Medipresse Spezial: Ratschläge bei Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind die Hauptursache für Krankschreibungen in Deutschland – jeder 3. hat es im Kreuz!

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Tipps gegen Rückenschmerzen vom Experten.

Der Rücken ist schuld an jedem 10. Fehltag im Büro. Damit sind Rückenschmerzen die Hauptursache für Krankschreibungen in Deutschland – jeder 3. hat es im Kreuz! Warum auch psychologische Faktoren die Schmerzen auslösen können, was man dagegen tun kann, und wie wir Muskelbeschwerden und Verspannungen im Alltag vorbeugen, erklärt Sportwissenschaftler Ulrich Kuhnt, u. a. Herausgeber des Grundlagenwerks „Neue Rückenschule“, Vorstandsmitglied im Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR) e.V. und Gründer der Rückenschule Hannover.

Wie wir Rückenschmerzen im Alltag vorbeugen erklärt Sportwissenschaftler Ulrich Kuhnt:
Herr Kuhnt, warum leiden so viele Menschen an Rückenschmerzen?

„Das menschliche Bewegungssystem und vor allem die Wirbelsäule sind für regelmäßige, moderate Bewegung konzipiert. Muskeln, Knochen, Gelenke und Nerven benötigen ständige Bewegungsreize. Werden diese Strukturen zu wenig oder nur einseitig gereizt, so verlieren sie ihre natürliche Funktion. Die Folgen sind: Kraftverlust in der für den Rücken besonders wichtigen Rumpfmuskulatur, abnehmende Beweglichkeit der Wirbelsäule und Spannungszunahme in der Rückenmuskulatur. Dieser Teufelskreislauf verstärkt sich fortlaufend so lange, bis Rückenschmerzen die logische Konsequenz sind.“

Rückenschmerzen sind oft auch eng an die Psyche gekoppelt

Rückenschmerzen sind oft auch eng an die Psyche gekoppelt. Nach Auffassung von Ulrich Kuhnt erhöht lang andauernder Stress, Ängste, Sorgen und depressive Stimmungslagen nachweislich den Spannungszustand in der Rückenmuskulatur. „Verspannte Rückenmuskeln erhöhen den Druck auf Bandscheiben und Wirbelgelenke. Hält dieser Zustand längerer Zeit an, so führt diese Spannung zu vorzeitigem Verschleiß an der Wirbelsäule.“ Die Konzentration auf die Beschwerden, so Kuhnt, können langfristig zur Chronifizierung des Rückenschmerzes führen.

Ulrich Kuhnt: Für einen gesunden Wechsel zwischen Belastung und Erholung sorgen

Jede Person, so Kuhnt, sollte für einen gesunden Wechsel zwischen Belastung und Erholung sorgen. „Die Dauerbelastung im Beruf oder in der Freizeit schadet dem Rücken. Das Wochenende oder freie Tage sollten für die aktive Erholung genutzt werden. Zusätzlich können spezielle Angebote, wie z. B. Yoga, Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training dem Stress im Alltag wirkungsvoll begegnen.“ Das Sitzen, so Kuhnt, stelle nach heutigen Erkenntnissen eine besondere Belastung für die Wirbelsäule dar. Insgesamt leide das ganze Bewegungssystem, vor allem der Rücken und der Nacken. „Aber auch das Herz-Kreislaufsystem, die Atmung, der Stoffwechsel und die Verdauungsorgane werden negativ beeinträchtigt, vielfältige Erkrankungen von Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen, bis hin zu Durchblutungs- und Verdauungsstörungen können die Folgen sein.“

Viel Bewegung im Büro ist das A und O

Die Lösung – viel Bewegung. Dazu, so Ulrich Kuhnt, zähle das bewegte Sitzen auf dem ergonomischen Bürostuhl oder der fortlaufende Wechsel zwischen Sitzen und Stehen am höhenverstellbaren Arbeitstisch. „Diese Art des Sitzens wird auch als „Dynamisches Sitzen bezeichnet“. Arbeitsunterbrechungen sollten für einen Gang durch das Büro oder über den Flur genutzt werden. In der Mittagszeit wird die Durchblutung durch einen Spaziergang an der frischen Luft gefördert.“

Vier goldene Regeln zur Schonung der Wirbelsäule sollte man nach Ulrich Kuhnt beachten:

1. Achten Sie auf rückenfreundliche Haltungs- und Bewegungsmuster.
2. Halten Sie Ihre Wirbelsäule in Bewegung, vermeiden Sie Bewegungsmonotonie und Zwangshaltungen.
3. Pflegen Sie Ihre Muskeln täglich durch körperliche Aktivität und gesunden Sport.
4. Bleiben Sie in der psychischen Balance, vermeiden Sie Dauerstress und übertriebene Sorgen um Ihren Rücken.

Bewegungs-Tipp von Ulrich Kuhnt für einen gesunden Rücken: Viel Bewegung in den Alltag einbauen: regelmäßige Rückenfitness; Ausdauerläufe, wenn es die Zeit erlaubt; Gartenarbeit und Spaziergänge mit dem Hund; wöchentliches Tanztraining und Entspannen in der Sauna. Bildquelle:kein externes Copyright

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