Rätselhafte Sternbilder in einer Felsenhöhle, ein uraltes Buch, in dem die geheimnisvolle Himmelsscheibe von Nebra zu sehen ist – was hat all das zu bedeuten?
Vier Jahre nach Erscheinen seines ersten Kinderbuches schickt Mario Lichtenheldt seine inzwischen 10- und 11jährigen Protagonisten Moritz, Anne, Jakob und Julia zu den Sternen – zumindest im Gedanken, denn schon bald müssen die Kinder erkennen, dass Raum und Zeit jenseits unseres Heimatplaneten beinahe unvorstellbare Dimensionen annehmen.
Mit schier endlosen Fragen bringen die Viertklässler ihre beiden Lehrer, Herrn Pluto und Herrn Kolumbus, fast zur Verzweiflung:
Was ist das eigentlich – Zeit?
Und warum misst man die Geschwindigkeit des Lichtes in Jahren?
Ein seltsamer Traum führt die Freunde in die Vergangenheit. Sie begegnen einem Schmied, der die Zeit ohne Uhr und Kalender messen kann und dessen Tochter jenem geheimnisvollen Mädchen ähnlich sieht, dass den Kindern schon vor Jahren in einem uralten Gespensterhaus am Rande des Dorfes begegnet ist.
Ist sie das geheimnisvolle Mädchen vom Siebenstern?
Wer war Albert Einstein und was hat es mit jenem rätselhaften Planeten auf sich, dessen Abbild die Kinder an einer Wand der Höhle im Saurierfelsen entdecken?
Gibt es eine zweite Erde und wie lange braucht ein Raumschiff, um dorthin zu gelangen?
Fragen, auf die Moritz, Anne, Jakob und Julia keine Antworten finden. Doch dann hilft ihnen Simon, ein blinder Junge, der mit den Fingern lesen kann und eine Geheimschrift entdeckt…
Ein Buch, das mitwächst und seine Protagonisten durch Kindheit und Jugend begleitet; ein Buch, das die Fantasie beflügelt und Freude am Lesen schürt – das ist der Anspruch des Autors an sich selbst. Die vor allem geistig-soziale Entwicklung vom Kind zum Teenager wird im 2. Band von „Moritz und seine Freunde“ (Hamburg, 2010 und 2012) besonders deutlich:
Ist die Suche nach Lena und ihrem Pony Frechdachs ganz am Beginn des Buches noch ein eher kindliches Abenteuer, beweisen Moritz und seine Freunde als „Umweltdetektive“ schon wenige Seiten später, dass man ernsthaft mit ihnen rechnen muss, dass sie Verantwortung übernehmen können und wollen – zunächst für ihre unmittelbare Umwelt, gegen Ende des Buches weit darüber hinaus.
Einem gewissen Herrn Müller („Müll-Müller“) und zwei besonders dreisten Holzdieben lehren die Kinder das Fürchten – und haben jede Menge Spaß dabei!
Als die Kinder schließlich dem Mädchen vom Siebenstern begegnen, wird ihnen klar, dass ihre größte, schwierigste, aber auch schönste Aufgabe noch vor ihnen liegt…
Lichtenheldt, Mario, Das Mädchen vom Siebenstern und andere Geschichten von Moritz und seinen Freunden, Verlag tredition, Hamburg, 2014, 240 Seiten, 15,80 EUR, ISBN: 978-3-8472-8606-6