Tschechien: WELTEC BIOPOWER baut Biogasanlage in Rekordzeit

Bis zum Jahr 2015 soll Biomasse in Tschechien die wichtigste Quelle für erneuerbare Energien sein. Entsprechend hoch ist die Nachfrage tschechischer Investoren und Betreiber nach Biogasanlagen. Gefragt sind Anlagen von Herstellern, die über Auslandserfahrung verfügen und einen flächendeckenden Service anbieten.

Die WELTEC BIOPOWER GmbH aus Vechta gehört im zehnten Jahr ihres Bestehens zu den erfahrenen deutschen Biogasanlagen-Herstellern und hat im Sommer bereits die fünfte Anlage in Tschechien errichtet. Der Bau der landwirtschaftlichen Biogasanlage in Prilozany, im Süden Tschechiens, wurde in vier Monaten durchgeführt.

Nach dem Gießen der Betonsohlenplatten im März konnte noch im selben Monat mit dem Bau des 2500 Kubikmeter großen Edelstahl-Fermenters, des Blockheizkraftwerks (BHKW) und des 35 Kubikmeter großen Vertikal-Dosierers begonnen werden. Im Mai wurde der Aufbau der Biogasanlagen-Equipments abgeschlossen. Anfang Juni strömte bereits das erste Gas durch die Leitungen. Die abschließende Genehmigung des Prüfbetriebs erfolgte noch im Juni.

Die WELTEC-Biogasanlage enthält eine Biogasnotfackel und kommt ohne Hygienisierungs- und Separations-Einheit aus. Im BHKW sorgt ein Gasmotoren-Aggregat mit 366 Kilowatt Leistung für den Strom, der ins Netz eingespeist wird. Der energetische Wirkungsgrad der Anlage ist hoch, weil die erzeugte Wärme in den Betriebshallen und Ställen genutzt wird. Die Anlage wird mit Substraten und Gülle des Betreibers sowie umliegender Farmen gefüttert: Schweinegülle, Grassilage, Maissilage, GPS und Getreideabfall.

Für den Biogasanlagen-Bau in Tschechien setzen die EU und die tschechische Regierung gezielte Anreize. Ein wesentlicher Grund: Der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß je Einwohner ist im weltweiten Ländervergleich hoch. Aus einem EU-Umweltfonds und einem EU-Fond für die Entwicklung des ländlichen Raumes erhalten tschechische Landwirte finanzielle Unterstützung für den Biogasanlagen-Bau.

Das Einspeisegesetz für dezentralen Ökostrom sorgt in Tschechien seit 2005 für einen Anstieg der Energieproduktion aus regenerativen Quellen. Im Jahr 2010 wurden bereits rund zehn Prozent der Energie aus alternativen Quellen erzeugt; im Jahr 2008 lag die Quote noch bei vier Prozent.