Weltkrebstag: Stammzellspende, ein Glücksfall gegen die Leukämie

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Felix Kunz hat Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung – Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke – gespendet. Foto: Andrea Djifroudi/Stefan-Morsch-Stiftung

Es ist mehr als ein Jahr her, dass Felix Kunz mit zwei Freunden 2017 in der Turnhalle im rheinland-pfälzischen Kallstadt stand und sich als potenzieller Lebensretter in die Stammzellspenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung eintrug. „Das geht auch online“, weiß der 21-jährige, der nun anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar, mit der Geschichte seiner Stammzellspende mehr Menschen motivieren will, sich als potenzielle Lebensretter für Leukämie-Patienten zur Verfügung zu stellen.

Kampf gegen Blutkrebs

Weniger als 1300 Menschen leben in Kallstadt, einem kleinen Ort wie es viele in Rheinland-Pfalz gibt. Vermutlich kennt jeder jeden – zumindest mal vom Sehen. Weinbau wird hier seit der Römerzeit betrieben. Heute mit modernen Maschinen. Felix Kunz kennt sich damit aus. Er ist Land- und Baumaschinen-Mechaniker bei der Firma Fischer in Niederkirchen. In der Erntezeit ein gefragter Dienstleister. Nicht einfach dann einen Mitarbeiter freizustellen. Doch der Aufruf der Stefan-Morsch-Stiftung für einen Polizeikommissar aus dem Ort in 2017 ist noch allen präsent.  Leukämie – auch Blutkrebs genannt, ist eine Krankheit, die tödlich endet, wenn nach einer erfolglosen Chemotherapie oder Bestrahlung sich kein passender Stammzellspender findet.

Weltkrebstag: Online zum Lebensretter

Eine der vielen Krankheiten, die beim Weltkrebstag am 4. Februar 2019 in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt werden. Ziel ist, mit dieser Geschichte von Felix Kunz zu zeigen, was jeder gesunde Erwachsene bewirken kann, wenn es sich als Stammzellspender registrieren lässt.
„Passender Stammzellspender“ heißt, es muss eine Art genetischer Zwilling gefunden werden, der wie der Kallstadter Landmaschinenmechaniker bereit ist, zu spenden. Wenn es in der Familie niemanden gibt, der die gleichen genetischen Merkmale besitzt, beginnt die zum Teil weltweite Suche über Stammzellspenderdateien wie die Stefan-Morsch-Stiftung. Wird dann ein Spender gefunden – wie jetzt Felix  – ist diese Stammzellspende eines Fremden oft die einzige Chance im Kampf gegen den Blutkrebs.
Felix Kunz weiß das – seine Familie, seine Freunde und sein Arbeitgeber auch. Der Name „Felix“ bedeutet der „Glückliche“, der „Erfolgreiche“. Alle drücken die Daumen, dass er mit seiner Spende Erfolg hat und der Patient irgendwo auf der Welt geheilt wird.

Stammzellspender werden

Die Stammzellentnahme läuft ähnlich wie eine Dialyse ab. Danach müssen die Zellen innerhalb von 72 Stunden beim Patienten sein – egal wo auf der Welt er oder sie sich befindet. Die Garantie, dass der Patient geheilt wird, gibt es nicht, aber es ist eine Chance. Eine Hoffnung, die den Patienten und ihren Familien Mut und Zuversicht gibt.

Stefan-Morsch-Stiftung

Felix Kunz ist es nicht wichtig, ob der Patient alt, jung, Mann oder Frau ist. Er hat das Herz am rechten Fleck, ist in der Landjugend und bei der Feuerwehr aktiv. Die Spende hat er sich „schlimmer vorgestellt“. Seine Kernbotschaft nach der Spende: „Jeder sollte sich registrieren lassen!“
Die Stefan-Morsch-Stifung erklärt: „Felix Kunz Geschichte zeigt, dass ein Typisierungs-Aufruf wie er 2017 in Kallstadt stattfand, immer nachhaltige Wirkung hat. Wer sich dort registriert hat oder vielleicht jetzt noch online (www.stefan-morsch-stiftung.de) als Stammzellspender in die Datei aufnehmen lässt, kann schon in wenigen Wochen, vielleicht aber auch erst in einem oder in zwanzig Jahren, einem Menschen die Hoffnung auf Leben geben. Ein größeres Geschenk kann man niemandem machen.“


Information über Stammzellspenderdatei

Über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) kann man sich jederzeit als Stammzellspender erfassen lassen. Über die Startseite kommt man zur Einwilligung. Dort müssen einige Gesundheitsfragen beantwortet werden. Nach dem Ausfüllen der Einwilligung bekommt man ein Registrierungsset mit genauer Anleitung zugeschickt. Für den Spender, der jünger ist als 40 Jahre, entstehen dabei keine Kosten. Geldspenden sind jedoch für Spenderdateien unverzichtbar, da jede Spenderregistrierung mindestens 40 Euro verursacht. Auch die Spendenkonten sind auf der Homepage nachlesbar. Über unsere gebührenfreie Hotline (08 00 – 766 77 24) können Sie weitere Informationen einholen. Weitere Infos findet man auch auf der Homepage oder über unsere Facebook-Seiten.

Jeder Euro hilft Leben retten

Die Stefan‐Morsch‐Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung. Mit Geldspenden werden die Blutanalysen und die Registrierung (Typisierungen) neuer potenzieller Spender finanziert. Zudem unterstützt die Stiftung Patienten und deren Angehörige, wenn Sie durch die Krankheit in finanzielle Notlagen geraten sind. Weiterhin wurden mit dem Knowhow und der finanziellen Hilfe der Stiftung verschiedene Transplantationskliniken zunächst in Idar‐Oberstein, dann in Berlin (1999) und Flensburg (2011) im Aufbau gefördert. Immer wieder hat die Organisation auch verschiedenste Forschungsvorhaben unterstützt.


Spendenkonten:
Kreissparkasse Birkenfeld: IBAN: DE76 5625 0030 0000 2222 24 SWIFT‐BIC: BILADE55XXX


Weltkrebstag

Der Weltkrebstag findet jährlich am 4. Februar statt und hat zum Ziel, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Ausgerufen wurde der Aktionstag 2007 von der Welt-Krebsorganisation UICC. Am Weltkrebstag geht es Gesundheitsorganisationen, Unternehmen sowie öffentlichen Institutionen in erster Linie um die Aufklärung und Beseitigung von Halbwissen. Nach Angaben der UICC erkranken weltweit jährlich über 12 Millionen Menschen an Krebs und etwa 8 Millionen sterben an den Folgen. In Deutschland erkranken etwa 2000 Kinder im Jahr an Krebs, Leukämie zählt hierbei zu den häufigsten Krebsarten.
Der Schwerpunkt bei der Bekämpfung von Wissenslücken und Fehlinformationen liegt am Weltkrebstag auf folgenden vier Mythen: Krebs ist ein Thema, über das nicht geredet werden muss; es gibt keine Warnzeichen, an denen eine Krebserkennung frühzeitig zu erkennen ist; gegen Krebs kann nichts unternommen werden; bei einer Krebserkrankung gibt es keinen Anspruch auf Hilfe. Diese und andere Fehlinformationen versuchen die Helfer am Weltkrebstag durch Aufklärung zu berichtigen, denn jeder Mensch ist während seines Lebens direkt oder indirekt von Krebs betroffen.