“Sei eine Stimme”-Aktionstag auf dem Opernplatz Hannover

Der 3. Oktober ist ein besonderes Datum für unsere Demokratie, an dem wir in diesem Jahr dankbar 30 Jahre Deutsche Einheit Revue passieren lassen konnten. Anlass für den Verein Aktion Liebe Deinen Nächsten e.V., mit einem Aktionstag gegen Diskriminierung und Rassismus auf dem Opernplatz Hannover erneut ein Zeichen für Demokratie, Respekt und Menschenwürde zu setzen. Mit der Foto-Wanderausstellung „Sei eine Stimme“ und begleitenden Podiumsgesprächen sowie musikalischem Programm präsentierte der Verein kurzweiliges, buntes und vor allem Demokratie förderndes Bühnenprogramm.

Sei eine Stimme ist ein Foto-Wanderausstellungsprojekt gegen Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus, das Fair Play Preisträger Martin Rietsch im Zuge seines langjährigen Engagements gegen Gewalt bzw. für Respekt im Umgang mit Vielfalt initiierte. Die Ausstellung präsentiert Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Sport, Unterhaltung, Wissenschaft und Politik mit individuellen Statements rund um die Ausstellungsthemen. Als Live-Stimmen teilen sie im Begleitprogramm an den jeweiligen Ausstellungsstandorten persönliche Erfahrungen und Perspektiven. Nach Vorbild der Exponate kann jede/r Besucher/in selbst Teil der Ausstellung werden und sich unter dem Motto #erhebdeinestimme mit eigenem Statement positionieren.

So begrüßte Projektinitiator und Vereinsvorstand von ALDN e.V Martin Rietsch u.a. Ausstellungsschirmherrn Prof. Dr. Gunter Pilz zu einem Expertengespräch vor Ort. Der mit dem Bundesverdienstkreuz geehrte Soziologe ist Honorarprofessor der Hochschule Hannover, DFB-Berater und Vorstand des Netzwerks „Sport & Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“. In folgenden Podiumsrunden teilten darüber hinaus weitere Stimmen der Ausstellung persönliche Erfahrungen und Perspektiven. Authentisch und lebensnah berichteten sie dem gespannten Publikum von ihren Alltagserfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung.

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Sei eine Stimme – Podiumsgespräch mit Ausstellungsmitwirkenden auf dem Opernplatz

Auch präsentierte Ausstellungsinitiator und Veranstaltungsmoderator Martin Rietsch aktuelle Neuzugänge der Ausstellung – so wurde erstmalig das Exponat von U.S. Rechtsanwalt Bryan Stevenson vorgestellt. Bryan Stevenson ist Gründer der Menschenrechtsorganisation Equal Justice Initiative in Montgomery, Alabama, und Autor von Just Mercy, kürzlich auch als Kinofilm mit Jamie Fox und Michael B. Jordan adaptiert. Als erste internationale Persönlichkeit bereichert Bryan Stevenson künftig die „Sei eine Stimme“-Ausstellung.

Als Sonderexponat wurde außerdem ein Gemälde des Künstlers Ulf Rausche auf dem Opernplatz präsentiert. Das Bild entstand 2019 als Gegenreaktion auf rechtsextremes Zeitgeschehen und verarbeitet eine Szene der französischen Widerstandsbewegung aus Paris 1945. Ulf Rausche war bereits in den frühen 1980er Jahren am Aufbau der hannoverschen EISFABRIK beteiligt und arbeitete in seinem Atelier im Taubenhaus über dem Kunst- und Kulturzentrum in der Südstadt.

Im musikalischen Rahmenprogramm des Aktionstages standen thematisch passende Songs und ganz sprichwörtliche Stimmen für Respekt und Menschenwürde im Vordergrund. Auftritte von Sänger und Rapper 2schneidig, Mig-Pop („Migrantenpop“) Sängerin Shanaya und Rapper Spax sorgten für stimungsvolles Ambiente.

Ab 19 Uhr stand dann gemeinsames Singen auf dem Programm. Der Aktionstag integrierte das Modul der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“, einer deutschlandweiten Danke-Demo mit zeitgleichem Singen an öffentlichen Plätzen in Städten und Dörfern. Zahlreiche BürgerInnen nahmen die Gelegenheit wahr, auf dem Opernplatz im Herzen der Landeshauptstadt ihre Stimmen für Solidarität und Dankbarkeit zu erheben.

„Sei eine Stimme“ war Motto des Aktionstages, das sich sowohl auf die namensgebende Ausstellung bezieht als auch Ausdruck und Ermutigung ist, die persönliche Stimme mit Worten und Gesang für demokratische Werte unserer Gesellschaft einzusetzen. Der Aktionstag wurde mit freundlicher Unterstützung durch den Landespräventionsrat Niedersachsen im Rahmen des Bundesprogramms des BMFSFJ „Demokratie leben!“ sowie durch das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover / UNESCO City of Music realisiert.