15. Europäischer Orthopädie-Kongress EFORT – 4.-6. Juni 2014, London
Mediziner/-innen in Großbritannien müssen sich alle fünf Jahre einer Revalidierung unterziehen, um zu beweisen, dass sie noch geeignet für den Beruf sind. Diesem Beispiel könnten andere europäische Länder folgen, so Experten/-innen auf dem 15. EFORT Kongress in London. EFORT fördert eine Harmonisierung der orthopädischen Aus- und Fortbildung in Europa.
London, 5. Juni 2014 – “2013 wurde die Revalidierung in Großbritannien gesetzlich verankert. Dies bedeutet, approbierte Ärzte/-innen müssen alle fünf Jahre gegenüber den Behörden nachweisen, dass sie auf dem aktuellen Stand des Wissens und in der Lage sind, auch die nächsten fünf Jahre zu praktizieren“, sagte Prof. Timothy Briggs, Präsident der British Orthopaedic Association, auf dem 15. EFORT Kongress in London. „Im Bezug auf die neuesten Therapien und Technologien auf dem Laufenden zu sein ist wichtig, um eine hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen.“
Organisiert wird der Kongress von der European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) gemeinsam mit der British Orthopaedic Association (BOA). Patientensicherheit ist das Hauptthema dieses wissenschaftlichen Großereignisses, zu dem mehr als 7.000 Teilnehmer/-innen aus aller Welt in der britischen Hauptstadt zusammentreffen.
Der Revalidierungs-Prozess beruht auf einer jährlichen Beurteilung der ärztlichen Leistungen. Die BOA hat ein spezielles Trainingsprogramm für die Revalidierung entwickelt, um „es für Orthopäden und Unfallchirurgen möglichst einfach zu machen, sich die Informationen und Fortbildungsinhalte anzueignen, die sie als Grundlage für die Verlängerung brauchen“, sagte Prof. Briggs. Als Teil dieses Programms bietet die BOA auf dem EFORT Kongress für britische Mediziner/-innen spezielle Revalidierungskurse an. Die Sitzungen decken Themen wie Unfallchirurgie, Knie-Endoprothetik, Interventionen an der Wirbelsäule oder externe Fixierungen ab.
Auch wenn diese Revalidierungskurse auf dem EFORT-Kongress speziell auf die Bedürfnisse britischer Orthopäden/-innen zugeschnitten sind, sind auch EFORT Delegierte aus anderen Ländern eingeladen, an diesen Symposien teilzunehmen. Prof Briggs: „Wir denken, dass die regelmäßige Neuzulassung für Ärzte/-innen, die derzeit nur in Großbritannien gesetzlich vorgesehen ist, nach und nach in ganz Europa zur gängigen Praxis werden könnte.“
„Eine Harmonisierung der orthopädischen und unfallchirurgischen Aus- und Fortbildung in Europa ist unverzichtbar. Dies schon angesichts der Tatsache, dass die Europäische Union einen Rahmen für die Mobilität des Gesundheitspersonals und der Patienten/-innen geschaffen hat. Ein gemeinsamer Gesundheitsmarkt erfordert auch einheitliche professionelle Standards“, betonte EFORT Präsident Prof. Manuel Cassiano Neves (Lissabon). „Wenn wir ein Flugzeug besteigen, fühlen wir uns sicher, weil wir wissen, dass Piloten/-innen regelmäßig Prüfungen machen müssen, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu beweisen. Unsere Patienten/-innen haben auch ein Recht darauf, sich sicher fühlen, wenn sie eine orthopädische Therapie brauchen, egal wo in Europa sie behandelt werden.“
Hintergrund EFORT
Die European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) ist die Dachorganisation nationaler orthopädischer Fachgesellschaften in Europa. EFORT wurde 1991 im italienischen Marentino gegründet. Heute gehören ihr 45 nationale Mitgliedsgesellschaften aus 42 Ländern und elf assoziierte wissenschaftliche Organisationen an.
EFORT ist eine Non-Profit Organisation. Das Ziel der Mitgliedsgesellschaften ist es, den Austausch von wissenschaftlichem Fachwissen und von Erfahrungen in der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen des muskuloskelettalen Systems zu fördern. EFORT organisiert einen jährlichen Kongress, Seminare, Kurse, Foren und Konferenzen in ganz Europa. Ferner werden Grundlagenforschung und klinische Forschung initiiert und unterstützt.
Info:
15th EFORT Congress 2014 – Medienkontakt: Dr. Birgit Kofler, B&K Kommunikationsberatung; E-Mail: kofler@bkkommunikation.com; Mobil: +43 676 6368930; Tel. Wien: +43 1 3194378 13; Tel. Berlin: +49 30 700159676