Frauen unterschätzen Mentoring als Karriere-Tool

Mentoring ist als wirkungsvolles Instrument zur Karriereförderung bekannt. Viele Unternehmen investieren in diese Personalentwicklungsmaßnahme, um vor allem Frauen den Weg nach oben zu erleichtern. Doch die weiblichen Aspiranten selbst sind für dieses Karriere-Tool bislang wenig sensibilisiert. Darauf lässt das Ergebnis einer empirischen Untersuchung zum Thema „Arbeitgeberpräferenzen von Frauen“ schließen, die von den Veranstaltern des Messe-Kongresses women&work in Auftrag gegeben wurde.

Unter der Leitung von Professor Alfred Quenzler von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ingolstadt wurden 182 Akademikerinnen bundesweit nach ihren Wünschen und Anforderungen an potentielle Arbeitgeber befragt. Lediglich 27 Prozent der befragten Frauen betrachten Mentoring-Programme als sehr wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl, für 36 Prozent spielen Mentoring-Programme eine wichtige Rolle, für 22 Prozent sind sie eher wichtig und 15 Prozent legen auf das Kriterium „Mentoring-Programme“ überhaupt gar keinen Wert. Damit rutscht der Faktor „Mentoring“ bei den Wünschen und Anforderungen von Frauen an potentielle Arbeitgeber im Gesamt-Ranking auf Platz 29 (von insgesamt 51 abgefragten Kriterien). Berufseinsteigerinnen fehlt es offensichtlich am Bewusstsein dafür, wie sie Mentoring-Programme für die Entwicklung ihrer eigenen Karriere nutzen können.

Diskrepanz zwischen Image und Realität

„Mentoring als Karriere-Tool wird von den jungen Frauen völlig unterschätzt, teilweise sogar ignoriert“, sagt Melanie Vogel, Veranstalterin der women&work. „Mentoring hat unter jungen Frauen oft ein schlechtes Image, denn ihm lastet das Stigma der Förderung an. Viele Frauen realisieren nicht, dass ein Mentoring-Programm nicht nur den Wissensaustausch fördert, sondern auch eine wertvolle Basis für unternehmensinterne Netzwerke bildet, die beim späteren Aufstieg elementar wichtig ist.“

Und die Erfahrung zeigt, wer einmal an einem Mentoring-Programm teilgenommen hat, betont den großen Gewinn, den Mentoring für die persönliche wie die berufliche Entwicklung bedeutet.
„Mentoring ist ein Karrierekick“, sagt Kathrin Mahler Walther, Vorstandsmitglied und stellvertretende Geschäftsführerin der EAF | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft. „Die Gespräche mit einer erfahrenen Führungskraft eröffnen jungen Talenten wertvolle Einblicke. Durch den persönlichen Austausch lernen sie informelle Karrierefaktoren und -mechanismen kennen und können an ihrer professionellen Weiterentwicklung arbeiten. Mentoring eröffnet zugleich den Zugang zu neuen Netzwerken und einem breiten Kreis von Unterstützerinnen und Unterstützern für den weiteren Karriereweg.“

„Mentoring ist ein gutes Instrument, um fachlichen Know-How Transfer mit individueller Karriereförderung zu verbinden“, ist sich auch Andrei Frömmer, Abteilungsleiter Führungskräfteentwicklung und -betreuung bei der Deutsche Postbank AG sicher. „Durch Mentoring erhalten weibliche und männliche Potenzialträger gleichermaßen die Möglichkeit, sich mit weiteren Mentees und mit Entscheidungsträgern im Konzern zu vernetzen. So können sie auf individuelles Erfahrungswissen und auf Karrierestrategien zurückgreifen.“

Mentoring4Minutes auf der women&work

Mentoring bei jungen Frauen bekannter und gefragter machen ist das Ziel des Projekts Mentoring D, das von der EAF | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft in Zusammenarbeit mit KOMPAKTMEDIEN – Die Kommunikationsbereiter initiiert wurde und am 5. Mai 2012 auf der women&work mit dem Format „Mentoring4Minutes“ vorgestellt wird.

Mit dem Dialogformat sollen auf Deutschlands größtem Messe-Kongress für Frauen  insbesondere Studentinnen und Absolventinnen aus dem MINT-Bereich angesprochen werden. In einer Art „Speed Dating“ lernen sich Mentorinnen und Nachwuchskräfte kennen: In jeweils vier Minuten können die „Mentees“ mit den erfahrenen Führungskräften, Managerinnen und Unternehmerinnen ins Gespräch kommen. Auf diese Art und Weise können beide Seiten schnell und effektiv eine große Bandbreite an Wissen austauschen und die unterschiedlichsten interessanten Menschen kennenlernen.

Wir wollen für Mentoring als Karrieretool sensibilisieren und seine Vorteile aufzeigen“, so Vogel. „Und vielleicht ergibt sich aus dem ersten Messegespräch ein längerfristiger Kontakt oder sogar ein echtes Mentoring.

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Informationen zur women&work: www.womenandwork.de
Informationen zur Studie: www.perspektiven-wechsel.net

Über die women&work
Auf der women&work, Deutschlands größtem Messe-Kongress für Frauen, treffen ambitionierte Besucherinnen am 5. Mai 2012 von 10 – 18 Uhr in Bonn das Who-is-Who der deutschen Unternehmen. Vorterminierte Vier-Augen-Gespräche, spannende Kontakte mit über 80 Top-Unternehmen aus Deutschland und ein umfangreiches Kongress-Programm helfen den Frauen beim persönlichen Networking und bei der erfolgreichen Karriereplanung.
Die women&work  findet am 5. Mai 2012 unter der Schirmherrschaft von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Infos unter: www.womenandwork.de

Über Mentoring D
Mentoring bei jungen Frauen und Unternehmen – insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen – bekannter und gefragter machen: Das ist das Ziel des Projekts Mentoring D, das von der EAF | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft in Zusammenarbeit mit KOMPAKTMEDIEN – Die Kommunikationsbereiter initiiert wurde.
Mentoring D möchte den Wissens- und Erfahrungsaustausch in einem bundesweiten Netzwerk von Mentoring-Initiativen fördern und breiter bekannt machen. Herzstück dabei  ist das gleichnamige Online-Portal www.mentoring-d.de. Als Praxisportal informiert es über Mentoring als Instrument der Personal- und Organisationsentwicklung, bündelt vorhandenes Wissen und zeigt interessante Beispiele guter Praxis. Darüber hinaus kommen Expertinnen und Experten zu Wort, geben Tipps und berichten über aktuelle Aktivitäten rund um Mentoring, Chancengleichheit und Personalentwicklung.
Mentoring D wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), der Europäischen Union (EU) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen der Bundesinitiative „Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft“ gefördert.