Ukraine: Oppositionsproteste und Janukowitsch-Voyeure

Nikolay%20Katerynchuk%20und%20Reiko%20Opitz%20in%20der%20Krankenhaftzelle%20von%20Julia%20Timoschenko Ukraine: Oppositionsproteste und Janukowitsch-Voyeure
Nikolay Katerynchuk und Reiko Opitz bei Julia Timoschenko im Krankenhaftszimmer von Charkiw

Die ukrainischen Oppositionsführer um Vitali Klitschko und Arsenij Jazenjuk, sowie mehrere zehntausende Anhänger – haben erneut in Kiew gegen den ukrainische Machthaber Viktor Janukowitsch, welcher bereits selbst mehrfach in Gefängnis gesessen hat, demonstriert.
In der gesamten Ukraine bekundeten sie zudem ihre Solidarität mit der Journalistin Tetjana Schornowil, welche kritisch über den Präsidenten und dessen Machtapparat berichtete und daraufhin auf brutalste Weise zusammengeschlagen worden war.
Im Herzen der ukrainischen Hauptstadt, auf dem Unabhängigkeitsplatz Maidan, kamen etwa 60.000 Menschen zusammen. Diese Großdemonstration war bereits die sechste Großkundgebung der Opposition seit dem Beginn des landesweiten Protests gegen die Janukowitsch/Asarow Regierung. Mehr als 6000 Demonstranten fuhren überdies mit Minibussen, Autos und Fahrrädern zu Janukowitschs stark bewachtem Anwesen in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt. Im europäischen Ausland wird mit Hinblick auf die gigantische Anhäufung von Kapital und Eigentum durch die Vertreter der ukrainischen Regierung – offen von Korruption im Mafia-Banden-Stil gesprochen. Wenige Meter von der Janukowitsch-Residenz entfernt hissten die Demonstranten Fahnen der Ukraine und der Europäischen Union (EU) und riefen: „Nieder mit der Bande“. Die Oppositionsführer kündigten darüberhinaus weitere Protestaktionen vor dem Haus des Staatschefs an. Boxweltmeister Vitali Klitschko rief laut vernehmbar zu Janukowitsch: „Sie werden sehen, dass wir viele sind und keine Angst haben, dass nächste Mal werden hier Millionen Menschen sein!“
Wie Menschenverachtend der Machtapparat um Viktor Janukowitsch und Mykola Asarow mit Kritikern wie der ehemaligen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko umgeht, zeigt unter anderem die voyeuristische 24-Stunden Kameraüberwachung, welcher Julia Timoschenko in ihrer Krankenzimmer-Haftzelle (wie ein Tier im Käfig) ausgesetzt ist. Der ukrainische Oppositionspolitiker Nikolay Katerynchuk, sowie BERLINER TAGESZEITUNG Chefredakteur Reiko Opitz konnte sich in der Vergangenheit ein Bild von den Kameras in der Krankenhaftzelle von Timoschenko machen – siehe Foto. Das Timoschenko durch ein politisch motiviertes Urteil bis heute in Haft sitzt, zeigt wie sehr der Machtapparat um Janukowitsch und Asarow bis zum heutigen Tage die Stimme der ukrainischen Oppositionsführerin fürchten.
In Europa rekrutiert unterdessen der ukrainischen Geheimdienst SBU (Sluschba bespeky Ukrajiny) und andere staatliche Stellen der Ukraine, auf Weisung von Janukowitsch – Journalisten für „positive“ Artikel des Machtzirkels – sofern die ausländischen Journalisten dazu nicht bereit sind werden Lügen im Stile einer schlechten Hollywood-Agenten-Story erfunden und es droht diesen Journalisten wie im Falle Reiko Opitz die Abschiebung. BERLINER TAGESZEITUNG wird in Kürze dazu die staatlichen Stellen, sowie beweiskräftig Namen in hohen ukrainischen Verwaltungs-Positionen benennen, welche an diesen Journalistenanwerbungen beteiligt sind.