Berlin, 10.10.2013. Bei einer Hauratversicherung wird nicht nur das gesamte Inventar gegen Schäden durch Leitungswasser, Feuer, Sturm, Blitzschlag und Hagel, sondern auch gegen Einbruch, Vandalismus und Diebstahl versichert. Wie aus einer aktuellen Untersuchung der Zeitschrift Finanztest hervor geht, sind viele Versicherte absolut unterversichert und zahlen zu viel für ihren Schutz. Wenn es um die Absicherung des Hausrates geht, können im Test vor allem die BavariaDirekt, die Ovag und die HUK24 überzeugen.
Die Stiftung Warentest hat 54 Hausratversicherungen getestet
Das zugehörige Fachmagazin der Stiftung Warentest, die Zeitschrift Finanztest, hat insgesamt 54 verschiedene Hauratversicherungen getestet. Im Test wurden drei Modellfälle untersucht. Dabei sollen in allen Fällen Überspannungsschäden mit mindestens 10 Prozent abgedeckt werden.
Modellfall 1:
Ein 20 Jahre alter Modellkunde versichert seinen Hausrat in einer Wohnung (35 Quadratmeter). Ausgehend vom Unterversicherungsverzicht der relevanten Versicherungssumme soll nun der günstigste Tarif gefunden werden. Im Versicherungsschutz enthalten ist zudem eine Fahrradversicherung.
Testsieger für Alleinstehende
Es handelt sich bei den Kosten um den Jahresbeitrag. Dabei werden alle Zuschläge für Fahrraddiebstahl, Überspannungsschäden sowie Hausrat summiert.
- Ovag im Tarif Optimal mit 41 Euro
- Signal Iduna im Tarif Exklusiv mit 51 Euro
- Volkswohl Bund im Tarif KomfortPlus mit 52 Euro
- BGV Badische Allgemeine im Tarif Exklusiv mit 57 Euro
- Asstel im Tarif Plus mit 61 Euro
Im Vergleich dazu würde der teuerste Anbieter 150 Euro kosten.
Modellfall 2:
Ein Familienvater in einem 120 qm großen Haus sucht die besten Tarife. Auch das Fahrrad ist hier gegen Diebstahl versichert.
Testsieger für Familienvater und Mutter
- BavariaDirekt im Tarif Einfach sicher
- Docura im Basistarif
- BGV Badische Allgemeine im Exklusivtarif
- Docura im Komforttarif
- Huk24 im Classictarif
Bei den getesteten Anbietern gibt es hier bereits unter den sehr gut bewerteten Hausratversicherungen große Preisunterschiede. So könnte man sich bei der BavariaDirekt bereits für 58 Euro zuzüglich Fahrraddiebstahl im Jahr versichern, während es bereits bei der Docura im Basistarif jährlich 105 Euro kosten würde. Der teuerste Anbieter im Test verlangt sogar 292 Euro mehr als der Testsieger aus München.
Modellfall 3:
Hier sollen die kostengünstigsten Tarife für zwei 60 Jahre alte Eheleute gefunden werden. Die Versicherungssumme liegt bei €133.000.
- HUK24 Classic
- HUK Coburg Allgemeine im Classictarif
- Arag Premium Aktivtarif
- Haftpflichtkasse Darmstadt im Vario Plus Senioren-Tarif
- Bruderhilfe Classictarif
Unter den gut bewerteten Anbietern konnte die Stiftung Warentest hier keine großen Preisunterschiede ausmachen. Die HUK24 verlangt jährlich 117 Euro, die Bruderhilfe dagegen 143 Euro.Jedoch verlangen in dieser Kategorie auch hier einige Anbieter für eine Hauratversicherung weit mehr als 500 Euro im Jahr.
Warum ist eine Hausratversicherung überhaupt so wichtig?
Bei einer Hausratversicherung handelt es sich um eine verbundene Sachversicherung, da alle Gefahren in Kombination vertraglich abgeschlossen werden. Durch eine Hausratversicherung ist man vor allen Schäden geschützt, welche am Hausrat des Versicherten entstehen. Dabei wird unter anderem bei Einbruch oder Diebstahl der sogenannte Wiederbeschaffungswert (Wert am Tag der Wiederbeschaffung) der beschädigten oder gestohlenen Sachgüter reguliert.
Was ist geschützt?
Mitversichert werden alle Schäden, die durch Brand, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Vandalismus, Einbruch, Überspannungsschäden, Raub, Hagel, Sturm und auch durch Blitzschlag zustande gekommen sind. Fahrraddiebstahl gilt es zusätzlich abzusichern. Üblicherweise erfolgt eine Entschädigung auch dann, wenn der Schaden auf Grund einer groben Fahrlässigkeit zustande gekommen sein sollte. Es sollten die genauen Versicherungsbedingungen jedoch genauer überprüft werden.
Neuwertentschädigung
Bei den meisten Anbietern erhalten die Geschädigten im Schadensfall eine Neuwertentschädigung. Dabei handelt es sich um den tatsächlichen Wert zum Zeitpunkt der Neubeschaffung. Bei einigen Anbietern erhält man jedoch nur den Zeitwert.
Unterversicherungsverzicht laut Test
Unterversicherung bedeutet, dass die Versicherungssumme bei einem Schaden unter dem eigentlichen Wert des Hausrates liegt. Mit einer Unterversicherungsverzichts-Klausel lassen sich die Abzüge des eigentlichen Wertes umgehen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass eine Mindestsumme mit dem Anbieter vereinbart wird. Dies ist bereits ab einer Absicherung von 600 quadratmetern möglich. Der Test zeigt bereits deutlich, dass sich solche Mindestversicherungssumme ohnehin empfiehlt.
Was sind Elementarschäden?
Alle Schäden, welche durch die Natur verursacht werden:
- Überschwemmung
- Blitzschlag
- Hochwasser
- Erdfall
- Erdrutsch
- Erdbeben
- Schneedruck
- Lawinen
- Starkregen
Viele dieser Schäden treten nur in den seltensten Fällen auf. Dennoch empfiehlt sich oft eine solch zusätzliche Absicherung, wenn sie nicht ohnehin Bestandteil des Schutzes ist.
Fazit
Der Test der Hausratsversicherungen zeigt deutlich, dass man bei dem richtigen Anbieter bares Geld sparen kann, und dabei die gleichen oder teils sogar bessere Leistungen erhält, als bei anderen. Gute Tarife enthalten dabei bereits eine Absicherung bei Elementarschäden oder Fahrraddiebstahl. Der Test zeigt auch, dass die meisten Angebote vergleichsweise günstig sind. Somit lohnt sich eine solch zusätzliche Absicherung durch eine Hausratsversicherung unbedingt.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zu einem Vergleich zwischen den Hausratversicherungen finden Sie auf: