Auf See und an Land kommen diese Flaggen immer wieder zum Einsatz. Zwar sind sie nur schwer als solche zu erkennen, aber sie sind festen Regeln unterworfen. Diese Regeln sind im „Internationalen Signalbuch“ festgehalten. Das erste Buch dieser Art brachte Kapitän Marryat 1817 heraus. Dieses Buch wurde bis heute mehrfach überarbeitet und in viele verschiedene Sprachen übersetzt. Ein Satz dieser Flaggen besteht auf 26 Buchstabenflaggen, 10 Zahlenwimpeln, 4 Hilfsstandern und 1 Antwortwimpel. Sie werden in der jeweiligen Situation nacheinander gesetzt und von oben nach unten gelesen. Diese Flaggenanordnung wird dann als Signal bezeichnet. Die Zahlenwimpel ermöglichen die Darstellung jeder beliebigen Zahl, wobei der Antwortwimpel als Komma oder als Bezeichnung von Dezimalstellen genutzt wird. Trotz der vielen verschiedenen Signale und seines großen Umfangs ist das Signalbuch einfach gehalten und für alle, die sich ein wenig damit auskennen, gut verständlich. Die Signalflaggen ermöglichen einen Austausch von Nachrichten zwischen den Schiffen. Bis heute ist das Flaggenalphabet gebräuchlich. Trotz des Namens Flaggenalphabet ist das komplette Buchstabieren einzelner Wörter nicht üblich. Nur bei Ausnahmen, wenn beispielsweise Eigennamen buchstabiert werden sollen, wird vorher ein “Ich beginne zu buchstabieren”-Signal gesetzt. Meist wird jedoch diese Signalflagge verwendet, deren Bedeutung im internationalen Flaggencode festgelegt wurde. Dies sind meist komplette Sätze, wie zum Beispiel: “Ich brauche Hilfe”. Auch Kombinationen von mehreren Signalflaggen sind möglich, wenn spezielle Nachrichten übermittelt werden sollen. Zudem gibt es ein internationales und ein deutsches Flaggenalphabet, wobei die Buchstaben durch verschiedene Farben und Zeichnungen dargestellt werden. Es gibt auch Ausnahmen. Eine Flagge symbolisiert zum Beispiel „Taucher unten.“ Deshalb wird sie auch als Taucher-Flagge bezeichnet und findet auch außerhalb der Schifffahrt Verwendung. Noch heute hat das Flaggenalphabet eine wichtige Bedeutung in der Schifffahrt.