Der Blaue vom Roten Hang

Die neue deutsche Rotweinstilistik: Blaufränkisch von St. Antony

NIERSTEIN – Anfangs schien die Idee gewagt, am für seine Rieslinge berühmten Roten Hang in Nierstein Blaufränkisch anzubauen. Felix Peters, der junge Weinmacher und Geschäftsführer vom Weingut St. Antony, folgte damit von Anfang an dem festen Vorhaben, einen ausdruckstarken, authentischen Rotwein zu kreieren: „Ich will mit meinen Blaufränkisch aus wertvollen Niersteiner Lagen Originale schaffen, die durch Finesse, Struktur und Tiefgründigkeit eine seriöse Rotweinwelt in Deutschland öffnen“, sagt er. Dies ist ihm gelungen: Mit dem Blaufränkisch bietet St. Antony eine neue deutsche Rotweinstilistik: fein und dennoch konzentriert mit einem überwältigenden Aroma von roten Früchten und Pfeffer. Ein wundervoller Wein für gemütliche Winterabende mit Freunden und ein hervorragender Speisebegleiter.

Felix Peters begann vor sechs Jahren Blaufränkisch in Rheinhessen anzubauen – eine Rebsorte, die in der Riesling-starken Weinregion bislang nicht heimisch war und aus Ungarn und Österreich stammt. Warum gerade Blaufränkisch? Während seiner dreijährigen Tätigkeit im österreichischen Schloss Halbturn konnte er viel über diese außergewöhnliche Sorte lernen, war von Anfang an fasziniert: „Der Blaufränkisch ist eine Rebsorte, die sehr authentisch offenbart, wo sie wächst“, erklärt er. „Natürlich hätten wir auch die x-tausendste Cabernet-Merlot-Cuvée keltern können. Diese Rebsorten wären hier ebenso reif geworden. Doch wir wollten etwas Authentisches, Eigenes machen und uns war klar, dass der Blaufränkisch in Verbindung mit unserem Terroir einen Wein mit ganz spezieller Prägung ergeben würde.“ In Nierstein gedeihen die Blaufränkisch-Reben, die Peters aus verschiedenen alten Weinbergen in Österreich ausgewählt hat, auf steilen Hängen direkt am Rhein auf dem berühmten mineralhaltigen Rotschiefer. Hier war es dem Riesling zu heiß geworden.

Schon der erste Jahrgang 2011 des Blaufränkisch zeigte einen ganz eigenständigen Charakter. Der Wein überzeugt mit einer außergewöhnlichen Aromatik. „Im Duft gibt es unglaublich viele Facetten. Pfeffer finden wir großartig. Häufig ist es weißer Pfeffer. Wir glauben, dass dies typisch für unser Terroir ist,“ gerät Felix Peters ins Schwärmen. „Dann begeistert uns aber auch die Kräuteraromatik, dunkle Früchte, Brombeeren, Graphit, aber auch das Aroma praller schwarzer reifer Kirschen. Unter allem schwelgt eine fein verwobene Mineralität, die dem Wein Kühle und Frische verleiht.“ Der Blaufränkisch ist originell, würzig und für sich schon ein wahrer Genuss. Er harmonisiert aber auch hervorragend mit den verschiedensten Speisen, so etwa mit Risotto und weißen Alba Trüffeln oder mit Bresse Poularde aus dem Ofen. Auch kräftigere Gerichten wie Lammschulter mit Polenta oder Secreto vom Iberico Schwein mit getrüffeltem Schwarzwurzelrisotto und feiner Jus stehen dem Blaufränkisch sehr gut.

Der Blaufränkisch von St. Antony liegt bei 16,-Euro und ist im Online-Shop des Weinguts sowie bei WeinArt in Geisenheim und K&U – Die Weinhalle in Nürnberg erhältlich. Der Jahrgang 2013 ist ab April 2015 erhältlich. Die Blaufränkisch Reserve 2012 ist hier für 32,- Euro verfügbar, der 2013er 36,- Euro.

Das Unternehmen: Weingut St. Antony

Begonnen hat alles 1758 im Ruhrgebiet, als dort die erste Eisenhütte nach dem Schutzheiligen St. Antony benannt wird. Heute ist sie als die „Wiege der Ruhrindustrie“ bekannt. Für die großen Mengen an Kalk für die Eisenproduktion kaufte die Besitzerin 1912 ein äußerst kalkreiches Terrain mit umliegenden Weinbergen im Süden Niersteins und begann dort Kalk abzubauen. Nach dem 1. Weltkrieg schwächt die Eisen- und Kalknachfrage enorm ab. Man erkennt das Potential des Weinbaus in Nierstein. 1920 wird der erste offizielle Jahrgang in Nierstein abgefüllt. 1955 wird die Kalksteingrube verkauft, der Erlös ins Weingut investiert. Modernisierungen und Zukauf von Spitzenlagen steigern die Qualität der Weine, die mehr und mehr Freunde finden. 1982 kommen weitere Toplagen hinzu. Im Jahr 1986 bekommt das Weingut seinen traditionsreichen Namen „St. Antony“ und einen neuen Eigentümer, den Münchner MAN Konzern. Viel wird weiterhin in Qualität und Lagen investiert. Das Weingut St. Antony erarbeitet sich einen Stammplatz unter den besten 100 Weingütern Deutschlands und wird 1990 Mitglied des VDP. 2005 verkauft MAN das Weingut an die Familie Meyer. Die neuen Besitzer setzen verstärkt auf die großen und berühmten Lagen des Roten Hang wie Pettenthal, Ölberg, Hipping und Orbel. 2006 übernimmt Felix Peters die Geschäftsführung und arbeitet seitdem engagiert und beherzt an dem Ziel, die Weine von St. Antony weiter an die Spitze zu bringen.

