Ein Führungskräftetraining mit Pferden ist eine sichere Methode, um seine Persönlichkeit zu ergründen. Den tierischen Instinkt der Pferde nutzt seit Juli das Trainerteam Weiß & Senninger, das mit dem Seminar „Pferdetraining für Führungskräfte“ sein Angebot weiter ausbaut.
Führungskräfte-Trainer Tom Senninger hat das erste Seminar im Juli durchgeführt. Mit dabei war Co-Trainerin Nicole Feldengut, die ein besonderes Händchen für Pferde hat. Die Teilnehmer waren begeistert vom Führungstraining und überrascht von den tiefenpsychologischen Fähigkeiten der Vierbeiner. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: „Mein Haflinger war wie ein Spiegel. Er hat mein Verhalten und meine Persönlichkeit reflektiert. Das hat mich überrascht und berührt.“ Warum das funktioniert, liegt in der Natur der Pferde. Als Fluchttiere sind ihre Sinne darauf spezialisiert, die Umgebung präzise wahrzunehmen und schnell zu interpretieren. Sie prüfen ständig, ob Gefahr droht. Als Herdentiere sind sie es gewohnt, sich einzuordnen. Jeder Neuankömmling – egal ob Pferd oder Mensch – wird vom Pferd beurteilt. Es entscheidet innerhalb von Sekunden, ob es sich unterordnet, sich widersetzt oder ob es den Neuankömmling ignoriert. Wie kommt ein Pferd zu dieser Einschätzung? Es verlässt sich allein auf die Körpersprache. Auch wenn wir Menschen sehr viel reden, so nehmen wir doch viele Informationen über nonverbale Signale auf. Nur sieben Prozent aller Informationen holen wir aus Worten, 38 Prozent aus dem Klang der Stimme und 55 Prozent aus der Körpersprache. Stimmklang und Körpersprache sind vor allem wichtig für Eigenschaften wie Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Symphatie.
Im Pferdetraining für Führungskräfte erfahren die Teilnehmer, wie sie auf Pferde wirken. Zu Beginn wählt sich jeder Teilnehmer aus der Herde das Tier aus, mit dem er zwei Tage lang arbeiten wird. Es begleitet ihn durch verschiedene Einzelübungen, die einfach beginnen und immer schwieriger werden. Ist man anfangs noch mit einem Führstrick mit dem Pferd verbunden, so wird dieser bei der nächsten Stufe weggelassen. Wird die erste Übung im Schritt gemacht, so muss das Pferd in der nächsten Stufe traben. „Es macht einen entscheidenden Unterschied, ob das Pferd dir auch dann noch folgt, wenn es Leistung bringen muss“, erklärt Senninger. Die Krönung ist die Vertrauensübung. „Pferd und Mensch stehen sich in der Reithalle gegenüber. Der Mensch dreht sich um und verlässt die Halle durch das Tor. Wenn alles klappt, dann folgt das Pferd dem Menschen. Es läuft ihm treu hinterher. Das ist ein sehr bewegender Moment“, berichtet Senninger. „Und es zeigt, dass es jeder in der Hand hat, seine persönliche Wirkung auf andere zu formen“.
Weiß & Senninger arbeitet bei diesem Führungstraining mit dem Ponyhof St. Peter zusammen. „Uns ist wichtig, dass die Pferde artgerecht gehalten werden, so dass sie ihr natürliches Verhalten bewahren können. Die Pferde leben hier in einer Herde mit 50 Tieren im Offenstall und auf einer Weide. Da Ponys ein Stockmaß bis zu 1,50 Meter haben, ist für jeden die richtige Größe dabei.“