„Kunst verhaftet“ Unter der Schirmherrschaft vom Bayerischen Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback wird am 20. November 2014 um 17.00 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Soziales trifft Kunst und Kultur“ die Ausstellung „Kunst verhaftet“ beim H-TEAM e.V. in München eröffnet.

kth1ausstellung-255k-300x225 „Kunst verhaftet“ Unter der Schirmherrschaft vom Bayerischen Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback wird am 20. November 2014 um 17.00 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Soziales trifft Kunst und Kultur“ die Ausstellung „Kunst verhaftet“ beim H-TEAM e.V. in München eröffnet.

Seit einigen Jahren bereits findet die Kunsttherapie als freibleibendes Angebot auf der Sozialtherapeutischen Station in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim statt. Gefördert wird sie durch das bayerische Justizministerium und der Evangelischen Kirche in Bayern.  Der Raum ist bis auf den letzten Platz gefüllt, wenn sich die Teilnehmer donnerstags um die Kunsttherapeutin Rita Eckart und den evangelischen Seelsorger Richard Strodel versammeln. Für eineinhalb Stunden steht wieder die Zukunft im Mittelpunkt. Sich über kreative Prozesse besser kennen und mitteilen lernen, Achtsamkeit den Anderen gegenüber üben im Gespräch ist neben der bildnerischen Arbeit, sei es in Malerei, Graphik oder plastischer Kunst ein wichtiger Wirkfaktor der Kunsttherapie. Man muss keinerlei Erfahrung mitbringen, die jedem Menschen innewohnende, wenn auch oftmals verschüttete Kreativität wird Stunde um Stunde freigelegt, bis die Teilnehmer selbst über ihre Werke staunen. Es entstehen Farbstudien, Porträtzeichnungen, freie Skulpturen ebenso wie Leinwandbilder. Manch einer der Teilnehmer entdeckt in dieser nonverbalen Therapieform nicht nur eine persönliche Entwicklungsmöglichkeit, sondern auch ein neues Hobby, das er in Zukunft nicht mehr missen möchte. „Die kunsttherapeutische Arbeit wird in einer schriftlichen Dokumentation festgehalten und zeigt den beteiligten Therapeuten – die das Projekt mit großen Interesse begleiten –  häufig eine ganz andere Seite ihrer Klienten, die sich während der kreativen Arbeit nach eigener Aussage einmal die Woche –„wie draußen fühlen“, so  Seelsorger Richard Strodel. In der Ausstellung werden Arbeiten gezeigt, die im Rahmen der Kunsttherapie entstanden sind. Die kunsttherapeutische Arbeit geschieht in einer gewissen Anlehnung an die Jahres- und Festzeiten. So wird im Sommer das freie, freudvolle Malen mit leuchtenden Acrylfarben eher gepflegt, während mit der Einkehr der dunkleren Jahreszeit Themen wie Hell – Dunkel auch im bildnerischen Gestalten auftauchen. Da wird dann auch mit Kohle gezeichnet, Stillleben, Porträts entstehen unter ungeübten Händen und versetzen ihre Urheber nicht selten in Staunen. Das plastische Arbeiten, das Gestalten einer dreidimensionalen Form ist ebenfalls ein integraler Bestandteil der Kunsttherapie. Das unmittelbare Erleben dieser Fragestellungen am Ton führt zu tiefen seelischen Erlebnissen bei den Klienten und zu erweiterten Wahrnehmungen im Alltag. Das Werk großer Künstlerpersönlichkeiten, wie zum Beispiel von Rembrandt begleitet die eigene künstlerische Arbeit. Fragestellungen, die bei diesem Künstler besonders überzeugend, weil existentiell erlebt wurden und künstlerischen Ausdruck fanden, sind geeignet, sich mit Fragen von Schuld und Sühne, Verlust, Tod und Neubeginn zu konfrontieren. Die Auseinandersetzung mit den entsprechenden Themen geschieht dann auch auf dem Gebiet der Malerei und mitunter mit ganz unorthodoxem Material: Asche, Ruß ebenso, wie Metallpigmente und Gold. Gespräche zum Thema können unverfänglich geführt werden, da sie das eigene Werk als Mittler haben“, so Kunsttherapeutin Rita Eckert. Das Grußwort vom Staatsminister Prof. Dr. Winfried Bausback wird der Leiter des bayerischen Justizvollzugs, Ministerialdirigent Peter Holzner, überbringen. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir alle gemeinsam an der Resozialisierung von Gefangenen mitwirken. Daher ist so eine Ausstellung aus meiner Sicht ganz wichtig“ so Peter Holzner. Zur Ausstellung wird es am 10 Februar 2015 einen Fachvortrag zum Thema „Sozialtherapie für Sexualstraftäter in der JVA München in Behandlungskonzept und Forschung“ mit dem Leitenden Medizinaldirektor der Justizvollzugsanstalt München Dr. med. Matthias Hollweg geben. „Mit Kunst und Kultur auf soziale Themen, aufmerksam zu machen ist das Ziel der Veranstaltungsreihe „Soziales trifft Kunst und Kultur“, die der H-TEAM e.V. im September 2008 ins Leben gerufen hat. Wir wollen damit die durch Armut und Ausgrenzung geprägten Lebenswelten einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen und dafür sensibilisieren, was es bedeutet, in schwierigen sozialen Verhältnissen am Rande der Gesellschaft zu leben. Getreu dem Motto „Annäherung statt Ausgrenzung“ hoffen wir, mit diesem Engagement dazu beitragen zu können, dass die Scheu vor dem vermeintlich fremden Anderen überwunden wird. Unser Anliegen ist es, über Kunst und Kultur in einen Dialog mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen zu treten und neugierig die Bedingungen für ein solidarisches Miteinander zu erkunden. Zusätzlich mit einer Tombola zugunsten des Soforthilfefonds des „H-TEAM e.V.- hilft Münchner Bürgern in Not“ erwartet unsere Gäste ein buntes Programm mit Musik von „Fair Weather-Friends“, so Torsten Sowa vom H-TEAM e.V. Der Eintritt ist frei. Ihre Spenden gehen an den „Sofort-Hilfe-Fonds für Münchner Bürger in Not“.

Datum der Vernissage:         20 November 2014 um 17.00 Uhr.

 Dauer der Ausstellung:        20.11. 2014 bis 27.02 2015, Mo. – Do. von 9.00 bis 16.00                                              Uhr und Fr. 9.00 bis 12.00 Uhr   (sowie nach Vereinbarung)

Ort:                                        H-TEAM e.V., Plinganserstraße 19, 81369 München (Harras)

 

 

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