Felix Peters – Winzer & Quereinsteiger

Ursprünglich wollte Felix Peters Lehrer werden, doch eine Reise der Eltern ins Piemont sollte sein Leben verändern. Im Hause Peters wurde plötzlich in große Weine und Weingläser investiert. Weinproben mit Freunden waren immer häufiger an der Tagesordnung. Zunächst etwas irritiert von der neuen Leidenschaft der Eltern, wurde Felix ebenfalls vom Weinvirus infiziert und begleitete schon bald so manche Weinreise. Bis heute unterscheidet ihn gerade diese Leidenschaft für ausländische Weine von den meisten anderen Winzern. Er liebt vor allem französische Weine aus Bordeaux oder Burgund und lässt sich von ihnen inspirieren. Seinen Ausbildungsplatz, das Zwei-Sterne-Restaurant „Le Val d’Or“,  wählte er ganz bewusst nach der tollen Weinkarte aus. Darauf folgten ein Praktikum auf Schloss Vollrads und das Studium „Weinbau und Oenologie“ in Geisenheim. Die komplexe Prägung seiner Lehr- und Wanderjahre führen häufig zu überraschenden Interpretationen von Weinberg, Herkunft und Rebsorte. Seine Weine sind innovativ, Spitzenweine im jeweiligen Preissegment und das auf rein ökologischer Basis. Vor allem die Finesse, Ausgewogenheit und Aromenvielfalt rarer Spitzenwein begeistern ihn. Dieses Niveau will er auf St. Antony ebenfalls erreichen. Grund genug, zielführend und konsequent zu arbeiten. Allen Anstrengungen liegt das Ziel zugrunde, mit den Weinen nicht ausschließlich Weinprofis und Experten, sondern vor allem auch Genussmenschen zu begeistern. Die Weine von St. Antony zeigen ihre Herkunft und tragen die individuelle Handschrift von Felix Peters. Seine Motivation ist es, mit Riesling, Blaufränkisch und Pinot Noir das Unaustauschbare, Großartige von St. Antony und seinen Weinbergen in die Welt zu tragen. Dass ihm dies gelingt, belegt die Anerkennung der Branche: Vom Gault Millau erhielt das Weingut seine dritte Traube. Stuart Pigott kürte die beiden Blaufränkisch des Jahrgangs 2012 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zur Innovation des Jahres 2013.

 Stimmen zu St. Antony & Blaufränkisch

„Überzeugend stellt Felix Peters unter Beweis, dass Blaufränkisch auch bei uns Zukunft hat … ich freue mich sehr auf sein vielversprechendes Projekt, das deutschem Rotwein neue Akzente in der Spitze zu vermitteln verspricht.“

Martin Kössler, Weinhalle.de

„Nirgendwo geschieht das Pflanzen von Blaufränkisch mit mehr Berechtigung als beim Weingut St. Antony in Nierstein … die noch größere Überraschung ist jedoch, welche Qualität die Trauben von diesen Reben innerhalb weniger Jahre erreicht haben. Seit vielen Jahren gab es keine vergleichbar bahnbrechenden Rotweine aus Deutschland, und es steht zu vermuten, dass es einige Zeit dauern kann, bis wir so etwas erneut erleben.“

Stuart Pigott, Innovation des Jahres, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

„…es geht dem Winzer um nicht viel weniger als den besten deutschen Rotwein auf die Flasche zu bringen. Und der sollte aus der Sorte Blaufränkisch gekeltert werden… Das Wichtigste aber: Trotz der kühlen Stilistik und der schmeckbaren Eleganz hat dieser Blaufränkisch Reserve einen gewaltigen Druck im hinteren Gaumen und zeigt sofort, dass er für die lange Strecke gekeltert wurde. Verdeckt verkostet würde man einen teuren Burgunder vermuten. Oder einen hochpreisigen Wein von der Rhône… „

Manfred Klimek, Welt am Sonntag

„Am steinigen Roten Hang ist es für den Riesling teilweise zu heiß geworden. In einer vierundreißig Jahre alten Parzelle des Niersteiner Pettenthals hat Felix Peters 2010 auf Blaufränkisch umveredelt, eine Rebsorte, die authentisch zeigt, wo sie wächst. Entstanden ist ein Wein von so unvergleichlicher Eigenart, wie sie jenseits des Spätburgunders kaum für möglich gehalten wird: mit wildem Duft nach dunklen Beeren, Kräutern und Pfeffer, am Gaumen komplex und konzentriert und mit ewig langem Abgang. „Dieses Monument von einem Wein“, sagt der Weinmacher nicht ohne Stolz, „soll man trinken, wenn man Lust auf einen großen Rotwein hat.“

Fine, das Weinmagazin

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