Verwässern bedeutet verbessern?

Wie mit dem Nutri-Score getrickst wird

sup.- Ein Versehen? Oder ein Fehler im System? Ernährungsexperten wundern sich über die Wertungsergebnisse der neuen Nährwertkennzeichnung Nutri-Score. Wie kann es sein, dass beispielsweise Nudeln, die der Verbraucher selbst noch kochen muss, schlechter abschneiden als industriell zubereitete Nudelmahlzeiten aus der Konserve? Die irritierende Erklärung: Der höhere Wasseranteil der Fertiggerichte verschafft ihnen bei der Inhaltsanalyse einen Vorteil gegenüber der Trockenware. Auch wenn die Zugabe von Geschmacksverstärkern oder Konservierungsmitteln den Fettanteil verringert, lässt sich auf diese Weise die Farbskala des Nutri-Score in Richtung grün beeinflussen. Eine fragwürdige Einstufung also, die weniger mit gesundem Essen als vielmehr mit raffinierter Rezeptur zu tun hat. Der Wissenschaftspublizist Detlef Brendel, Autor des Buches „Schluss mit Essverboten“ (Plassen-Verlag), warnt deshalb davor, den Nutri-Score als Orientierungshilfe zu einer ausgewogenen Ernährung zu betrachten: „Er gefährdet sie sogar, weil aus der Summe vieler grün gekennzeichneter Produkte keine Ernährung resultiert, die insgesamt eine grüne Bewertung verdienen würde.“

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