Ein tierisches Lesevergnügen bereitet das Buch „Rosalie, die Rampensau“ von Katharina Baumfeld. Das Schwein Rosalie ist von ihrem öden Alltag gelangweilt. Ihr wird eine Rolle in einem Theaterstück angeboten. Vor lauter Freude begibt sie sich unbewusst in ein gefährliches Abenteuer. Als Rosalie auf die beiden Kinder Finn und Nuka trifft, wird es erst richtig spannend.
Schwein Rosalie hat genug von ihrem langweiligen Dasein auf dem Bauernhof. Sie will etwas erleben, und da kommt die Möglichkeit, eine Rolle im Theater zu übernehmen, gerade recht. Doch nicht einmal im Traum hat sie sich vorgestellt, wie gefährlich dieses Abenteuer für sie werden könnte.
Finn plagen ganz andere Sorgen. Er will nicht mehr bei seiner grässlichen Tante Agnes wohnen, sondern zu seinem Vater nach Afrika ausreißen – auf einem Floß und zusammen mit seiner besten Freundin Nuka.
Und als die Wege von Rosalie und den beiden Kindern sich kreuzen, wird es erst richtig aufregend…
Ein tierisch spannendes Abenteuer für Kinder ab 8 Jahren.
Leseprobe
Rosalie war verwirrt. Gerade noch hatten sie so schön getobt, und jetzt sollte schon alles vorbei sein? Als Rosalie aus dem Transporter, der sie zum Theater gebracht hatte, gestiegen war, hatte sie am anderen Ende der Straße die spielenden Jungen gesehen. Rosalie kannte spielende Kinder vom Bauernhof. Manchmal kamen Gruppen, um sich anzugucken, wie Bauer Heinz sein Gemüse anbaut, und die waren auch immer so fröhlich und laut und schubsten sich. Rosalie hatte schon immer gerne einmal mitmachen wollen, aber leider hatte Bauer Heinz sie nie aus ihrer Box gelassen. Und jetzt hatte sie einfach nicht widerstehen können. Im Schweinsgalopp war sie ohne Vorwarnung losgeschossen, so dass dem netten Mann mit den weißen Haaren, der sie am Theater in Empfang genommen hatte, die Leine aus der Hand gerutscht war. Sie war über die Straße geflitzt und hatte dem einen Jungen von hinten einen Schubs gegeben. Nur einen ganz kleinen. Der Junge war sofort umgefallen und hatte einen Laut von sich gegeben, der sich wie ein fröhlicher Grunz angehört hatte. Na ja, zumindest fast. Und weil er offensichtlich so viel Spaß hatte, hatte Rosalie auch noch die anderen Jungen geschubst. Außer dem, der sich von alleine hingesetzt hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so schön gespielt zu haben. Aber jetzt waren plötzlich alle weg. Der Kleine war in die eine Richtung gelaufen, die anderen in die andere, und sie wusste nicht, mit wem sie mitrennen sollte.
Rosalie fasste gerade den Entschluss, dass der Kleine am nettesten ausgesehen hatte und außerdem einen Rucksack bei sich trug, in dem bestimmt etwas Leckeres zu essen war, als der nette Mann mit den weißen Haaren angerannt kam, sich neben sie kniete und ihr über den Kopf streichelte. „Bist ein tapferes Schwein“, sagte er. „Hast du prima gemacht. Ganz alleine eine Bande großer Jungen in die Flucht schlagen, Donnerwetter. Ich wette, du hast dem Kleinen eine Menge Unannehmlichkeiten erspart. Du scheinst mir ein ganz besonderes Schwein zu sein.“ Rosalie wusste nicht, was sie so Tapferes getan haben sollte, aber der Gedanke, etwas Besonderes zu sein, gefiel ihr. Nachdenklich sah der Mann auf Rosalie hinunter, die mit ihren kleinen Schweinsaugen neugierig zu ihm hoch blickte. „Dabei fällt mir ein“, sagte er, „wir hatten noch gar keine Zeit, uns einander vorzustellen. Ich bin Alf und der Requisiteur an dieser Provinzbühne. Das heißt, dass ich mich wohl um dich kümmern muss, auch wenn ich finde, dass ein Theater nicht der richtige Ort für ein Tier ist. Aber ich werde es dir schon einigermaßen gemütlich machen. Und wie heißt du?“ „Rosalie“, sagte Rosalie. „So“, sagte Alf, „Grunz heißt du also. Das ist aber kein schöner Name für eine Schweinedame. Soll ich dich Miss Piggy nennen? Oder Babe? Oder wie wäre es mit Helga? So hieß meine Ex-Frau.“
„Mein Name ist Rosalie“, wiederholte Rosalie noch einmal, diesmal etwas deutlicher. Vielleicht hatte der Mann etwas mit den Ohren. Wie Bauer Heinz, der konnte zwar selbst viel reden, verstand aber nie, was man ihm sagte. Nur manchmal erriet er es. Major Bolz vermutete, dass Bauer Heinz vielleicht ein wenig von den Lippen ablesen konnte. „Ja“, sagte Alf, „da würde ich mich an deiner Stelle auch aufregen. Es ist nicht nett von mir, dich wie meine Ex-Frau zu nennen, da hast du völlig Recht. Wie wäre es mit Amanda?“ „Das Schwein heißt Rosalie.“ Der Fahrer des Transporters hatte sich das ganze Spektakel mit den Jungen gemütlich aus der Ferne angeschaut und überreichte Alf nun den Lieferschein. „Tatsächlich“, sagte Alf und hielt Rosalie das Papier unter den Rüssel. „Da steht es groß und deutlich: Lieferung eines Schweins namens Rosalie. Das hättest du mir aber auch wirklich gleich sagen können, Mädchen.“ „Hab ich doch“, wollte Rosalie sagen, aber da hatte sich Alf schon wieder dem Fahrer zugewandt. „Danke, Willi“, sagte er. „Keine Ursache. Macht mir doch Freude, dir Freude zu machen.“ Der Fahrer grinste. „Ja klar, und meine Freude ist grenzenlos. Bis demnächst.“ Alf nahm Rosalie und ging mit ihr in das Theatergebäude.

Katharina Baumfeld
Rosalie, die Rampensau
1. Auflage 128 Seiten, Softcover
Print: ISBN 978-3-943018-44-8
€ 13,90 (D) / € 14,90 (A) / sFr 20,90
E-Book: ISBN 978-3-943018-49-3
€ 12,99 (D) / sFr 16,00
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