Leseprobe aus „Barfuß im Himmel“ von Karina Moebius

LeseprobeBarfussImHimmel-214x300 Leseprobe aus „Barfuß im Himmel“ von Karina Moebius
Mittwoch! Ja, es ist Mittwoch! Da ist sich Josefa ganz sicher, doch diese Erkenntnis bleibt das Einzige, das ihr einfällt. Sie steht verloren an der Bushaltestelle, irgendwo in der Pampa, im dichten Nebel. Worauf sie wartet, weiß sie nicht. Vermutlich auf den Bus, sonst würde sie ja nicht an der Haltestelle stehen. Doch wo sie hin will und was noch vor fünf Minuten war, bleibt ihr ein Rätsel. Die Umgebung ist vom diffusen Weiß des Nebels verschlungen und sie kann kein einziges Geräusch wahrnehmen. Totenstille. Verunsichert sieht sie sich um, doch außer einer schmächtigen alten Frau, die auf der Bank im Wartehäuschen sitzt, sieht sie nichts und niemanden. Die Alte lächelt ihr freundlich und aufmunternd zu, als wäre sie mit Josefa gut bekannt und wüsste Bescheid.
»Na, die schaut aus, wie wenn s’ gerade aus dem Bett gestiegen wär«, denkt Josefa, während sie die Frau, vor allem deren Frisur, kritisch mustert. Sie würde ja gerne nachfragen, wo sie hier ist, doch dann müsste sie ja dieser merkwürdigen Fremden gegenüber zugeben, dass ihr Kopf wie leer gefegt ist. Und das wäre ja zu peinlich! Plötzlich fährt, wie aus dem Nichts kommend, ein auf Hochglanz poliertes weißes Taxi vor. Die hinteren Türen öffnen sich scheinbar automatisch und lautlos.
»Kommen S’ Gnädigste, steigen S’ ein!«, ruft der Fahrer Josefa gut gelaunt zu. Nur zögernd nähert sie sich dem Fahrzeug und sieht sich den Jüngling hinter dem Steuer erst einmal ganz genau an. Nein, sie kennt ihn nicht, doch auch er tut, als wäre Josefa eine gute alte Bekannte.
»Ein fescher Bursch, nur die Frisur …«, geht ihr durch den Kopf, denn seine langen blonden Haare sind im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der fesche Bursch lächelt charmant und aus seinen blauen Augen blitzt der Schalk hervor.
»Kommen S’, kommen S’, sonst verpassen S’ noch den Check-in!«, treibt der Feschak in Fahreruniform Josefa zur Eile an. Sie weiß nichts von einem Check-in, aber es klingt wie etwas, das sie unter keinen Umständen verpassen sollte, und so klettert sie hurtig ins Taxi. Die Alte, die gerade noch im Wartehäuschen saß, tut, als gehöre sie dazu, und steigt wie selbstverständlich auf der anderen Seite des Fahrzeugs ein.
»Na, die ist allerhand!«, ärgert sich Josefa – das Taxi ist ja schließlich ihretwegen gekommen –, doch sie traut sich nicht, etwas zu sagen.
Das Fahrzeug fährt wie auf Schienen. So kommt es ihr zumindest vor. Kein Gerüttel und Geschüttel, nur sanftes Dahingleiten. Sonst bekommt sie von der Fahrt nicht allzu viel mit, denn sie ist mit sich selbst beschäftigt und draußen ist sowieso nur Nebel.
Wie ist sie überhaupt in diese kuriose Situation gekommen? Sie kann sich bei aller Anstrengung nicht erinnern, warum sie an dieser Bushaltestelle gestanden ist. Aus den Augenwinkeln beobachtet sie die Alte neben sich auf dem Rücksitz. Obwohl niemand ein Wort spricht, beschleicht Josefa plötzlich das merkwürdige Gefühl, dass sich die Alte mit dem Fahrer unterhält. Irgendetwas ist hier sehr seltsam …
© Karina Moebius

Wie es weitergeht erfahren Sie hier:
Drei ganz unterschiedliche Frauen kommen in den Himmel. Ihre erste Pflicht ist es, ihre Leben genau unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, was gut und was weniger gut war.
Doch wo soll Josefa beginnen, wenn sie sich an nichts erinnert? Der Schutzengel Steini muss alle kreativen Kräfte aufbieten, um Josefa wieder klare Sicht zu verschaffen.
Auch Elfie kämpft um ihre Erinnerung, doch es gibt auch Schutzengel, die ihre Aufgabe nicht ganz so ernst nehmen. Dadurch wird es für die unternehmungslustige Elfie brenzlig. Sie gerät in Situationen, die sie im Himmel nicht erwartet hätte. Doch jetzt kommt auch Schutzengel Alfie in Schwierigkeiten, denn bei Verletzung der Aufsichtspflicht kennt der Erzengel Michael kein Pardon.
Anna sieht in aller Gelassenheit auf ihr Leben zurück. Sie hat sich nichts vorzuwerfen, sie hat getan, was sie konnte und ein gutes Leben gelebt auch wenn es schwierig war. Ein Fremder interessiert sich brennend für ihre Lebensgeschichte und der Leser ist gefordert, selbst herauszufinden, wer dieser Herr Kommissar ist, der ihr auf Schritt und Tritt folgt.

Produktinformation:
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Karina Verlag (Nova MD); Auflage: Erstauflage (25. September 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3964438588
ISBN-13: 978-3964438584
Auch als E-Book erhältlich!

Mehr Infos unter:
https://www.karinaverlag.at/

Ab sofort versendet der Karina-Verlag seine Bücher europaweit kostenlos. Denn gerade jetzt ist es wichtig, dass die Menschen Unterhaltung haben, eben in Form von guter Literatur. Somit ist der Lesestoff gesichert! Noch sind alle Werke vorrätig.

Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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