Wurzeln aus Nachbars Garten – Schäden durch Baumwurzeleinwuchs

In den Städten sorgen Bäume für Wohlbefinden, spenden Schatten und sind oft ein Ort der Ruhe und Erholung. Sie sind wichtiger Bestandteile unserer Umwelt und ein Leben ohne Bäume wäre weder vorstellbar noch lebenswert. Kraftspender, Sauerstoffbildner, Wohlfühloase, all das verbinden wir mit Bäumen. Abgesehen davon, können Bäume aber auch große Probleme bereiten. Insbesondere dann, wenn ihre Wurzeln um knappe Ressourcen konkurrieren und in Kanäle, Gas – und Wasserleitungen oder andere Teile der Infrastruktur eindringen und durch ihren massiven Wurzeleinwuchs zu erheblichen Störungen führen können.

Während das oberirdische Wachstum von Bäumen gut kontrollierbar ist, kann der unterirdische Wurzelbereich nicht kontrolliert werden. Wie schnell und in welche Richtung Wurzeln wachsen hängt von den Bodenverhältnissen (Nährstoffe, Wasser, Porengröße), dem Standort (allein oder in Gruppen) und dem Wurzelsystem (Tief- oder Flachwurzler, Herz- oder Senkwurzler) des jeweiligen Baumes ab.

Für das Einwachsen einer Baumwurzel in die Kanalisation, in ein Rohr oder eine andere Leitung genügt der Wurzel zunächst häufig ein Haarriss. Im weiteren Verlauf wird sich die Wurzel im Rohr ausbreiten und weitere Wurzeln entwickeln. Im Laufe der Zeit kann es zu einer schweren Schädigung an Kanälen und Infrastruktur kommen.

Ein Kanal mit einwachsenden Wurzeln ist im Sinne von DIN 1986-100 undicht und muss saniert werden, unabhängig davon ob es einen tatsächlichen Rückstau gibt oder nicht. Daraus ergibt sich häufig ein hoher finanzieller und technischer Aufwand. Für die Kosten, die durch die Wurzelschäden entstehen, haftet in der Regel der Eigentümer des Baums. Eine eindeutige Identifikation des Baumes ist deshalb unerlässlich.
Zudem gilt nach BGB § 1004 ein Baum, der auf fremden Grund einen Schaden anrichtet als Störer. Vor diesem rechtlichen Hintergrund kann der Geschädigte vom Besitzer des Baumes ggf. Schadensersatz verlangen, beispielsweise, wenn es sich um einen Baum von einem öffentlichen oder einem Nachbargrundstück handelt.

Durch eine DNA-Analyse lässt sich eindeutig klären, welcher Baum für den Schaden verantwortlich ist. Ein solcher genetischer Fingerabdruck ist gerichtsfest. Somit muss zum Einen der Geschädigte nicht auf den Sanierungskosten sitzen bleiben, andererseits ist es auch möglich ungerechtfertigte Schadensersatzansprüche abzuwehren.

Haben Sie Schäden durch Baumwurzeln oder interessieren Sie sich für dieses Thema?
Kontakt:
Institut Dr. Ziemer
Dr. Petra Ziemer
Hofer Str. 1
81737 München
Tel: 089 / 45 45 51 6-0