Effizienter bauen dank der Diamanttechnik

Ob Neubau, Sanierung oder Rückbau – wird die Diamanttechnik bei fast allen Baustellen eingesetzt, denn diese moderne Technologie macht es möglich,  die härtesten Materialien wie Beton, Stein, Asphalt oder Glas präzise und schnell zu schneiden. Der Doppelvorteil dieser zeitgemäßen Technik ist klar: genaues Ergebnis bei gleichzeitiger Zeitersparnis.

Vor allem bei Gewerbebauten aus Beton sind Diamantwerkzeuge für Bauunternehmen nicht mehr umzugehen. Die meisten Öffnungen in Böden und Wänden für Leitungen, Heizungs- und Belüftungsschächte werden beispielsweise  mit Diamantbohrkronen realisiert. Aber auch in Privathäusern kommen Diamantwerkzeuge immer öfter zum Einsatz: ob für  die Bohrung von unterschiedlichen Öffnungen, für die Edelstahlkamine des neuen Holzofens oder für kleine Fliesenbohrungen im Badezimmer.

Wie vielseitig die Einsatzbereiche moderner Diamantwerkzeuge sind, zeigt regelmäßig die Fachzeitschrift  „Der Betonbohrer“. Der Fall des Bombenalarms in Oranienburg bei Berlin ist ein interessantes Beispiel: Experten des Kampfmittelräumdienstes hatten ein verdächtiges Metallteil unter dem Betonboden eines großen Hauses entdeckt. Vorsichtig und genau wurde die Betonplatte mit Diamantsägeblättern herausgeschnitten, um anschließend die vermuteten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu erreichen. Am Ende war dort nur eine Eisenstange zu finden und der Bombenalarm konnte glücklicherweise aufgehoben werden.

Eine weitere Applikation der Diamanttechnik konnte im Kölner Dom beobachtet werden: Als Fluchtweg zur Turmbesteigung und als Zugang zu Ausgrabungen wurden zwei große benötigt – eine für den Durchbruch durch das elf Meter dicke Außenfundament des Südturms und eine durch das sieben Meter starke nördliche Innenfundament. Um das mittelalterliche Bauwerk nicht zu beschädigen, war präzie Arbeit erforderlich wie sie nur mit hochwertigen Diamantwerkzeugen realisierbar ist.

Wie entscheidend Diamantwerkzeuge beim Rückbau sind, zeigen andere Beispiele. In dem als Abriss bezeichneten Bereich eines Baus darf in der Regel nur sehr vorsichtig gearbeitet werden. Anstatt die traditionelle Abrissbirne zu nutzen, werden meistens  wieder Diamantwerkzeuge eingesetzt, da diese Baumaterialien effizient und präzise abtragen können.  Wie beispielsweise im Kreis Düren beim Kernkraftwerk Jülich, wo die Deckenkammern und den Kranschachtbereich des Reaktors mit Diamantseilsägen zerteilt wurden. In diesem Beispiel waren wieder die Genauigkeit, Schnelligkeit und Sicherheit der Werkzeuge entscheidend.

Doch noch zurück zum Mittelalter: Beim Bau einer Tiefgarage in München wurden Reste einer Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Durch den Einsatz von Diamantseilsägen konnte einen 20 Meter langen und 1,80 Meter breiten Wandabschnitt aus Ziegeln, Kalk und Lehm herausgeschnitten, konserviert und dann wieder an den Fundort zurückgebracht werden. Ab nächstem Jahr werden Besucher diese alte Münchner Stadtmauer hinter Glas betrachten können – auch dank Diamantwerkzeuge.