Wer hätte das gedacht? Knapp 50 Prozent des Weins in Deutschland wird in Discountern verkauft: Aldi, Penny, Lidl und Anderen.
Egal ob Rotwein oder Weißwein, das alkoholische Getränk ist trotz seiner geringen Einzelpreise ein guter Umsatzfaktor für die Märkte.
Haben wir Deutschen einfach ein Alkoholproblem, keinen Geschmack oder einfach bloß keine Ahnung von Wein? Was taugt der billige Wein, wie hoch ist seine Qualität?
Es erstaunt nicht, dass die Zeit, die für die Gärung dieser Weine veranschlagt wird, sehr gering ist. Nach ungefähr einem Monat ist der Prozess abgeschlossen. Der Wein, der, was nicht überrascht, auch keine oder nur sehr kurze Lagerzeiten hat, ist schnell fertig.
Wie ist der Geschmack von dem Wein, den die Discounter anbieten? Schmeckt er so billig wie er ist?
Die Antwort auf diese Frage ist dem Weintrinker wahrscheinliche geläufig, doch den Laien mag sie überraschen: Der Wein ist erstaunlich gut. Bei Blindtests gewinnt er sogar oft Preise – und das trotz billiger Massenproduktion.
Riesige Winzer bzw. Kellereien liefern die Weine für die Discounter. In riesigen Stahltanks werden die Weine gemischt und in Rekordzeit gegoren. Dadurch wid es möglich, gleichbleibenden Geschmack und kostante Qualität zu gewährleisten. Die Grundstoffe werden knapp zur Hälfte aus dem Ausland – Spanien, Italien, Frankreich usw. – und zur Hälfte aus Deutschland selbst bezogen. Insgesamt machen die Winzer Umsätze, die teilweise bis in 3-stellige Millionen Höhe gehen.
Wer also einfach mal eine Flasche Wein trinken will, ohne viel Ahnung vom Thema zu haben, kann getrost einen Discounter aufsuchen.
Allerdings ist ein wirklich guter Wein nicht vergleichbar mit dem Gemisch, dass zu Spottpreisen angeboten wird.
Weine vom kleinen Weingut, die lange gegoren sind und durch spezielle Lagerverfahren verfeinert wurden, bieten dem Weinkenner einmalige Geschmackserlebnisse, die nicht mit dem Konsum eines Billigproduktes verglichen werden können. Hier sind individuelle, besondere Geschmäcker zu entdecken, die ihren Preis wert sind.
Ein Wein aus dem Discounter ist also immer mal eine schnelle Alternative, für den Fall der Fälle. Wer jedoch wirklich einen guten Tropfen genießen möchte, der lässt sich bei dem Weinhändler seines Vertrauens ausgiebig beraten und anschließend beliefern.