Vegane Wandfarbe von Kreidezeit

Moderne Wandfarben erhalten ihre nötige Haftfähigkeit durch Kunstharz-Bindemittel wie Polyvinylacetat oder Acrylate. Früher wussten sich die Menschen anders zu helfen, denn bereits die alten Ägypter nutzten Kaseinfarben, um ihre Häuser zu streichen. Natürliches Milcheiweiß (Kasein) fungierte dort als Leim. Auch die Wandmalereien in der Sixtinischen Kapelle verdanken ihre Beständigkeit diesen traditionellen Rezepturen.

Der niedersächsische Naturfarben-Hersteller Kreidezeit hat jetzt sogar eine vegane Kaseinfarbe im Repertoire, die auf pflanzlichem Eiweiß basiert. Anstatt aus Milch oder Quark wird das Bindemittel aus Soja, Erbsen und Lupinen gewonnen. Das Pflanzenkasein wird durch die Zugabe von Soda aufgeschlossen und erst so zu einem Eiweißleim, dem eigentlichen Bindemittel. Im Gegensatz zu anderen Bindemitteln beeinträchtigt Kasein nicht die farbliche Brillanz der Pigmente, durch die Zugabe von Erd- und Mineralpigmenten lassen sich unzählige Farbnuancen hervorzaubern. „Gerade Kaseinfarben bringen den samtmatten Farbcharakter von Erdpigmenten besonders schön zur Geltung“, findet Kreidezeit-Geschäftsführerin Lea Hangkofer. Marmormehle aus Italien verleihen der Farbe ihren harmonischen Weißton.

Kaseinfarben wirken sich zudem positiv auf das Raumklima aus. Denn im Gegensatz zu kunstharzgebundenen Produkten sind diese Farben antistatisch. Sie ziehen also keinen Staub an und sehen dadurch lange wie neu aus. Zudem ist die Farbe sehr geruchsarm, sodass man sogar am selben Tag in einem frisch gestrichenen Schlafzimmer bedenkenlos schlafen kann.

Die Verarbeitung des veganen Wandfarben-Systems ist einfach. Zunächst wird eine vegane Grundierung aufgebracht. Die Pflanzenkasein-Farben selbst werden dann direkt vor dem Auftrag mit Wasser angerührt. Auch das ist ein ökologischer Pluspunkt. Denn das leichte und kompakte Farbpulver reduziert die Transportkosten und spart Plastikverpackungen. Zudem kann es auch ohne den Zusatz von Konservierungsstoffen länger gelagert werden. Der Auftrag erfolgt dann konsequenterweise per veganem Pinsel – ohne Tierhaare. Weitere Informationen unter www.kreidezeit.de.