Mit Leidenschaft für Südtiroler Äpfel

Südtiroler Äpfel und ihre Apfelbauern

Bozen – Südtirol ist ein Apfelparadies. Die privilegierte Lage auf der Südseite der Alpen, die verschiedenen Höhenlagen und das alpin-mediterrane Wechselklima sorgen dafür, dass hier die unterschiedlichsten Apfelsorten prächtig gedeihen. Es sind aber nicht nur diese Anbaubedingungen, die den Südtiroler Apfel zu etwas ganz Besonderem machen, sondern auch die rund 7.500 Apfelbauern, die auf ihren meist nur zwei bis drei Hektar großen Höfen mit viel Leidenschaft für beste Qualität sorgen.

Südtiroler Äpfel sind knackig, saftig und geschmackvoll – das liegt zum großen Teil auch an den Südtiroler Apfelbauern. Ihr Anspruch ist es, mit naturnahen, umweltschonenden Methoden nur beste Qualitätsäpfel zu kultivieren. „Ein guter Bauer muss einmal am Tag nach seinen Äpfeln schauen“, sagt etwa Ernst Hofer vom Larcherhof in Lana, der bereits seit 180 Jahren im Familienbesitz ist. Auch sein Sohn Martin wird irgendwann in seine Fußstapfen treten. Überhaupt ist der Apfelanbau in Südtirol kein aussterbender Berufs- zweig, immer mehr junge Leute, darunter auch viele Frauen, sehen in der Obstwirtschaft ihre Zukunft. Martin Schuster aus Vetzan im Vinschgau hat mit Anfang 30 den Mareinhof von seinem Vater übernommen. Auch wenn er ein echter Weltenbummler ist, stand dies für ihn niemals in Frage. „Ein Bürojob wäre nichts für mich“, meint er. „Als Apfelbauern arbeiten wir in der freien Natur und produzieren gesunde Lebensmittel.“

Frauenpower und Bio-Anbau
Qualität sowie die Transparenz bei der Produktion spielen bei allen Südtiroler Apfelbauern seit jeher eine wichtige Rolle. So befolgen 96 Prozent der Obstproduzenten in Südtirol die Richtlinien des integrierten Anbaus. Bereits in den 1980er Jahren begann man in Südtirol zudem mit dem biologischen Apfelanbau. „Als Bauern müssen wir verstehen, was in der Natur passiert“, erklärt Andreas Gschleier vom Feldhüttenhof in Auer. Sein Vater stellte 1989 auf Bioanbau um, seither ist Bio bei den Gschleiers Familiencredo, was auch bodenschonende Traktoren und den Verzicht auf Hagelnetze zum Schutz der Greifvögel umfasst. Ab und zu muss er dadurch auch Verluste hinnehmen, aber das deckt sich mit seiner Erkenntnis, „dass die Menschen nicht alles kontrollieren können.“

Auch Marialuise Stark baut gemeinsam mit ihrem Mann auf dem Fallrohrhof in Allitz im Vinschgau seit über zehn Jahren Bioäpfel an. Dass sie als Frau das
Zeug dazu hat, den elterlichen Hof zu managen, davon musste sie vor allem den Vater erst überzeugen. „Das Verständnis war erstmal nicht da. Aber ich habe meinen Willen durchgesetzt und schließlich ja auch bewiesen, dass ich es wirklich kann“, erzählt die engagierte Bäuerin lachend. Eine solche Frauen-
power hat richtige Tradition auf dem Oberhaslerhof in Schenna, der seit 1592 im Besitz der Familie Weger ist. „Hundert Jahre lang haben hier Frauen die Erbfolge weitergetragen, weil es keine direkten Nachfolger gab. Der Legende nach wegen des Fluchs einer Witwe, deren Tochter den Hof nicht übernehmen durfte“, so Priska Weger, die heute mit ihrem Mann Klaus den Hof führt und 2011 als „Bäuerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Urlaub beim Apfelbauern
Viele Südtiroler Apfelproduzenten bieten auch „Urlaub auf dem Bauernhof“. Evi und Armin Florian vom Wiesmüllerhof in Kaltern etwa, die sich 2009 einen Lebenstraum erfüllten und heute neben dem Obst- und Weinanbau auch einen Reiterhof mit Ferienwohnungen führen. Beim 27-jährigen Andreas Tauber und seinem Vater Erich vom Waldharthof in Raas bei Brixen sorgt die ganze Familie mit Führungen und Verkostungen von eigenen Äpfeln und Weinen dafür, dass die Urlauber sich wohl fühlen. Der Häuslerhof in Raas im Eisacktal ist der einzige, offiziell anerkannte „Radlerbauernhof“ in Südtirol. Konrad Delazer ist nicht nur von ganzem Herzen Apfelbauer, sondern auch begeisterter Radfahrer und bietet jede Woche geführte Mountainbike-Touren an. Die passende Stärkung gibt es natürlich direkt vom Hof. Eine ganz spezielle Unterkunft erwartet Urlauber zudem auf dem Sandwiesnhof der Familie Thuile in Gargazon: Inmitten von Apfelwiesen ragt das begrünte Dach des ersten zertifizierten Klima- bauernhofs Italiens auf.

