Geschichte und Entwicklung in der Landtechnik

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als kurz vorher die Dampfmaschine erfunden wurde, gab es Versuche das Zugtier am Ackergerät durch die neue Kraftmaschine auszutauschen.  Die Verwendung von sogenannten selbstfahrenden Dampftraktoren zum unmittelbaren Zug von landwirtschaftlichen Geräten etablierte sich in der Mitte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.  Durch die Erfindung von Pfluglokomotiven von einem Engländer namens Heatcote wurde  Abhilfe geschaffen.  Diese Maschine stand am Feldrand und hat mittels eines Seilzugs die Ackergeräte indirekt gezogen.  Namhafte Hersteller dieser Technik waren in Deutschland Lanz, Wolf und Kemna, in Großbritannien waren es Mc Laren, Fowler, Burel oder Marshall.

Als der Verbrennungsmotor aufkam, also in der Zeit zwischen 19. Und 20. Jahrhundert, wurden auch die Schlepper mit diesen ausgerüstet. Da Sie sich aber in allen Punkten (Aussehen, Konstruktion und Leistung) noch nicht wesentlich von den Dampftraktoren unterschieden, waren sie auch nur unter ähnlichen Bedingungen einsetzbar.

Einen großen Entwicklungssprung gab es in der Landtechnik (http://www.gts-shop.de/Landtechnik-Traktoren/) dann im Jahre 1917, als Ford den Fordson Typ F mit Vierzylinder-Ottomotor vorstellte. Bei diesem Modell kam auch erstmal die noch heute viel genutzte rahmenlose Blockbauweise in den Traktoren  zur Anwendung.  Da der ca. 20 PS starke Fordson durch seine 62 kg/PS ein sehr niedriges Leistungsgewicht mitbrachte, war er auch gut auf wenig tragfähigen Böden einsetzbar. Durch die rationelle Massenfertigung wurde ein sehr günstiger Preis ermöglicht, bis 1920 waren in Großbritannien bereits rund 100.000 Fordson im Einsatz.

Das erste Modell dieser Art, ein Lanz Bulldog, erschien in Deutschland im Jahre 1921, daher trat eine vergleichbare Entwicklung zu Großbritannien hierzulande erst ab Mitte der 20er Jahre ein. Im Lanz war ein im Vergleich zum Ottomotor sparsamerer Glühkopfmotor verbaut, der die Verwendung von Rohöl, das in Deutschland erheblich billiger zu erstehen war, erlaubte. Diese Konstruktion diente als weltweites Vorbild für Nachbauten und wurde in Deutschland auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut. Heute findet man die Lanz Bulldog auf jedem Oldtimer Treffen und sie erzielen Liebhaberpreise. Der Name Bulldog entwickelte sich in verschiedenen Gegenden Deutschlands zum Synonym für den Begriff Traktor. 1956 übernahm John Deere das Lanz Werk in Mannheim. Dieses Werk gilt als größte Traktorenfabrik in Europa.

Der Dieselmotor (http://www.gts-shop.de/Motor-Teilmotor/) als Antriebsquelle setzte sich in Europa ab Beginn der 1930er Jahre durch. Hohe Drehmomente und stark untersetzte Getriebe sollten bis in die 60er Jahre die eher geringe Motorleistung der Traktoren ersetzen. Die modernen Traktoren können teilweise eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreichen und weisen größtenteils eine Leistung von 100 kW Leistung auf.

Die Erfindung, die sich im Jahr 1960 durchgesetzte hat, der hinteren Dreipunktaufhängung mit Hydraulik (Dreipunkthydraulik) von Harry Ferguson, sowie der Zapfwelle die über eine Hydraulikpumpe (http://www.gts-shop.de/Servopumpe-Tausch/) angetrieben wird, war ein großer Wegweiser in der Traktorenentwicklung.  Dadurch wurde ein vielseitig nutzbarer Geräteträger aus der landwirtschaftlichen Zugmaschine.