Rezession in Europa lässt die Anleger vorerst unbeeindruckt

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In Europa geben die Aktienmärkte bereits nach, der DAX fällt immer wieder unter die Marke von 7.000 Punkten. Die Angst vor einer neuen Rezession drückt die Kurse nach unten und Gewinnmitnahmen der Investoren stehen auf der Tagesordnung. Nach dem starken Kursanstieg seit Jahresbeginn auch kein Wunder, dem DAX geht nun die Luft aus. An den US-Börsen spürt man nicht viel von einer Korrektur, aktuell sieht es eher nach einer Konsolidierung auf hohem Niveau aus.

Europa rutscht wieder in die Rezession

Die aktuellen Daten für den Einkaufsmanager der Eurozone signalisieren einen unerwarteten Einbruch der Konjunktur in Europa. Vor kurzem noch haben die Manager eine kleine Schwäche der europäischen Konjunktur erwartet, aber die Hoffnungen waren zu optimistisch ausgelegt. Die Wirtschaftsleistung in Südeuropa bricht dramatisch ein und selbst der Boom in Deutschland kann dies nicht mehr auffangen.

Chinas Wirtschaft gerät auch ins Trudeln

Auch die Wirtschaftsleistung in China gerät ins Trudeln. Vor allem der Export bricht dramatisch ein, d.h. die Nachfrage aus Europa geht deutlich zurück. Hier bleibt die Nachfrage aus den USA noch hoch dürfte sich aber dem weltweiten Konjunkturabschwung nicht entziehen können. Die Hilfsprogramme und Unterstützungen der Regierungen sind jetzt aufgezerrt und für neue Projekte fehlt es an den notwendigen Mitteln.

Der Ruf nach Konjunkturspritzen dürfte verhallen

Anhand der aktuellen Daten müssen wir mit einem langjährigen Konjunkturabschwung rechnen der die Gewinne der Unternehmen unter Druck bringen sollte. Aktuell wird an den Börsen dies noch nicht eingepreist, die Investoren rechnen mit einer kurzen Konjunkturdelle und einer schnellen Erholung. Außerdem ist nach wie vor die Hoffnung auf weitere Geldspritzen der Notenbanken im Markt. Aufgrund der hohen Überschuldung sollte dies kein Thema sein und somit sind dem Politikern die Hände gebunden.

Weltweite Rezession noch nicht in den Kursen eingepreist

In den Aktienkursen ist noch keine Spur einer Rezession zu sehen. In den Kursen wurde noch nichts eingepreist und die technische Lage der Indizes spricht für weitere Kursverluste. Ich rechne damit, dass die Hochpunkte an den Märkten hinter uns liegen und wir uns nun auf deutlich schwächere Kurse einstellen müssen. Wir bleiben weiter vorsichtig investiert.

Eurozone rutscht im März wieder in Rezession ab

Die Eurozone sackt im März erneut in eine Rezession ab. Wie das Marktforschungsinstitut Markit Economics am Donnerstag mitteilt, ging der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im März von 49,3 Punkten im Vormonat auf 48,7 Punkte zurück. Erwartet wurden 49,8 Punkte.

Der Index für den Industriesektor sank von 49,0 Punkten auf 47,7 Punkte und verfehlte deutlich die Prognose von 49,5 Punkten.“Mit der beschleunigten Talfahrt der Eurozone im März deutet alles darauf hin, dass die Region nach dem Schlussquartal 2011 auch im ersten Quartal 2012 geschrumpft und damit wieder in die Rezession abgerutscht ist“, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson die Umfrageergebnisse.

sentix-Analyse: Konsolidierung steht vor der Tür

Der DAX hat die Hürde von 7.000 Punkten genommen.”Der Sprung über diese Marke hat die Lethargie der Anleger aufgebrochen”, sagt Manfred Hübner, Geschäftsführer der sentix GmbH. Doch die sentix-Daten zeigen, dass die Aktienmärkte ausgereizt sein könnten. Die Experten messen beim Risiko-Parameter vermehrte Extremwerte, so die sentix-Analyse.

“Die sentix-Overconfidence Indices zeigen auf, ob zu erwarten ist, dass Anleger zu sorglos werden und Trends extrapolieren”, erklärt Manfred Hübner. “Hier können wir feststellen, dass zu allen großen Aktienmärkten Extremwerte erreicht sind. Eine Marktkonsolidierung ist also mehr als überfällig”, so Hübner. Die fallenden mittelfristigen Erwartungen sind ein Zeichen dafür, dass einige Investoren jetzt an Kasse machen denken. Finanzsektor: Das Banken-Sentiment schnellt in die Höhe.

Fed: Keine weiteren Liquiditätsspritzen nötig

Nach Einschätzung des Präsidenten der Federal Reserve Bank von Dallas, Richard Fisher, benötigt das US-Finanzsystem keine weitere Liquiditätsspritze. “Wir haben die Tanks aufgefüllt, es gibt ausreichend Liquidität”, so Fisher. Der Notenbanker hatte sich bereits gegen die letzte Runde des Anleihekaufprogramms der Fed ausgesprochen.

Ende des Jahres 2008 hat die Fed den US-Leitzins auf nahe Null gesenkt und seitdem langlaufende Anleihen in einem Volumen von 2,3 Billionen Dollar aufgekauft, um nach der schlimmsten Rezession seit Jahrzehnten das Wachstum anzukurbeln und der US-Wirtschaft wieder auf die Sprünge zu helfen.

Steigende Kraftstoffpreise und die nächste Revolution

Die Nachricht, dass der Dow unlängst die psychologisch wichtige Marke von 13.000 überschritt, sorgte für großen Rummel. Allerdings wurde auch noch eine andere, sogar wichtigere Marke in den USA überschritten. Die Benzinpreise erreichten diese Woche ein saisonales Rekordhoch. Der Benzinpreis pro Gallone (rund 3,79 Liter) liegt jetzt im Durchschnitt bei 3,74 $, so hoch wie nie zuvor in dieser Jahreszeit.

Die steilen Preisanstiege für Rohöl und Benzin wurden wiederum durch den Kurseinbruch beim Erdgas ausgeglichen. Gewaltige Lagerbestände und anhaltend schwache Nachfrage nach der Kreditkrise trieben den Erdgaskurs auf die niedrigsten Stände seit 10 Jahren. Die Kosten für Elektrizität und Heizung hielten sich in den USA somit auch noch im Rahmen. Zudem sank in den USA die Abhängigkeit von Kohle zur Stromerzeugung. Ohne diese extrem niedrigen Erdgaspreise hätten die steigenden Treibstoff- und Erdölpreise die Wirtschaft längst schon schwer beeinträchtigt.

2012: Irankrieg, Banken- und Börsencrash

Die Analysten von GEAB sehen den Euro zwar vorläufig gerettet – allerdings drohen nun neue Gefahren für 2012: Zentralbanken am Ende ihrer Weisheit, Chaos auf den Devisen – und Staatsanleihenmärkten, Iran als der eine Krieg zu viel, erneuter Crash der Finanzmärkte und des Banksektors. Schuldenschnitte in den USA, in Japan und in Europa.

In seiner Ausgabe vom Januar 2012 sagte LEAP/E2020 voraus, dass im Jahr 2012 eine globale Zeitenwende anstehe. Das erste Quartal 2012 hat bereits an einigen Beispielen gezeigt, dass in der Tat eine Epoche zu Ende geht und eine neue beginnt…

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