Vorbilder und Vorbildhandeln im Verlag Dr. Köster erschienen

Wirtschaftsmanager regt Debatte über Vorbilder in der Gesellschaft an

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Vorbilder und Vorbildhandeln – Verlag Dr. Köster

Führungskräfte, Politiker, Lehrer und Ausbilder auf allen Ebenen nehmen gerne und wie selbstverständlich für sich in Anspruch, Verantwortung für die Gesellschaft zu tragen und somit auch als Vorbild zu dienen. Doch inwieweit werden sie dieser meist selbst zugedachten Rolle tatsächlich gerecht? In der Gesellschaft wird in dieser Debatte eine zunehmende Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit beklagt. Doch was sind unsere Wertmaßstäbe? Dr. Holger-Ludwig Riemer, selbst Führungskraft in der Wirtschaft, diskutiert in seinem Buch „Vorbilder und Vorbildhandeln “ den Wandel der Werte und die Chancen ihrer Neuentdeckung und regt zu einer kritischen Selbstreflexion an.

Gesellschaft ohne Orientierung?
Die enge Verbindung von Vorbild und Gehorsam in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde spätestens mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der späten 1960er Jahre in Frage gestellt. Die kritische Diskussion dieser Zeit ging soweit, dass Vorbildsein und Vorbildhandeln bis heute oft mit einem problematischen Autoritätsbegriff assoziiert, zumindest jedoch als antiquiert angesehen werden. „In einer immer komplexer erscheinenden Welt ist mir immer wieder das tiefe Bedürfnis vieler Menschen nach Orientierung aufgefallen“, beschreibt der Autor Dr. Holger-Ludwig Riemer seine ersten Begegnungen mit dem Thema. Die schillernde Medienwelt präsentiert immer neue, aber meist fragwürde Vorbildtypen. Laut Riemer verleiten sie zur unreflektierten Nachahmung und sind als nachhaltiges Leitbild wenig geeignet: „Das Angebot an geeigneten Vorbildern ist in unserer Gesellschaft äußerst schwach ausgeprägt. Gelänge es, das Bewusstsein der Menschen für geeignete Vorbilder zu revitalisieren und sie zu motivieren, selbst Vorbildfunktionen für ihr Umfeld zu übernehmen, könnten wirkliche Fortschritte erzielt werden.“

Vorbilder als komplexes gesellschaftliches Bedürfnis
Dr. Holger-Ludwig Riemer will mit seinem Buch keine weitere Theorie-Debatte führen. Er legt auch keine neue empirische Studie vor . Vielmehr nimmt er als Führungskraft in der Wirtschaft, Familienvater und engagierter Bürger eine pragmatische und praxisnahe Perspektive auf das Thema ein. Er nimmt dabei die klassischen Vorbilder wie Eltern, Lehrer, Ausbilder, Führungskräfte und Politiker kritisch unter die Lupe. Inwieweit werden sie ihrer Vorbildfunktion durch Vorbildhandeln gerecht? Hat sich das alte Bild vom Vorbild überlebt? Riemers zahlreiche lebensnahe Beispiele werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit aktuellen Erkenntnissen verschiedener Forschungsdisziplinen begleitend kommentiert.

Das Buch bietet eine Systematisierung verschiedener Träger von Vorbildfunktionen und einen anschaulichen Überblick zu den Möglichkeiten konkreten Vorbildhandelns. Der Fokus liegt nicht nur bei Führungskräften wie in einigen älteren Publikationen, sondern schließt zugleich wichtige Vorbildfunktionen von Eltern und Familie, Lehrkörpern u. a. mit ein. Zudem bietet das Buch einen verständlichen historischen Überblick zur Entwicklung von Vorbildkonzepten, der auch die vorbildkritische Rolle der „68er“ umfasst.

Vorbildhandeln als Schlüssel zum glaubwürdigen Vorbild – nicht nur für Führungskräfte
„Oft wird Vorbildhandeln lediglich auf abstrakter Ebene angemahnt bzw. eingefordert. Das eigene Handeln muss sich aber stets am selbst artikulierten Wert- und Moral-Anspruch messen lassen. Vorbildfunktion setzt also konkretes Handeln und persönliche Leistung voraus. Zum Vorbild wird man weder ernannt noch lässt sich diese Rolle herbei stilisieren“, erklärt der Autor.
Die an der Lebenswirklichkeit ausgerichtete Konzeption des Buches bietet Personengruppen, die ihrer Vorbildfunktion gerecht werden möchten, eine Handreichung zur kritischen Selbstreflexion. Wertewandel und veränderte Vorbildfunktionen werden dabei nicht nur als Erfordernis zur Anpassung verstanden, sondern konstruktiv mit ihren positiven Potentialen beschrieben.

Autor: Dr. Holger-Ludwig Riemer, geb. 1960, studierte Rechtswissenschaften in München und Köln und war viele Jahre verschiedenen Kanzleien mit wirtschaftsjuristischen Aufgaben betraut. Er war Vorstandsvorsitzender der MDH AG in Mülheim an der Ruhr und arbeitet seit 2005 als Vorstandsmitglied der Wohnwert AG. Neben seinen beruflichen Aufgaben engagiert sich der Autor für gemeinnützige Aktivitäten insbesondere im Kinder- und Jugendbereich. Seine beiden Kinder besuchen eine Waldorfschule.

Buch: „Vorbilder und Vorbildhandeln – Über den Wandel der Werte und die Chancen ihrer Neuentdeckung“ (http://www.verlag-koester.de/buch.php?id=741&start=0&fb_id=23), 210 Seiten, Format 17×24 cm, ISBN 978-3-89574-769-4, Buchpreis: 19,80 EUR

Der Verlag Dr. Köster (http://www.verlag-koester.de) wurde 1994 von Dr. Hans-Joachim Köster in Berlin gegründet und veröffentlicht wissenschaftliche Schriften. Verlagsschwerpunkte sind unter anderem die renommierten Buchreihen zur Sicherheitspolitik, Zeitgeschichte und zu Geheimen Nachrichtendiensten. Daneben stehen auch immer wieder Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft im Fokus.

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