Zahndiagnose in 3-D – Digitale Volumentomographie liefert räumliches Bild von Kiefer und Zähnen

Uedem im Mai 2015. Zur Behandlung von Zahnproblemen, die unter dem Zahnfleisch liegen und Kiefer oder Wurzel betreffen, benötigen auch Zahnärzte eine visuelle Hilfe. Dabei entwickeln sich Diagnoseverfahren und Behandlungsmethoden immer mehr zu patientenfreundlichen und gebietsschonenden Lösungen. Dies gilt auch für Röntgenbilder. „Mit der fortschrittlichen Digitalen (Dentalen) Volumentomographie, kurz DVT, bilde ich in meiner Praxis wesentlich mehr Informationen ab und schone dabei die Patientengesundheit im Vergleich zu herkömmlichen Methoden“, erklärt Dr. Harald P. Hüskens, Gutachter für die Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie und Leiter einer eigenen Zahnarztpraxis in Uedem.
Schicht für Schicht im Bilde
Während der Bilderstellung mit dem DVT-Gerät umkreisen die Röntgenröhre und ein gegenüberliegender Bildsensor den Patienten im Stehen, Sitzen oder Liegen. Dabei nimmt das Gerät einzelne Schichtbilder auf, die anschließend in Kombination eine 3-dimensionales Ansicht des Kiefers ergeben. Möglich wird dies durch eine Weiterentwicklung der Aufnahmetechnik. Am Computer zusammengesetzt, ergibt sich eine wesentlich detailliertere Ansicht ohne Verzerrungen der Umgebung. „So erkenne ich genau Quantität und Qualität von Knochen und Kiefer. Auch Positionen und Verläufe von Nerven und Wurzeln benachbarter Zähne zeigt dieses Verfahren, wodurch ich genauer planen kann und das Risiko einer Reizung während der Behandlung minimiere“, erklärt Dr. Hüskens. Vorteil der DVT-Technik: Die Belastung durch die Röntgenstrahlen ist im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren weitaus geringer.
3-D-Bild erleichtert Fertigung von Zahnersatz
Steht fest, welches zahnmedizinische Problem vorliegt, nutzt Dr. Hüskens die Information aus den DVT-Aufnahmen für die Planung der Behandlung, sei es für einen Kieferknochenaufbau oder den Einsatz eines Implantates. „Die Daten der DVT können auch zum Anfertigen von Zahnersatz dienen. Mit dem sogenannten CAD/CAM-Verfahren planen und erstellen wir Implantate, Prothesen oder Brücken auf den Millimeter genau am Computer“, bemerkt der Experte für Implantologie. CAD steht hier für Computer-aided design und bezeichnet den Entwicklungsschritt. CAM, Computer-aided manufacturing, meint den Fertigungsprozess. Da jeder Schritt von der Diagnose bis zu Behandlung viel mehr Informationen und Details enthält, entfallen für Patienten ungeplante Kosten, wie sie mitunter bei selbstgetragenen Behandlungen entstehen können.
Auch für andere Zahnprobleme geeignet
Ein 3-dimensionales Bild des Kiefers eignet sich jedoch nicht nur, um Implantate genau zu platzieren. Auch für eine Wurzelkanalbehandlung stellt die DVT wichtige Informationen zum Verlauf des Wurzelkanals zu Verfügung. Gleiches gilt für eine Bestimmung der Position und Lage von Weisheitszähnen. Sogar Veränderungen des Zahnhalteapparates, tumorartige Kochenwandlungen und Folgen von Entzündungen erkennt Dr. Hüskens mithilfe des Verfahrens. Für den Einsatz einer Diagnose mittels DVT benötigt der behandelnde Zahnarzt eine entsprechende Qualifikation, die über einen Ausweis zur DVT-Fachkunde belegt ist. Nur dann darf der Arzt auch ein solches Aufnahmegerät in seiner Praxis betreiben.
Weitere Informationen unter www.dr-hueskens.de