Umsatz & Abschlusssteigerung : Seriöse Gütesiegel machen den Unterschied!

Ob Warenkauf, Reisebuchung oder Finanzinvestment – Kunden und Geschäftspartner, aber auch Vertriebe und Bewerber informieren sich im Internet über die Seriosität und Reputation von Unternehmen sowie die Qualität von Produkten. Bei niedrigpreisigen Produkten liefern Vergleichsportale, Testberichte und Produktrezensionen eine Vielzahl an Informationen. Hohe Investitionen erfordern allerdings professionelle Recherchen und Informationen, die von spezialisierten Anbietern im Netz angeboten werden. Ein Überblick.

Vor der Bestellung von Produkten und Dienstleistungen oder der Buchung von Reisen informieren sich die meisten Menschen im Internet. Kundenrezensionen und -bewertungen auf Plattformen wie Amazon oder booking.com gehören dabei zu den entscheidenden Kaufkriterien, vor allem bei günstigen Produkten. Bei teureren Produkten werden häufig auch Testberichte und professionelle Produktrezensionen im Netz vor der Kaufentscheidung zu Rate gezogen.

Für Produkte und Dienstleistungen mit Preisen im zwei- bis dreistelligen Bereich liefern die nutzergenerierten Inhalte, wie Kundenrezensionen und Produktbewertung, die in vielen Onlineshops oder bei Drittanbietern zu finden sind, durchaus gute Hilfestellung. Allerdings gelten diese nutzergenerierten Inhalte als besonders manipulationsanfällig. Produkthersteller und Verkäufer haben ein hohes Interesse an positiven Produktrezensionen und Kundenbewertungen, was in der Vergangenheit zu diversen Skandalen geführt hat.

Einen anderen Weg gehen Anbieter von Gütesiegeln für Onlineshops. Plattformen wie trusted shops versprechen eine Steigerung der Vertrauenswürdigkeit, indem sie wahlweise die Produkte oder den Onlineshop nach festgelegten Kriterien prüfen. Gütesiegel, wie das trusted-shop-Siegel, sind vor allem bei kleinen, weniger bekannten Onlineshops beliebt, da beim Kunden im Vorfeld eines Kaufs bereits Vertrauen hergestellt werden kann.

Wirtschaftsauskunfteien: Prüfer von Zahlungsausfallwahrscheinlichkeiten

Deutlich aufwendiger ist die Prüfung bei der Vertragsanbahnung für Dienstleistungen und Warenlieferungen im vier- bis fünfstelligen Bereich. Wenn die Leistungen mit einem Zahlungsausfallrisiko verbunden sind, hat sich die im Wirtschaftsalltag die Nutzung von Kreditauskünften bewährt. Unternehmen wie die Schufa sammeln in großem Stil kreditrelevante Daten, zum Beispiel Bankkonten und Kreditkarten, die Kredithistorie, aber auch Geo-Daten, und komprimieren diese zu Score-Werten, die eine statistische Zahlungsausfallwahrscheinlichkeit für die jeweilige Person angeben. Banken und Unternehmen können sich bei der Schufa anschließen und auf diese Scorings zugreifen.

Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform haben sich hingegen auf die Bewertung von Zahlungsausfallrisiken im B2B-Segment spezialisiert. Die Berechnung der statistischen Ausfallrisiken erfolgt auf Basis öffentlich zugänglicher Daten aus dem Handelsregister, von Amtsgerichten sowie aus den veröffentlichten Bilanzen und Jahresabschlüssen. Um möglichst aktuelle Daten zur Verfügung zu stellen, versendet der Marktführer Creditreform zusätzlich jedes Jahr einen Fragebogen an alle Unternehmen in Deutschland.

Angeschlossene Unternehmen können die Wirtschaftsauskünfte inklusive eines Scoring-Werts, der statistischen Zahlungsausfallwahrscheinlichkeit sowie einer Empfehlung zum Kreditlimit, bei verschiedenen Anbietern zu Preisen um die 50 Euro je Auskunft erwerben. Viele Banken nutzen beispielsweise die Creditreform-Empfehlungen bei Kreditentscheidungen an Unternehmen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro.

Unternehmen mit einer außergewöhnlich guten Bonität haben die Möglichkeit sich diese von Creditreform bescheinigen zu lassen. Nach erfolgreichem Abschluss einer Sonderprüfung, die neben der vollständigen und lückenlosen dokumentierten wirtschaftlichen Historie, auch eine Befragung des Unternehmens hinsichtlich der aktuellen Situation und der Zukunftsperspektiven beinhaltet, wird das Crefo-Zertifikat verliehen. Jährlich sind rund 1.000 zertifizierte Unternehmen in Deutschland berechtigt, das Crefo-Gütesiegel zu Marketingzwecken einzusetzen.

