München, 13. Dezember 2012 – Weihnachten, das Fest der Liebe steht vor der Tür. Gefeiert wird im Kreise der Lieben und die Zeit wird gemeinsam verbracht. Gerade für Singles kann das aber auch sehr frustrierend sein. Besonders wenn der Lebenspartner verstorben ist wird das heilige Fest oft zur traurigen Angelegenheit. Auch unter den Mitgliedern von 50plus-Treff.de gibt es viele Betroffene, die mit gemischten Gefühlen an Weihnachten denken. Häufig finden sie in den Regionalgruppen und Internetforen Trost und Unterstützung. Was hilft gegen den Singlefrust? Wie kann man dem Feiertagsblues entgehen? Und warum es sich sogar manchmal lohnt, alleine zu sein? Wir haben die besten Tipps aus der Community zusammengestellt.
Wenn ein geliebter Partner verstorben ist, so ist das erste Weihnachten allein oft das Schlimmste. Es gibt kein Patentrezept gegen die Trauer. Jeder muss für sich entscheiden, was für ihn am besten ist. „Als mein Mann verstorben ist, da ist für mich eine Welt zusammen gebrochen“, erzählt Hannelore (62). „Zu Weihnachten wollte ich mich verkriechen und am liebsten im Bett bleiben. Normalerweise haben wir bei unserem Sohn und seiner Familie im kleinen Kreis gefeiert.“ Hannelores Sohn wollte seine Mutter an Weihnachten aber ablenken und hat die komplette Familie eingeladen. „Statt besinnlich zu viert wurde es eine riesige Party. Die Kinder brachten Freunde mit, Verwandte aus ganz Europa kamen eingeflogen und das Haus war rappelvoll,“ erinnert sich Hannelore lachend. „Ich hatte anfangs Bedenken, aber rückblickend muss ich sagen, es war die beste Idee überhaupt. Natürlich habe ich zwischendurch ein kleines Tränchen vergossen, aber ich war alles andere als allein. Zuhause unter der Bettdecke wäre ich vor Kummer verrückt geworden.“
Nicht jeder, der alleine ist, hat eine Familie wie Hannelore, die einen auffängt. Aber dennoch muss man die Festtage nicht alleine verbringen. Margot (59) ist alleinstehend und hat keine Kinder. „Ab und zu habe ich Weihnachten zurückgezogen verbracht. Erst habe ich mir etwas Schönes gekocht, dann war ich in der Christmesse und dann habe ich noch etwas fern geschaut“, erzählt die Krankenschwester. „Seit dem letzten Jahr habe ich mich aber mit ein paar Freunden zusammengetan und wir feiern Weihnachten gemeinsam. Da kann gar kein Singlefrust aufkommen und wir haben zusammen einen schönen Abend!“
Marianna Exter, Geschäftsführerin von 50plus-Treff.de empfiehlt: „Wer Weihnachten nicht alleine verbringen möchte, der sollte sich nicht vergraben. Es ergibt sich immer eine Möglichkeit, mit anderen zu feiern und Zeit zu verbringen. Aber man sollte ganz genau in sich hineinhören. Für manche ist es deprimierender einen Abend unter glücklichen Paaren zu erleben, als sich einen schönen Abend daheim zu machen.“
Wer dem ganzen Singlefrust an den Feiertagen komplett entgehen möchte, der sollte es wie Hans (56) machen. „Ich konnte mit Weihnachten noch nie so richtig etwas anfangen. Statt alleine zuhause zu bleiben, werde ich eine Studienreise durch Südamerika machen. Am vierten Advent geht es los und ich komme erst Mitte Januar wieder zurück.“ Der IT-Berater sieht das ganz pragmatisch: „Ich muss mich bei keinem entschuldigen, wenn ich an den Weihnachtstagen in die Sonne fliege, das finde ich sogar recht praktisch.“
Ganz gleich, ob man alleine, mit Familie oder Freunden feiert, oder gar verreist – wichtig ist, dass man rechtzeitig plant. Wer spontan vor der Türe steht, weil er es doch nicht alleine zuhause ausgehalten hat wird sicherlich nicht abgewiesen, aber der Gastgeber hätte sicher gerne vorher mit einem weiteren Gast geplant. „Man sollte offen fragen, ob man kommen darf, weil man nicht alleine sein möchte, da hat jeder Verständnis,“ rät Marianna Exter. „Oftmals ist die Scheu groß, weil man keinem zu Last fallen möchte, aber das ist vollkommener Quatsch.“