Cannabinoide unverzichtbare Option in der Schmerz- und Palliativmedizin – Wirksame Medikamente nicht mit Legalisierungsdebatte vermengen

PA zu den 14. Österreichischen Schmerzwochen der ÖSG

Wien/Klagenfurt, 31. Oktober 2014 – „Die aktuelle, durchaus emotional geführte Diskussion über eine Legalisierung von Cannabis sollte keine ungünstigen Auswirkungen auf den Einsatz von Cannabinoid-Medikamenten in der Schmerz- und Palliativmedizin haben“, betont Univ.-Prof. Prim. Dr. Rudolf Likar (Klagenfurt), Generalsekretär der Österreichischen Schmerzgesellschaft, anlässlich der 14. Österreichischen Schmerzwochen. „Der therapeutische Einsatz von Cannabinoiden hat nichts mit dem Konsum von Cannabis zu tun. Dafür, dass Patienten von den gut belegten günstigen medizinischen Eigenschaften von Cannabinoiden profitieren können, brauchen wir keine Legalisierung von Haschisch oder Marihuana. Es stehen uns bereits jetzt wirksame, standardisierte Medikamente zur Verfügung. Mit diesen lassen sich auch Probleme des Konsums der Pflanze, wie mikrobielle und chemische Verunreinigungen oder der Mangel an Qualitätskontrolle und Dosierbarkeit vermeiden.“

Die klinische Wirksamkeit von Cannabinoiden konnte in den vergangenen Jahren zu verschiedenen Indikationen bestätigt werden. Gut belegt sind vor allem antiemeteische, appetitsteigerende und krampflösende Effekte. Immer mehr klinischen Studien mit verschiedenen Cannabinoid-Medikamenten würden viel versprechende Ergebnisse für eine Reihe von Schmerzzuständen liefern, heißt es in einer aktuellen Veröffentlichung der International Association for the Study of Pain, die der Diskussion über den Einsatz von Cannabis und Cannabinoiden in der Schmerztherapie gewidmet ist.

In Österreich stehen derzeit zur therapeutischen Anwendung drei Cannabinoid-Präparate zur Verfügung: Dronabinol als magistrale Zubereitungen von pflanzlichem oder synthetisch hergestelltem delta-9-THC; das synthetische Cannabinoid Nabilone; sowie Sativex, das standardisierte Extrakte der Cannabis-Pflanze mit definiertem Gehalt an THC und CBD enthält.

„Cannabinoide lindern Schmerz, Spastik und Angst, stimulieren den Appetit, unterdrücken Übelkeit und Erbrechen, verbessern die Lebensqualität und können in multimodale Behandlungskonzepte gut integriert werden“, so Prof. Likar. „Besonders synergetisch ist die Kombination von THC mit einer klassischen Opioid-Therapie. Anders als Opioide führen Cannabinoide auch bei Überdosierung zu keiner potenziell lebensgefährlichen Atemdepression und auch zu keiner Unterdrückung der wichtigen Abwehrfunktion gegen infektiöse Keime.”

Angesichts des gut belegten Nutzens sollten diese Substanzen möglichst vielen Patienten, die davon profitieren könnten, zugänglich gemacht werden, so Prof. Likar. „Dazu müssen nicht nur gelegentlich noch vorhandene Vorurteile gegenüber Cannabinoid-Medikamenten abgebaut werden, sondern auch bürokratische Hürden“, so Prof. Likar. „Wünschenswert wäre eine Vereinfachung der Erstattung durch die Krankenkassen und dass zur Verschreibung kein Suchtgiftrezept mehr erforderlich ist.“

Quelle: Pain: Clinical Updates, October 2014 Vol. XXII, No

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