Stellvertretender Chef der NRW-CDU kritisiert Kanzlerin

Nach dem Wechsel im Bundesumweltministerium von Norbert Röttgen zu Peter Altmaier steht Kanzlerin Angela Merkel weiter parteiintern in der Kritik. Jetzt meldet sich der stellvertretende Landeschef der NRW-CDU, Sven Volmering, zu Wort und kritisiert den Rauswurf Norbert Röttgens als „Schlag ins Kontor“ der nordrhein-westfälischen CDU. „Es geht darum, wie wir miteinander umgehen. Und da fühlt man sich als Christdemokrat aus Nordrhein-Westfalen gedemütigt, das muss man deutlich sagen“, sagte Volmering im Gespräch mit „Handelsblatt-Online“.

Volmering beklagt Querschläger aus anderen CDU-Landesverbänden während des Wahlkampfes und kritisierte, wie die Kanzlerin nach der Wahl mit der NRW-CDU umgegangen sei. „Angela Merkel war bei vielen Wahlkampfveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen mit dabei und hat Norbert Röttgen gelobt. Nach der Wahl wirft sie ihn raus. Das verstehen viele Mitglieder nicht“, sagte er. Die Vorgänge führten bei vielen zu „Fassungslosigkeit und Ohnmacht“. Die CDU habe in den vergangenen Jahren einen personellen Aderlass erlebt, der auf die Akzeptanz als Volkspartei abstrahle, fügte Volmering hinzu. In ihrer Funktion als Parteivorsitzende müsse Angela Merkel für einen „permanenten, sinnvollen personellen und inhaltlichen Erneuerungsprozess“ sorgen, forderte der Politiker, der auch Vorsitzender der Jungen Union in NRW ist. Ansonsten drohe der CDU eine „Regeneration in der Opposition“.