Berlin (27.01.2015) Das Einfrieren von unbefruchteten Eizellen, auch Social Freezing genannt, bringt vielen Frauen in ihren 30ern eine neu gewonnene Freiheit. Stehen der Job oder ein fehlender Partner einer Schwangerschaft im Weg, so lange die Frau eine hohe Fruchtbarkeit besitzt, kann sie später auf ihre eigenen Eizellen zurückgreifen. In den USA ist dieser Trend schon lange zu spüren. Der Embryologe Dr. Zsolt Peter Nagy aus Atlanta spricht im Interview über die individuellen Erfolgschancen der Technologie.
Um der Patientin Eizellen zur Fruchtbarkeitserhaltung entnehmen zu können, muss sie eine ovarielle Stimulation durchlaufen. Dazu muss die Patientin in einem „angemessenen Zustand“ sein, erklärt der wissenschaftliche Laborleiter der Reproductive Biology Associates. Unter bestimmten Umständen würde er auch von der Prozedur zur Fruchtbarkeitserhaltung abraten, vor allem wenn zu geringe Erfolgsaussichten bestehen. Bezüglich der Erfolgsaussichten geben verschiedene Experten jedoch auch unterschiedliche Ratschläge, gibt er zu bedenken. „Es ist wichtig zu verstehen, dass derzeit keine Tests zur Verfügung stehen, welche die Erfolgschance bei der Anwendung von Eizellen-Kryokonservierung gut vorhersagen können.“
Der wichtigste Erfolgsfaktor ist nach wie vor das Alter der Eizellen – also der Frau zum Zeitpunkt der Entnahme. Eine Frau, die ihre Eizellen vor dem 35 Lebensjahr einfrieren lässt, hat eine Chance von 40 bis 45 Prozent innerhalb eines Zyklus schwanger zu werden. Ist sie zur Entnahme bereits 41 sinkt diese Wahrscheinlichkeit auf 10 Prozent. „Die Erfolgschance ändert sich nicht mit der Länge der Zeit, in der die Eizellen kryokonserviert sind,“ erläutert Dr Nagy und ergänzt: „Es ist wichtig zu bedenken, dass diese Daten statistische Durchschnittswerte darstellen, und individuelle Ergebnisse stark abweichen können.“
Eines der Hauptrisiken beim Social Freezing – wie bei jeder künstlichen Befruchtung – ist die Überstimulierung der Eierstöcke. Das sogenannte Ovarielle Hyperstimulationssyndrom (OHSS) kann um den Zeitpunkt der Eizellenentnahme auftreten und beinhaltet „möglicherweise Schwindelanfälle und Brechreiz, Aufschwemmen des Unterleibs, Unterleibsschmerzen, plötzliche Gewichtszunahme, zurückgehendes Urinieren und Kurzatmigkeit.“ Laut Dr. Nagy ist das Risiko jedoch heutzutage dank der fortschrittlichen Medikation nahe Null.
Damit Frauen ihre natürliche Fruchtbarkeit möglichst lange erhalten können, rät der Wissenschaftler zu einer gesunden Lebensweise. „Es gibt wirklich nicht viel mehr als das, was jeder tun kann.“ Wer eine Kryokonservierung in Betracht zieht, muss mindestens einen Monat vorher mit der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel aufhören.
Das vollständige Interview unter http://izelle.de/experte/ovarielle-hyperstimulation-risiko-senken/
iZelle.de ist eine unabhängige Informationsseite zum Thema Social Freezing. Das Einfrieren von Eizellen, um für eine spätere Schwangerschaft auf diese zurückgreifen zu können, gewinnt in Deutschland eine immer größere Bedeutung. Frauen, die sich zuerst im Berufsleben etablieren möchten oder noch nicht den richtigen Partner gefunden haben, bekommen dank dieser Erweiterung der IVF Technologie die Chance, auch nach dem Rückgang ihrer Fruchtbarkeit noch schwanger zu werden. Auf iZelle.de sind alle wichtigen Informationen rund um das Thema Eizellen einfrieren zusammengestellt, von der Durchführung, über Kosten, Risiken bis hin zur Klinikwahl.
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