Wenn Düfte zur Marketing-Masche werden

Der Verbrauch von Duftsprays, Duftkerzen und anderen Raumdüften steigt exponentiell nach oben. Egal ob privat oder im EInzelhandel, Raumdüfte begleiten uns mittlerweile in fast allen Lebenslagen. Bestes Beispiel dafür sind die zahlreichen Geschäfte, in denen man teilweise mit Gerüchen erschlagen wird, wenn man den Laden betritt. Zara Home zum Beispiel, verwendet Lavendel Gerüche mit einer Note Lemongrass. Das Maß ist hier jedoch oft das was zählt. So empfinden doch viele Kunden, dass Hollister und Abercrombie & Fitch es mit der Beduftung ihrer Läden doch oft etwas zu gut meinen. Man könnte auch sagen: „Die stinken wie verrückt!“.

Doch oft verwenden auch Läden bestimmte Düfte, die zwar da sind, vom Kunden jedoch nicht wahrnehmbar sind. Diese sogenannten unbewussten Ladenparfüms werden beispielsweise von BMW in München verwendet und sind die wohl angenehmsten Düfte für den Kunden.

Warum plötzlich so viele Einzelhändler anfangen ihre Geschäfte mit den verschiedensten Düften zu belüften ist dabei jedoch ein Mysterium. Es gibt nämlich kaum Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Geruch und dem daraus resultierenden vermehrten Absatz nachweisen. Fakt ist zwar, dass die Düfte auf das Limbische System und den Hippocampus wirken, und dort unsere Wahrnehmung verändern können, doch in welchem Ausmaß dies geschieht und ob man diese Veränderungen auf das Kaufverhalten anwenden kann ist nicht ansatzweise geklärt. Es gibt Meinungen, die besagen, dass die Einzelhändler vom exponentiell wachsenden Online-Markt so eingeschüchtert sind, dass sie nun alles versuchen um ihren Absatz zu steigern und so das Überleben zu sichern.

Und auch die Autobauer setzen immer mehr auf Düfte. Kennt man doch noch die nicht zu regulierenden, stark Kopfschmerzen bereitenden Tannenbäume am Rückspiegel, die auch heute noch die eher älteren Fahrzeuge schmücken. Um diese nun endlich auszurotten fährt Mercedes mit der neuen S-Klasse nun ganz andere Geschütze auf. So sind im Handschuhfach vier kleine Ampullen angebracht, die man nach über die Bildschirmsteuerung betätigen kann. Wenn man dann aus den vier verschiedenen Düften ausgewählt und die richtige Stärke eingestellt hat, so wird alle fünf Minuten über die Lüftung der gewählte Duft versprüht. Die Nachfrage zu Düften in Fahrzeugen ist besonders in China groß, was hauptsächlich an der dort herrschenden Luftverschmutzung liegt.

Wer neben dem Auto noch seine Wohnung in einen angenehmen Duft hüllen möchte, für den gibt es zahlreiche Angebote. Von Duftlampen über Duftkerzen bis hin zu Raumsprays und Diffusoren, dem Duft-Markt sind kaum noch Grenzen gesetzt. Besonders beliebt sind diese Produkte für Raucher, die auch in der Wohnung rauchen, ihre Wohnung aber doch wohl duftend halten wollen.