Sortenvielfalt in Südtirol
In Südtirol werden die Äpfel zum Großteil genossenschaftlich vermarktet. Für die zahlreichen kleinbäuerlichen Betriebe ist dies der Weg zum Erfolg, weiß Thomas Oberhofer vom Molerhof aus Latsch im Vinschgau, „denn diese Betriebe sind einfach viel zu klein, um selbstständige Lager- und Verkaufstätigkeiten durchzuführen“. Er selbst ist seit zehn Jahren Obmann der Obstgenossenschaft MIVOR, baut auf fünf Hektar Fläche verschiedene Apfelsorten von Golden Delicious über Gala bis Fuji an. Auch die neue Sorte Ambrosia wird er pflanzen und folgt damit dem Trend, neue Sorten anzubauen. „Der Markt fordert immer wieder neue Sorten und eine große Vielfalt im Angebot“, weiß auch Karl Dietl, ebenfalls Apfelbauer aus dem Vinschgau und als Obmann in der Genossenschaft GEOS in Schlanders tätig. Auf dem Dietlhof wird deswegen auch die Sorte Kanzi angebaut. Trotzdem hält Karl Dietl die Entwicklung weiter im Blick. „Die Sorte Envy wird heuer im Vinschgau das erste Mal geerntet, Ambrosia wird die nächste neue Sorte sein“.

Nicht nur pur ein Genuss
Die Vielfalt des Südtiroler Apfels zeigt sich aber nicht
nur in den Apfelsorten, sondern auch in den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten in der Küche. An erster Stelle fallen einem dazu natürlich die süßen Klassiker ein – vom Apfelstrudel bis zum Apfelschmarrn, zu denen fast jeder Apfelbauer sein eigenes Familienrezept hat. Aber es gibt auch eine Vielzahl von herzhaften Vor- und Hauptspeisen mit Südtiroler Äpfeln. Die Bandbreite reicht hier von der leichten Apfel-Schaumsuppe über ein fruchtiges Apfel-Risotto bis hin zum deftigem Apfel-Kartoffelgröstl. Und auch Spitzenköche haben sich vom Südtiroler Apfel inspirieren lassen, wie Rezepte unter anderem von Cornelia Poletto, Alfons Schuhbeck oder Herbert Hintner zeigen.

Südtiroler Apfel g.g.A.
Mit 18.400 Hektar Anbaufläche ist Südtirol das größte zusammenhängende Obstanbau- gebiet Europas, zehn bis zwölf Prozent der europäischen Apfelernte werden hier produ- ziert. Dank des Wechselspiels von mediterranen und alpinen Einflüssen bietet die Region beste Bedingungen für den Apfelanbau. 96 Prozent der rund 7.500 Südtiroler Apfelbauern befolgen die Richtlinien des integrierten Anbaus. 40 Prozent der europäischen Bio-Äpfel stammen aus Südtirol. 13 Südtiroler Apfelsorten tragen das europäische Gütesiegel der geschützten geografischen Angabe (g.g.A.) und sind somit als regionale Spezialität anerkannt. Weitere Informationen finden Sie auf www.suedtirolerapfel.com

Pressekontakt:
Sven Koch | Tel. +49 721 91245-132 | s.koch@organize.de

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