Saarland: Lafontaine will bei Neuwahlen als Linken-Spitzenkandidat antreten

Sollte es nach dem Bruch der Jamaika-Koalition im Saarland zu Neuwahlen kommen, will Oskar Lafontaine die Linke als Spitzenkandidat in den Wahlkampf führen: „Selbstverständlich werde ich im Fall von Neuwahlen als Spitzenkandidat der Saarlinken ins Rennen gehen“, sagte der Fraktionschef der Linken im saarländischen Landtag, der Tageszeitung „Die Welt“. „Diese Koalition war von Anfang an ein totgeborenes Kind“, sagte Lafontaine. Zu den inhaltlichen Differenzen sei in den vergangenen Monaten die Krise der Saar-FDP hinzu gekommen.

Lafontaine fordert Neuwahlen: „Wir glauben, dass ein politischer Neuanfang mit der CDU an der Saar nicht möglich ist.“ Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir sagte der „Welt“: „Die FDP ist in einem kaum für möglich gehaltenen desaströsen Zustand. Deshalb kann ich den Schritt der saarländischen Ministerpräsidentin verstehen.“ Der von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gewählte Zeitpunkt verrate allerdings einiges über das Verhältnis von Union und FDP: „Mitten hinein in die Dreikönigsrede des FDP-Vorsitzenden beendet eine CDU-Regierungschefin die Zusammenarbeit mit den Liberalen. Das erzeugt Wellenbewegungen, die auch vor Berlin und Angela Merkel nicht halt machen werden.“