Bittere Bonbons

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„Millas Wurzeln liegen in Russland. Ihr Lebensweg führte sie als Vierzigjährige nach Deutschland. Hin- und hergerissen zwischen Sibirien, Georgien und Deutschland erzählt sie in diesem Werk ihre Erlebnisse, und wie sie sich nun als „angekommen“ sieht. Der Themenbogen der Geschichten ist weit gespannt. Leser/-innen spüren ihre Lust und Freude, in einer neu erlernten Sprache die Herrlichkeiten aber auch die Traurigkeiten des Lebens zu erzählen.“

Leseprobe aus dem Buch „Bittere Bonbons“:
Eine Bekannte sagte neulich zu mir: „Du sprichst aber gut deutsch!“ Ihr Lob tat mir gut.
Wenn ich daran denke, dass ich Deutsch erst mit 40 Jahren lernen musste, dann bin ich stolz auf mich. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Germanen ursprünglich vor ca. 10.000 Jahren aus dem Ural kamen und sich Jahrhunderte lang westwärts bis zum Schwäbischen Meer verbreiteten.
Hinter dem Ural bin ich geboren. Vielleicht half mir das? Das ist natürlich nicht ernst gemeint, aber genau in diesem Moment denke ich daran, wie viele Wörter deutscher Herkunft in der russischen Sprache zu finden sind.
Im 16. Jahrhundert kamen viele Deutsche nach Moskau. Einige waren vom Zar angeworben worden, meist Ärzte, Lehrer, Militärpersonen oder Kaufleute. Viele deutsche Wörter wurden von den Russen aufgegriffen und sind bis heute im Umlauf:  – Butterbrot, – Halstuch, – Kurort, – Schnur, – Schacht, – Strecke.
Früher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, bis ich 1992 nach Deutschland kam. Dass Deutsch lernen so schlimm werden würde, hatte ich nicht gedacht.
Sofort belegte ich einen Sprachkurs. Als nach vier Wochen kein Erfolg zu spüren war, suchte ich mir Arbeit. Dort werde ich gefordert, dachte ich mir.
Doch ein Jahr am Fließband brachte mich auch nicht weiter. 80 Prozent der Belegschaft stammte aus Afrika, Bulgarien, Polen, aus der Türkei und sogar aus Vietnam. So konnte es nicht weitergehen. Ich suchte mir einen anderen Job.
Ein Seniorenheim ganz in der Nähe brauchte eine Aushilfe. Zu meinem Erstaunen stellten sie mich trotz meiner mangelhaften Deutschkenntnisse ein. Hier konnte ich endlich die Sprache lernen.
Kollegen und Patienten verwickelten mich in Gespräche, ohne Gedanken daran zu verschwenden, ob ich sie verstehe. Da ging es mit dem Deutschlernen zügig voran. Allerdings nicht ohne Pannen.
Jeden Abend schrieb ich einen Bedarfszettel. Als die Chefin an einem Morgen um sechs Uhr früh den Zettel im Keller las, weckte sie mit ihrem lauten Lachen auch den letzten Bewohner.
Ihr Mann machte sich Sorgen und eilte zu ihr. Tränen wegwischend, entschuldigte sie sich bei mir. Ich hatte statt Hundefutter Futterhunde notiert! Noch eine halbe Stunde später sagte jemand: „Haben wir jetzt Futterhunde oder nicht?“ Und schon bogen sich wieder alle vor Lachen.
Quelle http://www.spass-und-lernen.com/buchblog_208

Produktinformation:
Taschenbuch: 140 Seiten
Verlag: Nova MD; Auflage: Erstauflage (19. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3961119309
ISBN-13: 978-3961119301

Mehr Infos unter:
https://www.karinaverlag.at/

Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal. Inzwischen ist auch ein Buch zum Thema MS auf dem Markt.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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