Die Riester Rente wird immer mehr zum Ladenhüter. Es gibt zwar derzeit zirka 15,6 Millionen Verträge, jedoch ging die absolute Zahl der Riester Rente erstmalig zurück. In den Medien verteidigt Walter Riester sein Produkt. Bert Rürup fordert sogar indirekt eine Riester-Pflicht.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht Riester Statistik
Nach der jüngsten Statistik ist die Gesamtzahl der Riester Verträge erstmals um 27.000 Verträge zurückgegangen. Des Weiteren wurde jeder fünfte Riester Vertrag beitragsfrei gestellt. Eigentlich veröffentlicht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) diese Zahlen immer in einer Pressemitteilung. Dieses Mal jedoch, wurden sie nur auf die Internetseite gestellt. Wahrscheinlich aufgrund der negativen Entwicklung. Das Ministerium spricht davon, dass „eine gewisse Marktsättigung eingetreten ist“.
Experten sehen außerdem den Rückgang der Riester Verträge in den niedrigen Renditen, den hohen Kosten und der Intransparenz der Riester Rente.
Im Juli 2013 untersuchte das Munich Center for the Economics of Aging (MEA) die Riester Rente hinsichtlich der Kostenaufstellung. Im Durchschnitt fallen 12 Prozent Kosten an. Bei einem Riester Vergleich waren es sogar 20 Prozent.
Walter Riester verteidigt die Riester Rente
Walter Riester, der damalige Bundesminister für Arbeit und Soziales, verteidigt hingegen das Konzept der Riester Rente. Er sagte in einem Handelsblatt-Interview zur Kritik an der Riester Rente wegen hohen Abschluss- und Verwaltungskosten: „Hier muss berücksichtigt werden, dass der Gesetzgeber richtigerweise bei der Altersvorsorge die Priorität bei der Sicherheit und nicht bei der Rendite gelegt hat“.
Die Bundesregierung wird mit der Einführung des Altersvorsorge Verbesserungsgesetzes und dem Produktinformationsblatt der Kritik hoher Kosten und der Intransparenz bei der Riester Rente entgegenwirken. Am 01. Juli 2013 wurde das Informationsblatt bereits eingeführt und soll den Verbrauchern ein besseren Riester Rente Vergleich hinsichtlich der Kosten ermöglichen und den Wettbewerbsdruck auf die Versicherer erhöhen. Gleichzeitig werden die Verträge transparenter.
Bert Rürup spricht über eine Riester-Pflicht
Bert Rürup schlug indirekt eine Pflicht zum Abschluss einer Riester Rente vor. In der Montagsausgabe der Berliner Zeitung sagte er: „War es ein Fehler, dass bei der Rentenreform 2001 die Privatvorsorge nicht obligatorisch eingeführt wurde.“. Politisch sei dies jetzt aber nicht mehr durchzuführen. Er skandierte aber dafür, die Riester Rente zu reformieren, um sie für Verbraucher wieder attraktiver zu machen.