Erfolg für Orang-Utan-Schutz: 39.000 Hektar Regenwaldgebiet ist gesichert

Indonesiens Forstministerium gibt grünes Licht für eine für eine auf 95 Jahre angelegte Naturschutzkonzession zum Schutz der stark bedrohten Sumatra Orang-Utans. Mit Mitteln des Bundesumweltministeriums werden über die KfW langfristig 39.000 Hektar tropischen Regenwalds im Bukit-Tigapuluh-Gebiet in Zentralsumatra zur Auswilderung von Orang-Utans zur Verfügung stehen.

Mehr als fünf Jahre lang hat sich die Zoologische Gesellschaft Frankfurt gemeinsam mit dem WWF dafür eingesetzt, das Management-Recht für zwei Forstkonzessionsblöcke angrenzend an den Bukit Tigapuluh Nationalpark (Sumatra, Indonesien) zu bekommen. Am Freitag, den 24. Juli erteilte das indonesische Forstministerium nun endlich die Lizenz für eine sogenannte Ecosystem Restauration Consession, eine innovative Möglichkeit, um Naturwaldflächen zu erhalten, statt sie abzuholzen.

39.000 Hektar stehen nun mit der neuen Naturschutzkonzession für Orang-Utans zur Verfügung. Die Fläche (etwa eineinhalb mal so groß wie der Nationalpark Bayerischer Wald) grenzt unmittelbar an den 145.000 Hektar großen Bukit Tigapuluh Nationalpark an.

Seit 2002 wildert die Zoologische Gesellschaft Frankfurt im Auftrag der indonesischen Naturschutzbehörde in Bukit Tigapuluh Orang-Utans aus, die zuvor illegal privat gehalten und dann beschlagnahmt worden waren. Ziel ist es, eine eigenständige, überlebensfähige Population von Sumatra Orang-Utans in Bukit Tigapuluh aufzubauen. Der Projektleiter vor Ort, Dr. Peter Pratje, gibt sich euphorisch: „Die jetzt erteilte Naturschutzkonzession bietet weiteren Lebensraum für mehr als 300 Orang-Utans. Mit der Konzessionserteilung hat Indonesiens Forstministerium einen wichtigen Meilenstein zur Sicherung dieser hochgradig gefährdeten Art gesetzt!” Neben einer neuen Orang-Utan-Heimat ist die Konzessionsfläche auch ein wichtiger Lebensraum für die hochgradig bedrohten Sumatratiger und Sumatraelefanten.

Den Aufbau der Konzession finanziert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) über die KfW Entwicklungsbank mit knapp 3,6 Millionen Euro. Die Konzession wird in Zukunft durch eine extra zu diesem Zweck gegründete Non-Profit-Firma gemanagt.

Deren Aufgabe wird, neben der Verbesserung der Waldstruktur und dem intensiven Schutz der Konzessionsfläche, in der Entwicklung eines partizipativen Waldnutzungsplans liegen, bei dem die lokale Bevölkerung in eine nachhaltige und umweltschonende Nutzung der Wälder mit einbezogen wird.

Der Lizenzerteilung war ein jahrelanges Ringen mit der Papierindustrie voraus gegangen, die das Regenwaldgebiet gerne zur Umwandlung in Akazienplantagen für sich beansprucht hätte. Die Wende in der Haltung der Papierindustrie erzielten die internationalen Kampagnen der Umweltschutzriesen Greenpeace und WWF gegen die Zerstörung tropischer Regenwälder zur Erweiterung industrieller Produktionsflächen. Der öffentliche Druck führte tatsächlich zum Umdenken in den Managementebenen der beiden größten Papierhersteller Asiens. Ihr freiwilliges Moratorium zum Stopp der Umwandlung von Naturwald in Plantagen ebnete nun den Weg für die Naturschutzkonzession.

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Mehr zum Bukit Tigapuluh Schutzprogramm
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