Eine Welt fernab von Streitigkeiten und Differenzen existiert nur in unserem Wunschdenken eines perfekten Lebens. Dagegen sieht die Realität ganz anders aus. Es kommt immer häufiger vor, dass man in familiären oder Nachbarschaftsstreitigkeiten verwickelt ist, die weitreichende Konsequenzen mit sich bringen können. Während eine Partei sämtliche Streitigkeiten als Lappalie abtut, schreitet Partei B zum Gegenangriff und will um jeden Preis um ihr Recht kämpfen. Dabei schreckt sie nicht davor zurück das Gesetz mit in ihre Streitigkeiten einzubinden. Vor diesem Hintergrund sieht man sich zur Klärung der Schuldzuweisung häufig im Zeugenstand. Jedoch wird häufig bei Inanspruchnahme eines Richters übersehen, dass beide Parteien für die Gerichtskosten aufkommen müssen, die rasant ansteigen können. Dabei kann eine Rechtsschutzversicherung zur Abwehr anfallender Gerichtskosten sehr hilfreich sein.
Rechtsschutzversicherungen– Ökotest hat getestet
Dadurch dass die Rechtsschutzversicherung in das Versicherungsportfolio eines jeden Individuums aufgenommen werden sollte, hat Ökotest verschiedene Rechtsschutzversicherungen einer näheren Betrachtung unterzogen. Dahingehend wurden nur Rechtsschutztarife in die Erhebung miteinbezogen, die ganzheitlichen Schutz in den Bereichen Privat-, Miet-, Verkehrs- und Berufsrechtsschutz gewährten. Unter den zu bewerteten Tarifen fanden sich nicht nur Policen für Einzelpersonen sondern gleichermaßen auch für Familien wieder. Im Hinblick auf Preis und Leistungen konnten vor allem Degenia, Roland und die Rechtsschutz-Union mit ihrem Versicherungsangebot überzeugen.
Große Aufmerksamkeit sollte dem Preisleistungsverhältnis der verschiedenen Anbieter geschenkt werden, denn dort lassen sich große Unterschiede feststellen. Häufig bieten viele Versicherer dasselbe Leistungsspektrum an, jedoch zu sehr stark variierenden Preisen. Dabei treten insbesondere kleine sowie Spezialanbieter mit ihren günstigen Preisen positiv in Erscheinung. Aber nicht nur ihr Preis erscheint sehr attraktiv, sie profilieren sich auch durch ein weitaus diversifiziertes Leistungsportfolio.
Versicherungen nach Preis/Leistungsverhältnis
Um beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung einen gänzlichen Versicherungsschutz zu geringen Preisen zu erhalten, sollte das Augenmerk auf folgende Versicherungen gelegt werden:
• DEVK
• ARAG
• DMB Rechtsschutzversicherung
• Degenia
Rechtsschutz – Finanztest
Auch Finanztest ist im Bereich der Rechtsschutzversicherungen aktiv geworden und hat im Januar 2012 die verschiedenen Policen, unter Einbindung einer Selbstbeteiligung von 150,00 €, untersucht. Dabei kam sie zu folgendem Ergebnis:
• DAS im Tarif Premium mit gut (1,8)
• HDI im Tarif Direkt Rundum Sorglos mit gut (1,8)
• HDI-Gerling im Tarif Rundum Sorglos gut (1,8)
• Alte Leipziger im Tarif T10 Top Star + erweit. Leist. gut (1,9)
• Bruderhilfe im Tarif Plus mit gut (1,9)
Testsieger im Bereich des Rechtsschutzes darf sich mit einer Wertung von 1,8 die DAS Versicherung nennen. Mit einem Jahresaufwand von 307,00 € erweist sie sich als die günstigste Variante einer Rechtsschutzversicherung. Entschließt sich der Versicherungsnehmer dazu, Mietrechtsschutz in seine Versicherung aufzunehmen, werden weitere 51,00 € fällig.
