Beziehungsromane sind einfach emotionaler. Warum soll ein Mann sich nicht in eine emotionale Geschichte einfühlen können? Selbstverständlich kann ein Mann mit reichlich Phantasie, einem hohen Maß an emotionalem Feingespür und viel Einfühlungsvermögen sehr wohl eine nachvollziehbare und emotionsgeladene Geschichte erfinden und schriftlich ausleben.
Es geht um das Miteinander von Mann und Frau in einer gewissen Phase des Lebens. Die Zeit bringt große Veränderungen und sie werden oft nicht adäquat verarbeitet. Erst war es eine Liebschaft, dann wurde eine Beziehung aufgebaut. Die Ehe brachte neue Aspekte für Mann und Frau. Mit den Kindern wurde das Zusammenleben deutlich komplexer. Danach kam die Phase, in der ein Nest in Form eines Hauses gebaut wurde. Dann hat Mann kräftig an der Karriere gearbeitet. Die Frau hat sich der Familie und vielen Verpflichtungen gewidmet. Plötzlich waren die Kinder aus dem Haus und der gemeinsame Bezugspunkt fehlte. Mann und Frau müssen lernen, wieder zu zweit zurechtzukommen. Die Beziehung hat sich dramatisch verändert, nur die Betroffenen merken es nicht. Jetzt sind sie gefordert, wieder an ihrer Beziehung zu arbeiten und sich um ein neues Verhältnis zu bemühen oder sich neuen Perspektiven zuzuwenden. Genau jene Ehe-Situation greift Detlev Geiger in seinem Roman ‚Einmal München einfach’ auf und versetzt sich in seine Charaktere. Er denkt sich in deren Situation hinein und fühlt mit den Produkten seiner Phantasie. Und er erlebt deren Beziehung im Wechsel der Perspektiven.
In dem Roman ‚Einmal München einfach‘ geht es um eine Frau und einen Mann, bei denen jene Situation der Neufindung bei weitem noch nicht gemeistert ist. In der Ehe zwischen Kunsthistorikerin Bea und Pharma-Manager Leo kriselt es. Beide sind fünfzig Jahre alt und wohnen in Aschaffenburg. Die Kinder sind aus dem Haus. Jeder hat sich in seinen Alltag verbissen. Bea wird kräftig ausgenutzt und Leo ist ein Workalholic. Er fährt nach München, sucht dort einen neuen Job und findet sich in den Armen der attraktiven Ärztin Sabine wieder. Gleichzeitig beginnt Bea einen konsequenten Selbstfindungsprozess, bei dem auch Sex eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Wo treibt es Bea hin? Geht es jetzt weiter mit Leo und Bea? Und welche Rolle spielt HH? Welche guten, oft allgemein gültigen Ratschläge hat Fritz? Auf diese und einige andere Fragen gibt der prickelnde und amüsante Roman von Detlev Geiger lesenswerte Antworten.
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Detlev Geiger
Bleichstrasse 6
63743 Aschaffenburg