Self-Marketing – ein Karrieremotor

Margit S. möchte einen neuen Job. In ihrem derzeitigen fühlt sie sich nicht mehr gefordert und auch nicht gefördert. In Gesprächen mit Freundinnen und Freunden erhält sie regen Zuspruch, sich um eine neue Herausforderung umzusehen. Ein langjähriger Bekannter, der als Personalberater bei einem internationalen Unternehmen arbeitet, erzählt ihr aus dem Arbeitsalltag eines Head Hunters.

„Wenn wir einen Auftrag für eine Neubesetzung eines Jobs von einem Kunden erhalten, erstellen wir als ersten Schritt ein konkretes Profil des Idealkandidaten oder der Kandidatin. Das Inserat, das die Anforderungen an die Person beschreibt, wird in  den Jobsuchmaschinen sowie in den vom Kunden gewünschten Printmedien geschalten.“ schildert Bernhard D.
„In unserer internen Datenbank werden geeignete BewerberInnen herausgesucht. Dann geben wir die Namen in Internet-Suchmaschinen ein und suchen alle Inputs. Es passiert immer wieder, dass wir Urlaubsfotos, Blog-Einträge zu diversen Themen, negative Eigenbeschreibungen wie „Ich bin schlampig“ oder ähnliches finden. Wesentlich weniger häufig werden positive Argumente, ein aussagekräftiges Profil oder gar eine eigene Homepage entdeckt.“

Natürlich möchte nun Margit S. ihre Datenspuren im Internet finden. Sie ist verunsichert über das Ergebnis. Ist dies wirklich alles?
Ihr Bekannter beschreibt weiter, dass jene Menschen, die eine griffige Ich-Marke bewerben, bessere Chancen haben. Dies wird mit einem exzellenten Profil, das eine persönliche Note, eben die Ich-Marke, aufweist, belegt. Persönliche Merkmale, Begabungen, Hobbies sind ein Beleg eigener Stärken – diese dürfen nicht unter den Tisch fallen. Denn es werden Personen mit Charisma gesucht.
Margit S. weiß, dass ihr Lebenslauf diesen Anforderungen nicht entspricht.

„Farben, Schriftart, Design, Graphikelemente, die Aussagekraft der Fotos, also die eigene Darstellung gibt den Unterlagen, aber auch der Homepage die individuelle Note, mit der wir die Ich-Marke  verknüpfen. Der erste Eindruck ist entscheidend – noch vor den Qualifikationen und der Berufspraxis.“ erklärt Bernhard D. weiter.Nach diesen Schilderungen des Personalberaters beschließt Margit S., dass sie sich vor der Jobsuche das entsprechende Wissen aneignen möchte. Denn es tauchen mit jeder Überlegung weitere Fragen auf, wie z.B. welche Medien sind für mich geeignet? Wo möchte ich aufscheinen? Was kostet es? Welche Möglichkeiten sind kostenfrei? Welche Qualitäten setze ich, um mich auffindbar zu machen? Ihr Ziel ist, mit den Bewerbungsunterlagen einen starken Ersteindruck zu hinterlassen und sich vom Mitbewerb abheben. Sie möchte Interesse beim Personalisten bzw. möglichen zukünftigen Arbeitgeber erwecken. Alle Möglichkeiten, sich selbst ins rechte Licht zu rücken, sollen verwendet werden.edv_kt_Fertig_ohneURL_1500-300x300 Self-Marketing - ein Karrieremotor„Wir haben diese Veränderungen lange beobachtet und analysiert“, sagt Frau Susanne Schaaf, pädagogische Leiterin des FUN Bildungszentrums in Wien „und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir hier Wissen auf zwei Ebenen vermitteln müssen. Einerseits, nach dem unsere Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen gelernt haben, sich selbst als wertvoll zu erachten, wichtige Grundsätze der Gestaltung und Formulierung zu lernen, anderseits ihnen die technischen Fertigkeiten in die Hand zu legen. Daher auch die Ausgestaltung des Seminars als EDV Training. Als primäre Zielgruppe sieht Frau Schaaf Personen in Veränderung, die eine Richtungsänderung in ihrem Berufsleben suchen. Doch auch Menschen auf Arbeitssuche können ihrem Sprung in die nächste Anstellung zusätzliche Energie verleihen.“ Dann – so ist Susanne Schaaf überzeugt – wird Margit S. schon bald im neuen Job ihr Bestes geben können.