Wird das Augenmerk nur auf den Versicherungsbeitrag gelegt ohne die Leistungsvarietät im Blick zu behalten, konnten sich folgende Versicherer als sehr günstig erweisen:
• Auxilia
• WGV-himmelblau
• WGV Basis
• BGV Badische pro SB
• Huk24
Mit einer der günstigsten Rechtsschutzversicherungen bietet die Auxilia an, die lediglich einen jährlichen Versicherungsbeitrag von 172,00 € verlangt. Jedoch muss mit dem Abschluss bei einer der Versicherer damit gerechnet werden, dass nicht alle Bereiche in den Versicherungsschutz der Police fallen.
Richtet man den Fokus auf die Leistung der verschiedenen Versicherer kann DEURAG sich als eines der leistungsorientiertesten Versicherungsunternehmen beweisen. Sie kennzeichnet sich durch einen ganzheitlichen Versicherungsschutz in den unterschiedlichen Bereichen und sticht durch eine sehr kundenorientierte Arbeitsweise hervor.
Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass insbesondere Angestellte im öffentlichen Dienst beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung bevorzugt behandelt werden. Sie können die Rechtsschutzversicherung gegen einen jährlichen Beitrag von 257,00 € erwerben.
Inkrafttreten des Leistungsanspruchs
Finanztest zufolge lässt sich eine gute Rechtsschutzversicherung daran erkennen, dass sie ein differenziertes Leistungsportfolio aufweist. Dahingehend werden bereits bei Verfassung eines Widerspruchs sämtlich entstehende Kosten übernommen. Im Gegensatz dazu charakterisieren sich die mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewerteten Versicherungen dadurch, dass sie für die Anwaltsgebühren im Nachhinein aufkommen.
Wartezeit
Hinsichtlich der Wartezeit lässt sich sagen, dass drei Monate vergehen müssen bis die Versicherung in Leistung tritt. Dies gilt vor allem für die Bereiche:
• Vertragsrecht
• Steuerrecht
• Gang vor das Sozialgericht
Mit dem Abschluss einer Rechtsschutzversicherung werden nur Kosten in Zukunft liegender Streitigkeiten abgesichert, nicht aber die ad acta gelegten Streitfälle. Somit handelt es sich bei der Rechtsschutzversicherung um eine rein vorsorgliche Maßnahme.
Gebührenordnung
Die Vergütung der Rechtsanwälte erfolgt nach dem Kostenaufwand, die jeder Streitfall mit sich bringt. So muss bei einem Streitfall im Wert von 5.000,00 € mit folgenden Gebühren gerechnet werden:
• Betreiben des außergerichtlichen Geschäfts 746,00 €
• Wahrnehmung eines gerichtlichen Termins: 1.175,00 €
Sofern keine Rechtsschutzversicherung vorliegt müssen diese Positionen vom Auftraggeber gänzlich übernommen werden und unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit einer Rechtsschutzversicherung.
Telefonberatung und Selbstbeteiligung
Wird der Bereich des Privat-Rechtsschutzes mit der Rechtsschutzpolice abgedeckt, können sich die Versicherungsnehmer darauf verlassen, auch fachkundig am Telefon beraten zu werden. Mit der Bereitstellung einer Hotline geben sie jedem Versicherungsnehmer die Möglichkeit sich, bei auftauchenden Fragen, sofort über deren Rechtlichkeit zu informieren. Damit die zu leistenden Beiträge so gering wie möglich gehalten werden, sei es jedem zu empfehlen eine Selbstbeteiligung von 150,00 € vertraglich zu vereinbaren.
Fazit
Bei der Suche nach einem guten Rechtsschutzversicherer sollten die Leistungen als Entscheidungskriterium im Vordergrund stehen. Jedoch muss man damit rechnen, dass diese erst mit einer Wartezeit von drei Monaten in Kraft treten. Zudem sollte eine Selbstbeteiligung von 150,00 € zum Bestandteil eines Versicherungsvertrages gemacht werden, um keine hohen Versicherungsbeiträge zu erwarten. Weiterhin zeichnen sich gute Rechtsschutzversicherer dadurch aus, dass sie eine telefonische Beratung durch einen Anwalt anbieten.