Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen, ist natürlich für Berufstätige als Absicherung gegen eine mögliche BU sinnvoll. Immer wieder werden aber Aufnahmeanträge von potenziellen Versicherungsinteressenten abgelehnt, da sie der Versicherung bereits von einer Art „Warndatei“ bekannt zu sein scheinen. Die Experten der Verbraucherplattform MISTER FINANCE sind Gerüchten zu der Existenz einer solchen Datensammlung der Berufsunfähigkeitsversicherung nachgegangen. Das Ergebnis: Die schwarze Liste der Versicherer gibt es wirklich.
BU Anwärter: Stolperstein HIS
Dass manche Aufnahmeanträge vom BU Versicherer auf Grund von Vorerkrankungen oder einem besonders hohen Berufsrisiko abgelehnt werden können, ist nichts Neues. In letzter Zeit häufen sich jedoch Fälle, in denen Versicherte von einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt wurden, bevor sie dem jeweiligen Versicherer überhaupt Angaben zu Beruf, Gesundheitszustand oder Alter gemacht hatten. Eine direkte Ablehnung eines Aufnahmeantrags, der im ersten Stadium ja lediglich Name und Anschrift des Interessenten enthält, setzt ein Vorwissen der BU Versicherung über dessen Person voraus. Dieses Vorwissen liefert dem Versicherer das „Hinweis und Informationssystem der Deutschen Versicherungswirtschaft“ (HIS).
So funktioniert das HIS
Das HIS speichert nach aktuellem Stand die Daten von über 4.000.000 Versicherungsinteressenten aus allen Bereichen der Personenversicherung. Dazu gehört eben auch, beispielsweise neben der privaten Krankenversicherung (PKV), die private Berufsunfähigkeitsversicherung. Alle im HIS erfassten Personen haben im Laufe ihres Lebens mindestens einmal einen vollständigen Antrag auf eine Personenversicherung gestellt, wurden jedoch aus den bereits genannten Risikogründen abgelehnt. Stellt nun ein Berufstätiger den Antrag auf die Aufnahme in eine Berufsunfähigkeitsversicherung, kann der BU Versicherer seine Daten routinemäßig mit der Datenbank des HIS abgleichen und ihn im Bedarfsfall direkt ablehnen.
Abgleich mit allen verfügbaren Daten
Besonders bedenklich am HIS ist jedoch, dass es Daten aus allen Bereichen der Personenversicherung sammelt und eine Datenabfrage, egal von welcher Form der Personenversicherung mit allen im HIS gesammelten Daten abgeglichen wird. So kann es passieren, dass der Interessent an einer BU Versicherung abgelehnt wird, weil er Jahre vorher von einer Unfallversicherung abgelehnt wurde. Und dies, ohne zu prüfen, ob sich die Lebensumstände des Betroffenen inzwischen zum Positiven verändert haben.
BU Versicherung Vergleich kann helfen
Trotz dieser bedenklichen Entwicklung und der Datensammelwut deutscher Versicherer gibt es für gebeutelte Anwärter auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung noch immer die Möglichkeit, in einen vernünftigen BU Tarif zu kommen. Denn längst nicht alle Versicherer verlassen sich blind auf das HIS, sondern prüfen die Einzelfälle ihrer potenziellen Versicherten selbst nach. Wer also eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung sucht, sollte sich Hilfe über den BU Vergleich eines unabhängigen Fachportals sichern.