Sicherung und Versorgungsqualität in der Pflege: Fachtagung zur Zukunft der Gesundheitsversorgung am 5. November in Berlin

Sicherung und Versorgungsqualität in der Pflege in Deutschland

Fachtagung zur Zukunft der Gesundheitsversorgung am 5. November in Berlin

Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) und die Dekanekonferenz Pflegewissenschaft laden zum fachlichen Diskurs über die Zukunft der pflegerischen Versorgung ein. Geladen sind Vertreter der Gesundheitspolitik, der Hochschulen sowie von Trägern und Einrichtungen der Versorgungspraxis, die einen Beitrag zur Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung leisten möchten. Ein politisches Statement zur perspektivischen Pflegeversorgung wird Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, geben.

Die Fachtagung „Die Zukunft der Gesundheitsversorgung – der Beitrag akademisierter Pflegender“ findet am 5. November in der Robert Bosch Stiftung, Repräsentanz Berlin, statt. Es werden die aktuellen Fragen zur Akademisierung in der Pflege aufgegriffen und Vergleiche zu internationalen Erfahrungen und Standards gezogen. Kernthemen der Fachtagung werden die zukünftigen Bedarfe der pflegerischen Versorgung, der Beitrag der hochschulisch qualifizierten Pflege zur Bewältigung absehbarer Folgen des demographischen Wandels sowie die notwendigen Strukturbedingungen zur Nutzung des pflegeakademischen Potenzials sein.

Durch die demographische Entwicklung nimmt der ärztliche und pflegerische Versorgungsbedarf zu: Chronische Erkrankungen und Multimorbiditäten zeigen komplexe Krankheitsbilder mit sich überlagernden Symptomatiken und bedürfen einer differenzierten Pflege und Betreuung.

Innovative Strategien sind nötig, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Fachkräfteengpassanalyse[1] der Bundesagentur für Arbeit hebt die Gesundheits- und Pflegeberufe neben den Humanmedizinern gesondert hervor. Signifikant ist der Mangel bei examinierten Fachkräften und Spezialisten, wie Altenpflegefachkräften mit Zusatzausbildungen für klinische Geriatrie, Rehabilitation, Palliativmedizin und Onkologie.

Empirische pflegewissenschaftliche Erkenntnisse für die Novellierung des Pflegeberufsgesetzes

Die Bundesregierung erkennt die Potenziale der hochschulisch ausgebildeten Pflegenden und bezieht bei den Überlegungen zur Novellierung des Pflegeberufsgesetzes die Regulierung der primärqualifizierenden hochschulischen Pflegebildung und die Berufszulassung über die hochschulische Erstausbildung mit ein. Sie sieht die Weiterentwicklung der Aufgabenverteilung zwischen den Gesundheitsberufen zudem unter Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsaspekten. Die Pflegewissenschaft hat bereits die Evaluation von Modellstudiengängen[2] zur Weiterentwicklung der Pflege- und Gesundheitsfachberufe sowie empirische Erkenntnisse über die Ausdifferenzierung[3] von berufsfachschulisch qualifizierter Pflege und hochschulisch qualifizierter Pflege vorgelegt. Die Arbeiten belegen eine verbesserte Patientenversorgung durch hochschulisch ausgebildete Pflegende, die wissenschaftliches Denken in das pflegerische Handeln einbeziehen. „Um spürbare Auswirkungen dieser Kompetenzen auf die Versorgungsqualität zu erreichen, ist allerdings ein quantitativer Schwellenwert in der Praxis erforderlich“, so Prof. Dr. Renate Stemmer, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft.

