Leukämie: DRK-Mitglied Erna braucht Hilfe

Erna hat ihren Mann beim DRK kennengelernt. Fast ihr ganzes Leben lang hat sie in Hüttersdorf im Saarland den Ortsverein unterstützt. Jetzt wollen die Mitglieder des Ortsvereins für sie da sein. Denn die 72 jährige hat Leukämie und braucht einen passenden Stammzellspender. Deshalb startet der Ortsverein zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung einen Aufruf zur Registrierung als Stammzellspender: Sonntag, 10. Juli, 13 bis 17 Uhr, Kulturhaus, Berliner Straße 19, Hüttersdorf.

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Erna, die drei Kinder großgezogen hat und eigentlich jetzt für ihre Enkelkinder da sein möchte, ist an Leukämie erkrankt. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Hüttersdorf ist ein Ortsteil von Schmelz im Kreis Saarlouis. Seit fast 90 Jahren gibt es dort einen Ortsverein des DRK mit derzeit 30 aktiven Mitgliedern. Außer der “normalen” Rot-Kreuz-Arbeit leisten sie Sanitätsdienst, machen Jugendarbeit und helfen im Katastrophenschutz als Teil der medizinischen Task Force des Saarlandes. Im Bereich des aktiven Dienstes gibt es eine Gruppe „Technik und Sicherheit“. Fast die Hälfte dieser 90jährigen Geschichte hat auch Erna hier mitgeholfen – beim Sozialdienst und bei Blutspendeaktionen.

Jetzt braucht Erna, die drei Kinder großgezogen hat und eigentlich jetzt für ihre Enkelkinder da sein möchte, selbst Hilfe. Hilfe von Blutspendern, aber auch Hilfe von Menschen, die bereit sind, sich als Stammzellspender zur Verfügung zu stellen. Die meisten Empfänger von Bluttransfusionen sind heute Krebspatienten wie Erna. Dies hängt insbesondere mit der modernen Chemotherapie zusammen. Patienten sind in diesen kritischen Behandlungsphasen auf lebenswichtige Blutübertragungen angewiesen. Patienten wie Erna, die darauf warten, dass ein passender Stammzellspender gefunden wird, brauchen Blutspenden, um die Wartezeit zu überbrücken.

Typisierung hilft Leben retten

Jährlich erkranken allein in Deutschland rund 11 000 Menschen an Leukämie. Oft reichen Bestrahlung und Chemotherapie nicht aus, um den Blutkrebs zu besiegen. Dann ist die Transplantation von Knochenmark oder Blutstammzellen eines gesunden Spenders für die Patienten die letzte Hoffnung auf Heilung. Deshalb kann jeder Blutspender mit der Typisierung gleich zweimal zum Lebensretter werden. Unter dem Motto „1 x Stechen, 2 x Helfen“ bekommen Blutspender, die sich typisieren lassen wollen, einfach ein Röhrchen Blut (knapp einen Fingerhut voll) zusätzlich abgenommen. Dieses Röhrchen geht dann zur Analyse ins Labor der Stefan-Morsch-Stiftung. Die Gewebemerkmale werden dort registriert und anonymisiert an das deutsche Zentralregister der ZKRD in Ulm weitergegeben, wo sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung stehen.

Ernas Leukämie begann vor etwa fünf Jahren und wurde immer wieder mit Chemotherapie in Schach gehalten. Es ging ihr mal besser und mal schlechter. Bis sie im Oktober 2015 die letzte Chemo bekam und anschließend in die Reha ging. Bei der nächsten Untersuchung im Januar 2016 teilte man ihr mit, dass sie in der Uniklinik Homburg eine Stammzellentherapie benötigt.

Erna hofft nun, dass sich bei der Typisierungsaktion in Hüttersdorf  und anderswo viele Menschen als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. Sie sagt, selbst wenn es für sie nichts bringen sollte, „bringt es vielleicht einem anderen Leukämiekranken die Stammzellen, die sein Leben retten können.“ Das DRK hofft, dass sich noch ein Stammzellspender findet: „Denn wir wollen Erna noch so lange wie möglich in unserem Kreis behalten.“

Solidarität der DRK-Ortsvereine

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Durch die Kooperation mit dem Blutspendedienst West wird bei vielen Blutspendeterminen auch die Möglichkeit zur Typisierung angeboten. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Als Stammzellspender kann sich jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahre bis 40 Jahre kostenlos registrieren lassen. Mit dem Einverständnis der Eltern kann man sich bereits ab 16 Jahren typisieren lassen. Die Eltern sollten dann die Einverständniserklärung mit unterschreiben. Über die Ausschlusskriterien kann man sich im Vorfeld unter www.stefan-morsch-stiftung.de informieren. So muss man mindestens 50 Kilo wiegen, ähnlich wie bei der Blutspende.

Wer sich nicht typisieren lassen kann oder möchte, kann durch eine Geldspende bei der Volksbank untere Saar eG, IBAN: DE 0359 392 2000 778 002 736, BIC: GENODE51LOS, den Aufruf unterstützen.

Auch andere DRK Ortsvereine rufen gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung zur Blutspende und zur Typisierung auf. Denn Patienten wie das DRK-Mitglied Erna aus Hüttersdorf brauchen Hilfe. Über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung findet jeder weitere gemeinsame Typisierungstermine im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen. Zudem gibt es die Möglichkeit sich, online als Stammzellspender registrieren zu lassen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).