Montparnasse: Der Hügel, an dem die Künstler zu Hause sind: Montparnasse heißt der flache Hügel am linken Ufer der Seine, an dem früher viele Künstler wohnten. Noch sind in dem Wohnviertel viele Künstler zu Hause. Schriftsteller, Bildhauer und Dichter zog das Viertel ebenso in seinen Bann wie Komponisten und Maler. Einige wurden hier geboren, die meisten zogen jedoch hierher, um in einer der Künstlerkolonien eine günstige Bleibe zu finden und des Nachts in den Cafés wie Le Dome, La Rotonde oder Le Couple stundenlang zu debattieren. Die Cafés sind Geburtsstätte von neuen, revolutionierenden Ideen. Hier weht ein besonders kreativer vielschichtiger Wind, der für viele der Künstler Muse und Anregung war.
Der Name Montparnasse setzt sich aus „mont“, dem französischen Wort für „Berg“ und „Parnass“, einem Wort griechischen Ursprungs zusammen, das in der Mythologie so etwas wie „Heimat der Museen“ bedeutete. Bereits im 17. Jahrhundert zog dieses Quartier junge Studenten an, die hier ihre gedichteten Werke vortrugen. Anfang des 20. Jahrhunderts, in den sogenannten „années folles“, den „verrückten Jahren“, galt Montparnasse als das Herzstück des Pariser Künstlerlebens und Treffpunkt der Pariser Intelligenz.
Auch in der heutigen Zeit hat dieser Ort in Frankreichs Hauptstadt nichts von seinem ursprünglichen Charme verloren. Zentrum ist der Boulevard du Montparnasse. An seinen beiden Seiten tummeln sich einige legendäre Straßencafés und mittlerweile auch zahlreiche Hotels. Straßenkünstler bieten musikalische Einlagen oder ihre Dienste als Karikaturisten oder Portraitmaler an. Der Tour Montparnasse, ein 209 Meter hohes Hochhaus, ist das zweithöchste Gebäude in Paris und gewährt von seiner Aussichtsplattform einen Blick über das gesamte Viertel. Es ist von den umliegenden Hotels im Pariser Zentrum fußläufig zu erreichen. Man sieht man herab auf Musiktheater und Nachtclubs in der Rue de la Gaité, auf das Théatre de Poche, das kleinste Theater in Paris, oder auf das Musée du Montparnasse. Aber auch die grünen Flächen des Friedhofs Montparnasse, der letzten Ruhestätte von Baudelaire, Sartre und Beckett, präsentieren sich dem Auge des Betrachters. Der Place Pablo Picasso erwacht erst ab Abend zum Leben, bildet er doch das Zentrum des Nachtlebens.