Mit Riesenschritten zur Digitalisierung der Produktion

Ingenics feiert zehn Jahre Engagement in China mit „ShanghaiTalks“ zum Thema Industrie 4.0

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v.l.n.r.: Raymond Brady, Andreas Nikolaus, Dr. Schlund, Dr. Nitsche, Oliver Herkommer (Bildquelle: Ingenics AG)

(Ulm/Shanghai, VRC) – Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens ihrer ersten chinesischen Niederlassung lud die Ingenics AG zu einer Veranstaltung ein, die in eine Reihe mit den bereits etablierten Talk- und Diskussionsformaten in Ulm, Hamburg und Prag zu stellen ist. Thema: „Industrie 4.0 – Vom Nebeneinander zum Miteinander von Mensch und Maschine: Effizienzsteigerung durch mehr Intelligenz in Prozessen und Systemen“.

Oliver Herkommer, CEO der Ingenics AG , und Raymond Brady, Geschäftsführer der chinesischen Tochtergesellschaft Ingenics Consulting (Shanghai) Co., Ltd., kurz ICS, konnten im Konferenzzentrum des Grand Hyatt Shanghai gut 120 geladene Gäste begrüßen. Neben großen und mittelständischen internationalen Unternehmen wie Jaguar-Landrover oder SAP waren zahlreiche chinesische Unternehmen vertreten. Das Verhältnis von einem Drittel Europäer zu zwei Dritteln Chinesen spiegelt die Qualität des Standorts und die Dynamik der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit gleichermaßen wider.

Bevor er die Referenten vorstellte, ging Oliver Herkommer auf den Anlass der Veranstaltung ein, den zehnten Jahrestag der Gründung der Ingenics Consulting Shanghai als eigenständige Tochtergesellschaft. Er dankte sowohl Raymond Brady und seinem Team für ihr großes Engagement in zahlreichen erfolgreichen Projekten als auch den Shanghaier Behörden. „Wir wissen es zu schätzen von dieser boomenden Metropole aus unsere Kundenbeziehungen pflegen und unterhalten zu können“, so Oliver Herkommer, für den Shanghai zu einem „strategisch wichtigen Ort, von dem aus Ingenics zahlreiche Projekte im ganzen asiatischen Raum betreut“ geworden ist.

Mit drei einfach erscheinenden Fragen machte Oliver Herkommer umgehend deutlich, dass man nicht nur zum Feiern zusammengekommen war, sondern vor allem um über aktuelle Erfahrungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Thema Industrie 4.0 – international meist „Smart Factory“, in China „Made in China 2025“ – zu diskutieren:
-Wie lassen sich Produktionsprozesse noch effizienter planen und steuern?
-Wie wird die Fabrik der Zukunft gestaltet?
-Welche Rolle spielt eine immer besser unterstützende IT?

Mit der Vorlage „Wir sind fest davon überzeugt, dass in diesem facettenreichen Thema ganze Bündel von Chancen stecken, die deutlich mehr Effizienz in den Produktionsprozess bringen werden“, übergab der CEO, der sich auch als Professor der Neu-Ulmer Hochschule intensiv mit diesem Thema beschäftigt, an den Ingenics Partner und Direktor für Forschung und Entwicklung.

Dr. Jens Nitsche: Industrie 4.0 zwischen Hype und Revolution

In seinem Grundsatzreferat „Industrie 4.0 zwischen Hype und Revolution“ bezog sich Dr. Jens Nitsche zunächst auf Chancen und Risiken im Umfeld von Industrie 4.0 und die Spannweite der einzelnen Ausprägungen, die mit dem Begriff verbunden werden. Davon ausgehend beleuchtete er die Themen Big Data, die Möglichkeiten der Mensch-Roboter-Kollaboration sowie die Logistik tiefergehend. Wichtig war ihm vor allem, einen gangbaren Weg von der Analyse eines Unternehmens bezüglich seiner Industrie-4.0-Potenziale über die Feststellung der tatsächlichen Bedarfe bis hin zur Roadmap für eine stufenweise Einführung aufzuzeigen. „Industrie 4.0 ist sicher viel mehr Evolution, als Revolution, denn die neuen Anforderungen an die Qualifizierung von Menschen und zukunftsfähige Organisationsstrukturen müssen Schritt für Schritt geschaffen werden“, so Dr. Nitsche. Eine verbindliche Antwort auf die Frage „Hype oder Revolution?“ sei insofern nicht wirklich von Bedeutung. Wichtiger sei, festzustellen, dass der Transformationsprozess längst begonnen habe. „Die wichtigere Frage ist, wie die Unternehmen an Industrie 4.0 herangehen, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.“

Prof. Chen Ming: Von der Idee zur Praxis in China

Der Professor von der Deutsch-Chinesischen Hochschule für Angewandte Wissenschaften an der Tongji-Universität, Shanghai, leitet ein Smart Factory Lab. Nicht nur für die europäischen Gäste war es spannend, zu sehen, wie China das Thema Industrie 4.0 interpretiert und wie die Protagonisten mit den politischen Vorgaben umgehen. Mit seinem Ansatz, das Produktdatenmanagement und die Produktionsplanung und -steuerung auf eine integrierte Plattform zu bringen, hat Professor Chen die als Strategie „Made in China 2025“ formulierte chinesische Herangehensweise an die Digitalisierung im Sinne der Politik vorangetrieben. Deren Ziel ist es, den Sprung zur Losgröße 1 zu schaffen, um auch nach dem Abschied vom Status eines Billiglohnlandes als Produktionsstandort attraktiv zu bleiben. Die deutsch-chinesische Zusammenarbeit spiele bei den Aktivitäten im Blick auf die intelligente Fabrik eine prominente Rolle, so Prof. Chen. „Industrie 4.0 wird China helfen, die Integration von Digitalisierung und Industrialisierung voranzutreiben und die Übergangsprobleme zu lösen.“

