Gegen den Schmerz, der aus der Hüfte schießt

Mit einer Hüftgelenksarthroskopie kann eine Bewegungseinschränkung schonend behandelt und eine Arthrose vermieden werden

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Hamburg, 16. November 2011: Unter Hüftgelenksproblemen wie dem Impingement leiden bereits viele junge, gerade sportlich aktive Menschen. Dabei kommt es zum schmerzhaften Zusammenstoß von Hüftpfanne und Hüftkopf. Bleibt das Impingement unbehandelt, verschleißt das Hüftgelenk und es kommt zur irreparablen Arthrose. Mit Hilfe der minimal-invasiven Hüftarthroskopie können die Beschwerden frühzeitig, schonend und effektiv beseitigt werden.

Ein altersbedingter Verschleiß des Hüftgelenkes ist ein bekanntes Problem. Seit Jahren steigt die Zahl künstlicher Hüftgelenke kontinuierlich an. Allein in Deutschland erhalten jährlich rund 200.000 Patienten ein künstliches Hüftgelenk. Manchmal kommt es aber auch bei jüngeren Patienten zu Hüftgelenksproblemen. Bei diesen Patienten liegt häufig ein mechanisches Problem im Hüftgelenk vor, welches zu beschleunigtem Gelenkverschleiß und Arthrose führt.

Aufmerksame Beobachtung von Veränderungen
So weit muss es aber nicht kommen. Gerade beim jungen Patienten kommt es darauf an, rechtzeitig eine solche mechanische Ursache zu diagnostizieren, sagt Dr. med. Kai-Uwe-Jensen, laut Focus-Liste einer der Top-Mediziner Deutschlands. Gerade jüngere, sportlich aktive Menschen sollten deshalb bei Hüftgelenksbeschwerden einen Termin beim Arzt vereinbaren. Eine Ursache für Gelenkblockaden, Schnappen oder plötzlich einschießende Schmerzen in der Leistengegend unter sportlicher Belastung kann das sogenannte Femoro-acetabuläre Impingement (FAI) sein – eine Veränderung an Hüftkopf und/oder Hüftpfanne. Das FAI kann mit einer sorgfältigen Untersuchung und durch Röntgenbilder einfach diagnostiziert werden:

– Beim sogenannten CAM-Impingement (CAM- oder Nockenwellen-Impingement) hat der Hüftkopf einen „Buckel“ und geht direkt, ohne ausreichende Taillierung, in den Schenkelhals über. Dadurch schlägt er bei kraftvoller Beugung (beim Sport) an der Hüftpfanne an. Langfristig führt dies zu einem Gelenkverschleiß mit Arthrose. Diese FAI-Form trifft besonders junge, sportliche aktive Menschen – allen voran Fußballer.
– Beim sogenannten „Beißzangen-“ oder „Pincer-Impingement“ ist die Hüftpfanne zu tief. Der Schenkelhals des Hüftkopfes stößt deshalb an den Pfannenrand und schädigt die Gelenklippe. Hiervon sind vor allem Frauen zwischen 30 und 40 Jahren betroffen.
– Außerdem kann eine Kombination beider Formen auftreten.

„Die behandelnden Ärzte sollten bei ihrer Untersuchung unbedingt auf diese Veränderungen im Röntgenbild achten, um zur richtigen Diagnose zu kommen“, erläutert Dr. Jensen, der seit 1991 zusammen mit seinen Partnern die Arthro Clinic in Hamburg betreibt. In Kooperation mit drei angeschlossenen Kliniken bietet die Arthro Clinic Hamburg minimal-invasive, arthroskopische orthopädische Chirurgie und Endoprothetik.

Neue technische Möglichkeiten
Dr. Jensen gehört zu den wenigen Ärzten in Deutschland, die die Hüftgelenksarthroskopie beherrschen – ein anspruchsvolles Verfahren, mit dem die genannten Hüftgelenksprobleme nun auch minimal-invasiv behandelt werden können. Auf die herkömmliche offene Hüftgelenksluxation (Auskugeln des Hüftgelenkes zu OP-Zwecken) kann so in der Regel verzichtet werden. Die Hüftgelenksarthroskopie ist eine Gelenkspiegelung der Hüfte. Mit diesem rund ein- bis zweistündigen Eingriff unter Vollnarkose kann das Hüft-Impingement beseitigt und damit der weitere Verschleiß des Hüftgelenks verhindert bzw. herausgezögert und ein Hüftgelenksersatz aufgeschoben werden. „Neue OP-Tische machen es möglich, die Patienten beweglich zu lagern und die Hüfte in verschiedenen Stellungen zu extendieren, also etwas zu dehnen, um an dem engen Hüftgelenk operieren zu können“, so Dr. Jensen. Außerdem seien die Instrumente verbessert, vor allem länger geworden.

Die OP-Technik
Bei der Hüftgelenksarthroskopie wird eine dünne Sonde zur Bildübertragung in das Hüftgelenk eingeführt, so dass der Arzt seine Operationsschritte am Bildschirm verfolgen kann. Über ein bis zwei weitere kleine Hautschnitte werden Arbeitsinstrumente in das Hüftgelenk eingeführt. Mit wassergekühlten Miniaturfräsen kann der Arzt die Gelenkpartner einschleifen – im Falle des CAM-Impingements also den überschüssigen Teil des Hüftkopfes entfernen, im Falle des Pincer-Impingements den problematischen Teil der Hüftpfanne. Fadenankersysteme ermöglichen sogar die Reparatur einer abgelösten Gelenklippe. Nach dem Eingriff sollte das Hüftgelenk für einen Zeitraum von zwei Wochen durch Unterarmgehstützen entlastet werden. Wichtig ist Physiotherapie, um Bewegungseinschränkungen frühzeitig zu begegnen. „Dank der kleinen Schnitte ist das Risiko einer Gewebsverletzung im Gelenk wesentlich geringer als bei einer offenen Operation. Zudem gibt es weniger postoperative Beschwerden, und der Heilungsprozess verläuft schneller“, so Dr. Jensen. Hinzu kommt die Erfahrung: Mit jedem Eingriff mehr verkürzt sich die Operationszeit, sinkt die Komplikationsrate und verbessert sich der Heilungsprozess. Die überwiegende Zahl der Patienten kann die Hüfte rasch nach der Operation wieder schmerzfrei bewegen und belasten.

Bei allem technischen Fortschritt ist es aber so, dass eine bereits eingetretene Arthrose nicht rückgängig gemacht werden kann, sondern allenfalls in ihrem Fortschreiten gebremst wird. Ein eventuell erforderlicher Hüftgelenksersatz kann dadurch also unter günstigen Bedingungen aufgeschoben werden. Deshalb es wichtig, das mechanische Hindernis vor dem Entstehen der Arthrose zu erkennen und zu beseitigen.

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