Erste Erfolge Klinischer Pflegeexperten APN

Neben examinierten Fachkräften übernehmen seit wenigen Jahren auch hochschulisch qualifizierte Pflegende verantwortungsvolle Aufgaben in der klientennahen Gesundheitsversorgung. Die Klinischen Pflegeexperten APN (Advanced Practice Nurse), ergänzen den Pflegedienst durch spezifisches Fachwissen. „Insbesondere Menschen mit chronischen Krankheitsverläufen profitieren von akademisch qualifizierten Pflegenden, weil ihre Handlungsperspektive die medizinische Seite und die individuelle Lebenssituation der betroffenen Menschen verbindet“, weiß Prof. Petra Weber, Vorstand der Dekanekonferenz Pflege.

Über die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Die 1989 gegründete Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft ist eine international aktive, wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Förderung und Weiterentwicklung der Pflegewissenschaft. Als unabhängige Fachgesellschaft fördert sie den wissenschaftlichen Diskurs in der Pflegewissenschaft. Die Mitglieder der Gesellschaft sehen sich bei ihrer Arbeit verpflichtet, den wissenschaftstheoretischen und methodologischen Pluralismus zu gewährleisten und die gewonnenen Erkenntnisse der gesellschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Die Fachtagung „Die Zukunft der Gesundheitsversorgung – der Beitrag akademisierter Pflegender“ folgt dieser Intention und wird von der Robert Bosch Stiftung unterstützt.

Die DGP ist Mitglied im Deutschen Netzwerk für Versorgungsforschung (DNVF), in der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) und der Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Gesundheit und Pflege (AHPGS).

Über die Dekanekonferenz Pflegewissenschaft

Die Dekanekonferenz der pflegewissenschaftlichen Studiengänge in der Bundesrepublik ist ein freiwilliger Zusammenschluss der Dekaninnen und Dekane der Fachbereiche Pflege, Pflege und Gesundheit sowie der Beauftragten pflegewissenschaftlicher Studiengänge in anderen Fachbereichen bzw. einschlägiger Institute und Bereiche an Fachhochschulen, Universitäten und Gesamthochschulen.

Die Dekanekonferenz Pflegewissenschaft fördert die Bildung in Pflege und Pflegewissenschaft an Hochschulen, insbesondere durch Information, Kooperation, Beratung und Wahrnehmung gemeinsamer Interessen in den Angelegenheiten der Lehre, des Studiums, der Forschung, der Fort- und Weiterbildung und des Wissenstransfers in die Pflegepraxis unter ihren Mitgliedern sowie anderen nationalen und internationalen Organisationen. Die Dekanekonferenz Pflegewissenschaft kooperiert mit geeigneten Institutionen in der Wissenschaft und Forschung im In- und Ausland.

 

Fachtagung: Die Zukunft der Gesundheitsversorgung – der Beitrag akademisierter Pflegender

Termin: Donnerstag, 5. November 2015

Ort: Robert Bosch Stiftung – Repräsentanz Berlin, Französische Straße 32, 10117 Berlin

Programm: www.dg-pflegewissenschaft.de

Die Anmeldung ist erforderlich.

 

Hinweis auf die Pressekonferenz

Im Rahmen der Fachtagung findet am Donnerstag, 5. November 2015, um 13.30 Uhr die Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft und der

Dekanekonferenz Pflegewissenschaft in der Robert Bosch Stiftung, Repräsentanz Berlin, statt.

Die Anmeldung zur Pressekonferenz erfolgt über den Pressekontakt.

 

Pressekontakt:

Queißer PR – Agentur für Gesundheitskommunikation

Eva Queißer-Drost

Telefon 030-34 50 85 88

eva.queisser@queisser-pr.de

www.queisser-pr.de

 

Kontakt:

Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.

Regina Rosenberg

Telefon: 0203-35 67 93

info@dg-pflegewissenschaft.de

www.dg-pflegewissenschaft.de

[1] Bundesagentur für Arbeit: Der Arbeitsmarkt in Deutschland – Fachkräfteengpassanalyse – Dezember 2014, Nürnberg, 2014

[2] vgl. IPP/KSFH 2014

[3] vgl. DPR/DGP 2014, Hülsken-Giesler/Korporal 2013, Hülsken-Giesler et al. 2010