Dr.-Ing. Sebastian Schlund: Fabrik der Zukunft braucht Selbstorganisation

Als Leiter Competence Center Produktionsmanagement am Stuttgarter Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, IAO, nahm Dr. Schlund Bezug auf die von Ingenics und IAO gemeinsam durchgeführte repräsentative Studie „Industrie 4.0 – Eine Revolution der Arbeitsgestaltung – Wie Automatisierung und Digitalisierung unsere Produktion verändern werden.“ Für seinen Shanghaier Vortrag über die „Produktionsmethoden der Zukunft“ erweiterte er die Perspektive, indem er vor allem das Rationalisierungspotenzial sich selbstorganisierender Cyber-Physical-Systems in den Blick nahm: „Den größten Umbruch in der Fabrik 4.0 erwarten wir von den Fähigkeiten der CPS. Um auch bei kleinen Stückzahlen effizient arbeiten zu können, benötigen wir autonome, sich selbst konfigurierende und räumlich verteilte Produktionsressourcen inklusive der Planungs- und Steuerungssysteme, die über die gesamte Wertschöpfungskette ihre Bearbeitungsschritte planen sowie die benötigten Materialien und Anlagenkapazitäten reservieren.“ Die o. g. Studie hatte ergeben, dass drei Viertel der Befragten von Industrie 4.0. für Auftragsabwicklung, Maschinenvernetzung und im Shopfloor Management einen klaren Mehrwert erwarten.

Andreas Nikolaus: vollständige Integration ist der Schlüssel

Auch bei Andreas Nikolaus, Chief Solutions Architect, Active Global Support von der SAP SE, Peking, gilt der Blick beim Thema „Made in China 2025“ bzw. Industrie 4.0 zuerst der Rolle der Selbstorganisierenden Produktion und der Autonomen Systeme. Unter dem Titel „SAP – Capturing Opportunities of ,Made in China 2025″ and Industrie 4.0“ untersuchte er zunächst fünf Szenarien logischer Zusammenhänge vom Shopfloor bis zur Cloud und formuliert seine Schlussfolgerung mit einem Zitat von SAP-Vorstand Bernd Leukert, der kürzlich erklärt hatte, die digitale Produktion erfordere ein ganz neues Verständnis von Prozessen und Verantwortlichkeiten. Das „Internet der Dinge“ müsse alle Ideen und Entwicklungen verknüpfen. „Eine vollständige Integration von ERP- and MES-System, die Vernetzung bis zur einzelnen Maschine über die Cloud ist der Schlüssel zum Potenzial von Industrie 4.0 und damit zur Losgröße 1“, so Andreas Nikolaus.

Nach diesen vier Referenten fasste Raymond Brady die wichtigsten Aspekte zusammen und übernahm die anspruchsvolle Rolle des Moderators in der abschließenden Diskussion mit Experten und Publikum. Insbesondere Andreas Nikolaus und Dr. Schlund mussten zum Thema „Selbstorganisation“ weiter erhellende Erklärungen liefern, ehe Oliver Herkommer und Raymond Brady ihre Gäste zum Essen geleiteten. Dabei wurde bis in die späten Abendstunden munter weiter diskutiert.

„Die Veranstaltung war auf der ganzen Linie ein Erfolg“, ist sich Oliver Herkommer sicher. „Die Teilnehmer haben ganz gewiss davon profitiert und wir wollen die Prozesse auf dem Weg in die Digitalisierung nicht nur begleiten, sondern aktiv vorantreiben.“ Das Thema Datensicherheit gewinne nun schnell an Bedeutung – und habe auch bei der Diskussion eine entsprechende Rolle gespielt. „Vor allem die deutschen Mittelständler haben das thematisiert – vor dem Hintergrund, dass die Chinesen darauf bestehen, ihre eigenen Rechenzentren für Cloud-Anwendungen in China aufzubauen.“

Über Ingenics
Die Ingenics AG ist ein international tätiges innovatives technisches Be-ratungsunternehmen, das weltweit erfolgreich führende Unternehmen aus verschiedenen Branchen bei Planungs-, Optimierungs- und Qualifi-zierungsaufgaben entlang der gesamten Wertschöpfungskette berät.
Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Kernbereichen Fabrik, Logistik und Organisation. Zu den Kunden gehört die Elite der deutschen und eu-ropäischen Wirtschaft. Über nationale Projekte hinaus ist die Ingenics AG ein gefragter Partner für die Planung und Realisierung weltweiter Produk-tionsstandorte, beispielsweise in Indien, China, den USA und Osteuropa.
Derzeit beschäftigt Ingenics 415 Mitarbeiter unterschiedlichster Ausbil-dungsdisziplinen. Mit hoher Methodenkompetenz und systematischem Wissensmanagement wurden in über 35 Jahren mehr als 5.100 Projekte erfolgreich durchgeführt. Ingenics begleitet seine Kunden durch das komplette Projekt, von der Konzeption bis zur praktischen Umsetzung der Pläne.

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