#FreeAllWords: Übersetzerinnen und Übersetzer aus 16 Ländern übertragen über 20 Texte in europäische und internationale Sprachen
Brüssel, 15. September 2022. Das internationale Unterstützungsprojekt für belarusische und ukrainische Autorinnen und Autoren #FreeAllWords ( www.freeallwords.org) des European Writers“ Council (EWC) trifft auf große Resonanz. Der spendenbasierte Text- und Übersetzungsfonds versteht sich als kollegiale Initiative für belarusische und ukrainische Autorinnen und Autoren, und trägt mit Text- und Übersetzungshonoraren zu einer unmittelbaren Hilfe für verfolgte und bedrohte Stimmen bei.
Mittlerweile haben Übersetzerinnen und Übersetzer aus Australien, Belarus, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Finnland, Frankreich, Litauen und Spanien der Initiative ihre Mitarbeit zugesichert. Darüber hinaus laufen Gespräche mit Übersetzerinnen und Übersetzern aus Bulgarien, Georgien, Polen, Rumänien, Schweden, der Slowakischen Republik und Ungarn  sowie mit dem Europäischen Dachverband der Literarischen Übersetzerorganisationen CEATL.
 Ab jetzt können weitere 20 verschiedene Kurz-Werke verfolgter belarusischer und kriegsbedrohter ukrainischer Autorinnen und Autoren ins Deutsche, Dänische, Englische, Finnische, Französische, Mazedonische, Serbokroatische und Spanische übertragen werden. Für die Sichtung und Auswahl hat sich ein internationaler Beirat gegründet. Ihm gehören der litauische Übersetzer Vytautas Deknys, die ukrainische Dichterin und Verlegerin Natalia Trokhim sowie der belarusische Schriftsteller Barys Piatrovič an.
 „Insbesondere nehmen die Attacken auf die belarusische und ukrainische Sprache zu – es werden Schreib-, Druck- und Sprechverbote mit Gewalt und Verhaftungen durchgesetzt. Bibliotheken werden „gesäubert“, Bücher in belarusischer und ukrainischer Sprache zerstört, regime-kritische Verlage und Buchhandlungen in Belarus wird Druck- oder Verkaufsverbot erteilt, belarusische Autorinnen und Autoren seitens des illegitimen Lukashenka-Regimes als „extremistisch“ gebrandmarkt. Auch deswegen haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Stimmen unserer Kolleginnen und Kollegen hörbar zu machen – ihre Werke publiziert #FreeAllWords sowohl im Original, als auch in möglichst zahlreichen Übersetzungen“, sagt Nina George, Schriftstellerin und Präsidentin des European Writers“ Council (EWC).
Medienkampagne und Buchmessen-Gespräch
 Zum europäischen Start hat #FreeAllWords eine breit angelegte Medienkampagne initiiert und wirbt um Unterstützung von Übersetzer:innen sowie von Stiftungen, Förderprogrammen oder gemeinnützigen Organisationen. Ab September werden auf den Social-Media-Kanälen des Projekts verfolgte und bedrohte Autor:innen in Bild und Ton vorgestellt. Anfang September ging der Youtube-Kanal der Initiative an den Start (#FreeAllWords – YouTube). Er stellt in den kommenden Wochen die beteiligten Autor:innen vor, die über ihre Erfahrungen mit Krieg und Verfolgung, aber auch über literarischen Werke Auskunft geben.
Im Oktober 2022 ist #FreeAllWords auf der Frankfurter Buchmesse mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Sprache als Identität?“ vertreten.
#FreeAllWords freut sich über die Unterstützung von:
Lotte Jansen, Dänemark
 Harald Hartvig Jepsen, Dänemark 
 Trine Søndergaard, Dänemark 
 Hanna Komar, Belarus/Großbritannien
 Jim Dingley, Großbritannien
 John Farndon, Großbritannien
 Will Firth, Australien
 Vytautas Deknys, Litauen
 Arja Pikkupeura, Finnland
 Tatyana Pichulina, Finland
 Christine Bilore, Frankreich 
 Christine Hengevoss, Deutschland
 Ruiz Ángela Espinosa, Spanien
 Lydia Nagel, Deutschland 
 Elena Drguin-Richard, Rumänien 
 Diana Danaila, Rumänien
 Ingrid Kalin, Schweden
(Ausführliche Informationen stehen unter: https://freeallwords.org/translators/)
Der Text- und Übersetzungsfonds #FreeAllWords ist ein gemeinsames Unterstützungsprojekt für belarusische und ukrainische Autor:innen aller Genres, und wird unter dem Dach des European Writers‘ Council (EWC) organisiert. #FreeAllWords wurde initiiert von den Autorinnen- und Autorenverbänden A*dS (Autorinnen und Autoren der Schweiz), Forfatterforbundet (Norwegen), und der Community of Belarusian Writers (Belarus).
Im Rahmen von #FreeAllWords sollen kurze, aktuelle, bestehende als auch originale Texte, Interviews, Reportagen, Essays, Gedichte und andere literarische Formen in europäische und internationale Sprachen übersetzt und auf vielfältigsten Kommunikationswegen – digital, Print, in Blogs, Medien usw. verbreitet werden.
 Die Autor:innen- und Übersetzer:innenhonorare werden aus dem Fonds #FreeAllWords beglichen. Bisher beteiligte Stiftungen: Fritt Ord, Kopinor (beide Norwegen), Landis&Gyr, Karl und Sophie Bindung Stiftung (beide Schweiz). Weitere Unterstützer: Der Verband Irischer Autoren sowie der Verband Schwedischer Autoren in Finnland. Die ersten Texte und Übersetzungen von bis zu 30 Autoren und Autorinnen aus Belarus, Ukraine und Russland sollen in bis zu 31 Ländern in den kommenden Monaten erscheinen.
Ziel sind eine Million veröffentlichter Worte für Frieden und Freiheit der Meinungsäußerung, für die Verständigung zwischen Kulturen und Nationen, sowie als zentraler Beitrag bei der Überzeugungsarbeit für eine freie, demokratische, friedliche und integrative Gesellschaft.
Insbesondere Schriftsteller:innenverbände des europäischen Buchsektors und Literaturinstitutionen sind willkommen, Texte anzufragen und die Autor:innen der Öffentlichkeit näher zu bringen. Auch europäische Presse und Medien können sich für Texte und Übersetzungen vormerken lassen. Ebenso sind literarische Übersetzer aus den Sprachräumen der Ukraine und Belarus eingeladen, sich registrieren zu lassen. Auf der Webseite www.freeallwords.org sind zudem die bisher wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Programm zusammengefasst, sowie die bisher Beteiligten und ihre Werke porträtiert.
Kontakt
 European Writers Council
 Susanne Tenzler
 Rue d’Arlon 75-77
 1040 Brussels
 00491723786601
 media@freeallwords.org
 http://www.europeanwriterscouncil.org
Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

