Faltenunterspritzung – die häufigsten Fragen

Nienburg im August 2013. Falten gehören zum Älterwerden dazu. Sie zeugen nicht nur von einem aktiven Leben, sondern drücken als Folge einer natürlichen Mimik auch die starke Persönlichkeit eines Menschen aus. Besonders tiefe und ausgeprägte Furchen lassen das Gesicht aber deutlich älter oder auch müde und gestresst aussehen. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, die ungeliebten Furchen wegspritzen zu lassen und so den Zeichen der Zeit entgegenzuwirken. Doch welches Material eignet sich überhaupt für welche Falte, wie lange hält das Ergebnis und was kostet es? Dr. Ingo Dantzer, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Leiter der Klinik am Weserbogen in Nienburg, beantwortet die häufigsten Fragen von Patienten.

Was ist ein Filler?
Mit sogenannten Fillern polstern wir die Falte von innen heraus auf, indem wir sie unterspritzen. Dafür stehen verschiedene Materialien zur Verfügung.

Welche Filler gibt es?
Am häufigsten benutzen wir Hyaluronsäure, die auch natürlicherweise im Körper vorkommt und vollständig wieder abgebaut wird. Das Material ist sehr gut verträglich und es treten keine Abstoßungsreaktionen oder Unverträglichkeiten auf. Auch körpereigenes Fett, das zuvor an anderer Stelle entnommen wurde, eignet sich hervorragend für die Unterfütterung tiefer Falten. Dazu saugen wir in Tumeszenzanästhesie aus der Bauch- oder Gesäßregion die erforderliche Eigenfettmenge ab. In der gleichen Sitzung unterspritzen wir dann mit dem zuvor speziell aufbereiteten Eigenfett die Falte. Von künstlichen Substanzen, wie mikroskopisch kleinsten Kunststoffkügelchen oder Hydro-Gelen, die einen dauerhaften Effekt versprechen, rate ich strikt ab. Die Komplikationsrate ist hoch und im schlimmsten Fall treten Knötchen, Geschwülste oder Entzündungen auf, die sich nur mit großem Aufwand chirurgisch wieder entfernen lassen und Narben verursachen. Goretex- oder Goldfäden sollen ebenfalls für dauerhafte Ergebnisse sorgen. Sie werden mit einer winzigen Nadel unter die Falte gezogen. Dort ummantelt das Bindegewebe den Faden und unterfüttert so die Falte. Auch wenn sich beide Materialien wieder herausnehmen lassen, treten hier häufig Abstoßungsreaktionen auf.

Welche Falten lassen sich mit Fillern unterspritzen?
Tiefe Falten im Bereich der Augen und der Stirn oder auch die sogenannte Nasolabialfalte, die von den Nasenflügeln bis zu den Mundwinkeln reicht, kommen für das Aufpolstern mit natürlichen oder synthetisch hergestellten Fillern infrage.

Was ist Botox und wofür eignet es sich?
Bei Stirnfalten, den sogenannten Denker- und Zornesfalten, oder Krähenfüßen im Augenbereich kommt oft Botulinumtoxin zum Einsatz. Durch gezielte Injektion in die Problemzone verhindert es die Aktivität bestimmter Gesichtsmuskeln und verhindert so mimische Falten. Der behandelte Bereich entspannt sich deutlich und Patienten sehen erholt und jünger aus.

Wie lange halten die Ergebnisse?
Hyaluronsäure hält etwa neun bis zwölf Monate und kann danach immer wieder nachgespritzt werden. Eigenfett wächst dauerhaft an, allerdings benötigen wir in der Regel zwei bis drei Behandlungen, da der Körper einen Teil des injizierten Fettgewebes wieder abbaut. Der Effekt einer Botox-Injektion dauert etwa drei bis sechs Monate an. Auch Botox lässt sich beliebig oft nachspritzen. Erfolgt die Nachinjektion rechtzeitig, verlängern sich sogar die Behandlungsintervalle.

Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?
Bei der Anwendung von Hyaluronsäure oder Eigenfett gibt es kaum Nebenwirkungen, da es sich um körpereigene beziehungsweise -ähnliche Stoffe handelt. Rötungen, Schwellungen und blaue Flecke treten häufiger einmal nach der Injektion auf, verschwinden aber schnell wieder von allein. Injiziert ein unerfahrener Arzt allerdings zu viel des Materials, kommt es zu unschönen Wülsten. Botox gilt ebenfalls als sehr sicheres Mittel, das bei fachgerechter Anwendung kaum Risiken birgt. Nach dem Spritzen können leichte Rötungen und kleinere Blutergüsse, seltener auch leichte Kopfschmerzen, auftreten. Spritzt der Arzt nicht an der richtigen Stelle oder wählt er eine falsche Dosierung, werden benachbarte Muskeln ebenfalls ruhiggestellt, sodass hängende Augenlider oder abgesunkene Brauen die Folge sein können. Umso wichtiger ist bei allen Methoden die Wahl eines erfahrenen und seriösen Arztes.

Was kostet eine Behandlung?
Sowohl die Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure als auch die Botox-Injektion kosten etwa ab 350 Euro pro Sitzung. Eine Eigenfett-Behandlung schlägt deutlich höher zu Buche, da der Aufwand intensiver ist. Kosten für Fettabsaugung und Einspritzung, beides ambulant durchgeführt, liegen hier bei etwa 1.800 Euro. Weitere Unterspritzungen kosten dann jeweils etwa 350 Euro.

Weitere Informationen unter www.klinik-am-weserbogen.de.