Due Diligence: Risikoprüfung bei Auslandsgeschäften und Unternehmensverkäufen

Bei Kreditentscheidungen und Warenlieferung im sechsstelligen Bereich und höher oder beim Unternehmensverkauf wird in der Regel eine Due Diligence durchgeführt. Professionelle Risikomanager prüfen im Zuge einer Due Diligence diverse unternehmens- und branchenbezogene Risiken und erstellen eine Risikobeurteilung. Auch bei der Bewertung eines Unternehmens während eines Verkaufsprozesses oder im Erbschaftsfall ist häufig eine Due Diligence notwendig.

Spezialisierte Anbieter wie Lexis Nexis stellen Risikomanagern professionelle Due-Diligence-Tools zur Verfügung, mit deren Hilfe beispielweise Risiken aufgrund von wirtschaftlichen Sanktionen gegen Unternehmen oder Personen geprüft und Warnlisten über Terrorismusfinanzierung oder Flug- und Reiseverbote abgerufen werden können. Der Umfang der Auskünfte ist enorm: Während einer Due-Diligence-Prüfung sind häufig mehr als 50.000 Datenbankabfragen notwendig, um die Risiken auf ein Minimum zu reduzieren.

Scoredex: Due Diligence von Finanzdienstleistern

Kunden auf der Suche nach Informationen über Immobilien- und Finanzdienstleister finden auf spezialisierten Webplattformen gute und neutrale Informationen. Das Züricher Unternehmen Scoredex beispielsweise hat sich auf die Bewertung von Finanzdienstleistern spezialisiert. Die Arbeitsweise der Wirtschaftsauskunftei ähnelt der Due Diligence von Banken bei der Bewertung von hohen Kreditrisiken. Anbieter von Immobilien- und Finanzdienstleistungen können sich freiwillig einer umfangreichen Prüfung durch Scoredex stellen und bei erfolgreichem Abschluss der Zertifizierung ein Gütesiegel zu Marketingzwecken einsetzen.

Zu Beginn des Scoredex-Prüfverfahren werden mehrere Kreditauskünfte eingeholt, sowohl über das Unternehmen als auch die Entscheider, beispielsweise Vorstände, Geschäftsführer und Prokuristen. Im Anschluss werden, wie bei einer klassischen Due-Diligence-Prüfung, mit Risikomanagement-Tools alle relevanten Datenbanken abgefragt. Abschließend führen Scoredex-Analysten ein umfangreiches Interview mit dem Unternehmensmanagement durch, analysieren die mediale Öffentlichkeit und Presseresonanz und erstellen eine aktuelle Bewertung von branchen- und unternehmensbezogenen Risiken. Die Ergebnisse der Prüfung werden in einem übersichtlichen Dossier online zur Verfügung gestellt. Zertifizierte Finanzdienstleister und Vertriebe sind berechtigt das Scoredex-Siegel ein Jahr lang zu Marketingzwecken zu nutzen.

Gütesiegel erhöhen Reputation und Umsatz

Gütesiegel gehören zu den besten Möglichkeiten, das Vertrauen von Kunden und Konsumenten zu gewinnen. In einer Verbraucherbefragung der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK) gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie bei der Kaufentscheidung besonders auf Gütesiegel achten. Das Hamburger Consulting-Unternehmen Fittkau & Maaß (W3B) kam in einer umfangreichen Studie zu einem ähnlichen Ergebnis. Das Fazit: „Sicherheit und Seriosität sind die wichtigsten Anforderungen“ an Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Internet.

Zudem gehören Gütesiegel neben dem Logo zu den wichtigsten optischen Elementen einer Webseite. Eine flächendeckende Untersuchung des Online-Marketing-Spezialisten Velvet Ventures ergab, dass Gütesiegel Vertrauen schaffen und deutliche, positive Umsatzeffekte nach sich ziehen können. Eine wissenschaftliche Studie der Universität Regensburg unterstreicht die positiven, wirtschaftlichen Effekte von Gütesiegeln ebenfalls eindrucksvoll: die Abschlussquote von Anbietern, die ein Gütesiegel nutzten, erhöhte sich im Schnitt um mehr als 30 Prozent.