Deutschlands Wasserreserven brauchen Schutz

Dünger und mangelhafte Tanktechnik sind Risiken

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sup.- EU verklagt Deutschland! Es bedarf in manchen Fällen offensichtlich solcher Schlagzeilen, um den Fokus der Öffentlichkeit auf ökologische Versäumnisse zu richten. Speziell der Gewässerschutz spielt als Medienthema meistens eine wesentlich kleinere Rolle als die Sorgen um Luft, Klima oder Atmosphäre. Dabei besteht hinsichtlich der Qualität unserer Wasserreserven durchaus Handlungsbedarf. Die Europäische Kommission hat deshalb ihren Ankündigungen jetzt Taten folgen lassen und beim Europäischen Gerichtshof Klage gegen Deutschland eingereicht. Der Vorwurf: Die Politik unternehme viel zu wenig gegen die Nitrat-Belastung des Grundwassers und der Oberflächengewässer durch landwirtschaftliche Bodennutzung. Tatsächlich werden die entsprechenden Grenzwerte bereits seit Jahren an mehr als der Hälfte aller Messstellen in Deutschland überschritten. Ursache sind Nitrate, die in großem Umfang auf landwirtschaftlichen Flächen als Düngemittel eingesetzt werden. „Überhöhte Mengen können jedoch in Süßwassergewässern und in der Meeresumwelt Schäden verursachen, da sie das Wachstum von Algen fördern, die anderes Leben ersticken“, begründet die Europäische Kommission ihr Vorgehen: „Zudem verursacht die Entfernung von Nitraten aus dem Trinkwasser hohe Kosten.“

Der Kostenaspekt spielt neben den ökologischen Konsequenzen bei weiteren akuten Gefährdungen der Wasserqualität ebenfalls eine Rolle. So können auch jenseits der Landwirtschaft die finanziellen Folgen einer Verunreinigung von Erdreich und Grundwasser schnell enorme Dimensionen erreichen. Laut Umweltbundesamt werden durch Unfälle bei der Lagerung oder beim Transport von wassergefährdenden Stoffen bzw. während der Arbeit mit solchen Substanzen jährlich mehrere Millionen Liter ungewollt freigesetzt. Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit und zur Vermeidung von Undichtigkeiten besteht also auch hier. Der Bundesverband Behälterschutz e. V. (Freiburg) appelliert deshalb an private Hausbesitzer mit einem Brennstofftank, sich ihrer Verantwortung für den Gewässerschutz stets bewusst zu sein. Aufträge zur Wartung, Reinigung, Instandsetzung und Instandhaltung der Tanks sollten nur an kompetente Fachbetriebe mit einer Zulassung nach Wasserrecht vergeben werden. Unzulängliche Sicherheitsausrüstung und Statik der Tanks oder drohende Korrosionsschäden werden dann rechtzeitig erkannt und fachgerecht behoben. Ein sicheres Indiz für die wasserrechtliche Zertifizierung ist das RAL-Gütezeichen Tankschutz und Tanktechnik, das nur bei nachgewiesenen sowie fortdauernd kontrollierten Fachkenntnissen der Betriebe vergeben wird. Ob ein Tankschutz-Fachbetrieb dieses Prädikat führen darf, kann im Internet unter www.bbs-gt.de ermittelt werden.

Foto: Fotolia / Jürgen Fälchle (No. 5698)

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