Onlineberatung: Neuer Trend für BU-Versicherungen?

Eine persönliche Beratung ist beim Abschluss einer Versicherung durchaus verzichtbar: Das zumindest ist das überraschende Ergebnis einer neuen Studie der Hamburger Unternehmensberatung Innovalue. Sie hat versucht, die tatsächlichen Bedürfnisse von Versicherungskunden und die Einschätzung von Versicherungsvermittlern hinsichtlich des Bedarfs an Beratungen vor dem Vertragsabschluss zu erfassen. Nach Meinung vieler Kunden ist eine Beratung verzichtbar, doch viele Vermittler teilen diese Ansicht vor allem bei komplizierten Versicherungsprodukten nicht. Was man vor einem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung unbedingt beachten sollte, erfährt man auf http://www.berufsunfaehigkeitsversicherung-heute.de/

 

Beratung für Versicherungen ist wenig gefragt

Im Rahmen der Analyse wurden 750 Kunden und 530 Vermittler befragt. Für beide Zielgruppen sollte erfasst werden, wie die Bedürfnisse rund um eine sorgfältige Beratung aussehen. Die Ansprüche beider Gruppen sind offenbar sehr unterschiedlich, denn ihre Aussagen lassen sich letztlich kaum auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Besonders beliebt ist offenbar der Onlineabschluss von Verträgen. Viele kleine Versicherungen lassen sich durchaus problemlos online abschließen, wie über 70 Prozent der Befragten angeben. Insgesamt hält man die Versicherungstarife für sehr transparent und gut verständlich. Von der Vermittlerschaft wird diese Meinung von rund 40 Prozent geteilt. Unbewusst unterstützt man damit den Kunden bei einem Wechsel zur Selbstberatung. Doch ein ganz anderes Bild ergibt sich bei der Beratung in komplexen Versicherungsfragen. Hier gehen die Meinungen von Versicherten und von Vermittlern doch erheblich auseinander.

 

Komplexe Lösungen gehören in Expertenhände

Geht es um komplizierte Absicherungen wie die Berufsunfähigkeitsversicherung, sind 45 Prozent der Versicherungskunden der Meinung, eine Onlineberatung ist vollständig ausreichend. Sie gehen davon aus, sich im Internet umfassend informieren zu können, welcher BU-Tarif besonders geeignet ist. Ganz anders sehen dies die Versicherungsvermittler. 98 Prozent der Befragten gaben an, dass eine BU-Versicherung niemals online abgeschlossen werden sollte. Dazu ist das Produkt zu umfangreich und zu vielschichtig, und die Tücke liegt letztlich immer im Detail. Nicht umsonst warnen die Vermittler dann auch davor, eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Internet abzuschließen. Hier besteht die Gefahr, dass wichtige Leistungen nicht berücksichtigt werden und dass die Höhe der BU-Rente deutlich zu niedrig bemessen wird. Auch mit Vorerkrankungen und Risikofaktoren ist bei einem Onlineabschluss nicht zielführend umzugehen. Deshalb sollte eine BU-Versicherung niemals im Internet abgeschlossen werden.

 

Versicherer warnen vor reinem Produktverkauf

Die Innovalue-Studie hat in der Branche durchaus für Reaktionen gesorgt. Erste Vertriebsvorstände der großen BU-Versicherer haben im Rahmen von Informationskampagnen dann auch bereits begonnen, zu diesem recht neuen Trend am Markt Stellung zu nehmen. Ein reiner Produktverkauf kann ihrer Meinung nach dann auch kaum noch zielführend sein. Vielmehr brauchen Versicherungskunden vor allem bei komplexen Fragen eine bedarfsgerechte Lösung, die genau auf ihre Anforderungen zugeschnitten ist. Dazu gehört häufig eine ganzheitliche Betrachtungsweise, bei der ein bereits bestehender Versicherungsschutz ebenso berücksichtigt wird wie mögliche finanzielle Ziele des Versicherten. Eine so ganzheitlich ausgerichtete Beratung kann aber nur ein unabhängiger Versicherungsfachmann sicherstellen. Das Onlineangebot an Informationen wird diesen Zweck nie erfüllen.