Im aktuell brutalen Machtkampf mit der Opposition hat der ukrainische Machthaber Viktor Janukowitsch (63) einen Gewaltverzicht verkündet, dies jedoch wird von den Demonstranten am Maidan nur als erneute Hinhaltetaktik des kriminellen Diktators angesehen.
Auf dem Kiewer Maidan (Platz der Unabhängigkeit) verharren derweil weiter mehr als 10.000 Demonstranten, ausgerüstet mit Waffen, kugelsicheren Westen und dem absoluten Willen erst ein Ende der Revolution zu verkünden wenn der rücksichtslose Staatschef aus dem Amt gejagdt ist.
Unterdessen versuchen die Oppositionsführer Arseni Jazenjuk, Vitali Klitschko und Oleh Tjahnybok – die durch die Morde des ukrainisch korrupten Geheimdienstes SBU (Sluschba bespeky Ukrajiny), sowie der Sondereinheiten und Yanukovych Handlanger Berkut – aufgebrachten Demonstranten zu beruhigen. Die Opposition weiß, nach mehr als 26 Toten, allein 9 Polizisten darunter – wird es sofern die aktuelle Administration ihre Taktik der Brutalität weitere Tote auf beiden Seiten geben. Jeder Ukrainer kennt seinen Nachbarn und weiß ob dieser bei der Polizei, dem SBU oder Berkut ist – in der nahen Zukunft sind daher Racheakte brutalster Art – unter anderem und vor allem auch gegen Familienangehörige der Sicherheitsdienste und Mitgliedern des verhasst ukrainischen Geheimdienstes SBU, besonders aus dem Hinterhalt – nicht mehr auszuschließen! Dies sollte der Machtapparat von Janukowitsch spätestens seit den letzten 48 Stunden verstanden haben.
Am heutigen Donnerstag reist Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit seinen Kollegen aus Frankreich und Polen nach Kiew, um zwischen Janukowitsch und der Opposition zu vermitteln. Hierbei wird jedoch von Seiten der Merkel Regierung außer einem üblichen „Bla-Bla“ nicht viel erwartet. Auch dies wissen die Demonstranten in der gesamten Ukraine. Merkel und Co. haben durch ihre jämmerliche „warme Worte Taktik“ der vergangenen Monate – anstatt massiver Sanktionen – nicht nur international an Ansehen, sondern vor allem auch jedwede Glaubwürdigkeit in ihre Außenpolitik verloren…
Auch US-Präsident Barack Obama drohte für den Fall einer weiteren Eskalation mit Schritten der internationalen Gemeinschaft. „Es wird Konsequenzen haben, wenn Leute eine Linie überschreiten“, sagte er am Rande des Nordamerika-Gipfels in Mexiko – wobei auch dieses |Rote-Linie“ Geschwafel aus der Syrien-Kriese bekannt ist.