Baden-Baden, 26.09.2014 [Opernreiseführer]. Es ist eine Oper über die Zeit, die selbst aus der Zeit fällt: Keine musikalische Komödie atmet so sehr den Esprit Mozarts wie Richard Strauss‘ Rosenkavalier, komponiert zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ab 27. März 2015 ist das Meisterwerk im Festspielhaus Baden-Baden zu erleben. Sir Simon Rattle dirigiert die Berliner Philharmoniker in einer Inszenierung von Brigitte Fassbaender, mit Anja Harteros, Magdalena Kožená und Anna Prohaska in den Hauptrollen.
Die Zeit ist ein „sonderbar Ding“, singt die Feldmarschallin im Rosenkavalier. Man merkt sie entweder gar nicht, oder aber man merkt nichts als sie. Doch was so schwer ist, muss man leichtnehmen: Im Leben gerät man in die Tragödie hinein und kämpft sich zur Komödie durch. Davon handelt die schönste musikalische Komödie neben Mozarts Hochzeit des Figaro, auf die der Rosenkavalier immer wieder Bezug nimmt.
So sehr die Wehmut der Marschallin im Zentrum steht, so heftig brodelt eine zeitliche Problematik auch beim selbstgefälligen Herrn Baron Ochs aus Lerchenau, der in gesetztem Alter auf Brautschau geht. Als Zukünftige hat sich der Bonvivant die süße Sophie auserkoren. Dazu benötigt er jedoch die Hilfe Octavians. Als werbender Kavalier soll er für den Baron die silberne Rose an Sophie überbringen. Mit fatalen Folgen – der junge Octavian verliebt sich selbst in die hübsche Sophie.
Weil Strauss Männerstimmen nicht wirklich schätzte, ließ er den Octavian von einem Mezzosopran singen. Auf diese Weise schuf er eines der sinnlichsten Frauenduette der Musikgeschichte. Die Strauss’sche Regel „Je neuer, desto dissonanter“ gönnte sich mit dem Rosenkavalier eine Pause – Wiener Walzer in einer Handlung aus dem 18. Jahrhundert! Eines der letzten großen Opernereignisse des Kaiserreichs und auch heute noch ein Traum: Zu schön, um wahr zu sein.
Durch die Partitur führt Star-Dirigent Sir Simon Rattle gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern sowie Anja Harteros als Marschallin, Magdalena Kožená als Octavian und Anna Prohaska als Sophie.
Tobias Lind, Redaktion Opernreiseführer
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